Liebe Freunde,
ich bin glücklich, wieder bei Euch zu sein
und auf diese
Weise mit Euch zu sprechen.
Ich muss sagen, dass dies auch für mich eine Menge
bedeutet.
Ich schätze diese Treffen, denn auf diese Weise kann ich Euch näher
kommen als aus meiner eigenen Realitätsebene heraus.
Und doch lebe ich immer in Euren Herzen
und ich warte auf
die Momente in Eurem Leben,
wo Ihr offen und empfänglich für meine Energie
seid.
Meine Energie, die Christus-Energie,
die in dieser Zeit wiedergeboren
wird, ist nicht nur meine Energie.
Sie ist nicht einfach die Energie eines
Mannes,
der vor langer Zeit auf der Erde lebte:
Sie ist ein kollektives
Energiefeld, an dem Ihr auf eine Weise,
die tiefer ist, als Ihr glaubt,
teilnehmt.
Ihr alle habt eines Tages den Eid geleistet.
Ihr alle seid
mit der Absicht hierher gekommen,
diese Energie in die Realität der Erde
einzubringen,
sie auf der Erde zu verankern.
Viele Leben hindurch, über viele
Jahrhunderte hinweg,
habt Ihr an dieser Aufgabe gearbeitet.
Ihr alle seid im
Begriff, die Christus-Saat in Euch aufgehen zu lassen
und ich helfe Euch dabei.
Ich war ein Vorbote,
und doch war das Ausbringen der Christus-Saat eine
kollektive Unternehmung.
Selbst meine Ankunft auf der Erde war nur möglich,
weil
das Energiefeld hier vorhanden war, von Euch gewoben.
Wir arbeiten zusammen,
wir sind eine Einheit.
Deswegen bin ich für Euch alle erreichbar.
Ich bin nicht nur
für eine Person alleine da.
Ich stehe Euch allen zur Verfügung.
Heute will ich über ein Thema sprechen,
das Euch tief und
häufig in Eurem täglichen Leben berührt.
Es geht darum, wie man mit Emotionen
umgeht.
Das letzte Mal habe ich über die weiblichen und männlichen
Energien,
die durch Eure Chakren fließen, gesprochen.
Ich habe die
Notwendigkeit, die unteren drei Chakren zu heilen,
um ganz und heil für Euch
selbst zu werden, hervorgehoben.
Ich denke, es ist wichtig,
Euch das zu
verdeutlichen, weil manche von Euch,
die nach Spiritualität streben, dazu
neigen, sich in die höheren Chakren zurückzuziehen, sowohl in Gedanken als auch
in Gefühlen.
Das Herzchakra, das Dritte Auge und das Kronenchakra sind so
verlockend
für Euch, weil diese Energiezentren Euch mit den höheren Sphären,
die für Euch so normal sind, in Verbindung bringen.
Aber die wirklichen inneren
Durchbrüche müssen sich auf einem niedrigeren Level ereignen, im Bereich der
tieferen Chakras,
näher an der Erde.
Die Ebene der Emotionen ist ein wichtiger Bereich in Eurem
Wachstumsprozess in Richtung Freiheit und Ganzheit.
Ihr seid spirituelle Wesen.
Ihr kommt aus einer Ebene der Realität, in der die Dichte und die Rauheit der
Erdrealität Euch fremd war.
Damit umzugehen, war schwierig.
Viele Leben hindurch habt Ihr versucht,
Eure kosmische
Energie hier auf der Erde auszudrücken.
Und in diesem Versuch sie auszudrücken,
im Versuch Eure Energie hier auf die Erde zu lenken,
sind so manche tiefe
Traumen entstanden.
Der Emotionalkörper, den Ihr alle habt,
ist übersät von
Wunden und Traumen.
Darüber möchte ich heute sprechen.
Jeder, der sich auf dem Pfad inneren Wachstums befindet,
kennt die Bedeutung von Emotionen:
Dass Ihr sie nicht unterdrücken solltet,
dass Ihr irgendwie mit ihnen zurechtkommen solltet,
dass Ihr sie irgendwann
schließlich loslassen solltet,
nur wie das genau funktionieren soll, ist nicht
immer klar.
Ich möchte zuerst zwischen Emotionen und Gefühlen
unterscheiden. Ich hänge hier nicht an spezifischen Begrifflichkeiten oder
Titeln, und Ihr könnt sie auch anders nennen, aber ich will eine Unterscheidung
machen zwischen Emotionen im Sinne von Energien, die im Wesentlichen Ausdruck
von Nicht-Verstehen sind und Gefühlen oder Energien, die Ausdruck eines höheren
Verständnisses sind.
Gefühle sind Eure Lehrer,
während Emotionen Eure Kinder
sind.
Emotionen sind Energien,
die sich eindeutig und klar im
physischen Körper manifestieren.
Emotionen sind Reaktionen auf Dinge, die Ihr
nicht wirklich versteht.
Denkt einmal daran, was geschieht, wenn Euch ein
Wutanfall überkommt.
Zum Beispiel, wenn jemand Euch gefühlsmäßig überraschend
verletzt
und Ihr merkt, wie Ihr wütend werdet.
Ihr könnt das ganz klar in Eurem
Körper fühlen:
An bestimmten Stellen fühlt Ihr, wie Euer Körper sich anspannt.
Diese körperliche Anspannung oder Verfestigung, die dem energetischen Schock
folgt, zeigt, dass da etwas ist, was Ihr nicht versteht.
Da kommt eine Energie
zu Euch, die Ihr für ungerecht haltet.
Das Gefühl, ungerecht behandelt zu
werden,
kurz gesagt, das Nicht-Verstehen,
wird durch die Emotion nach außen
gebracht.
Die Emotion ist der Ausdruck des Nicht-Verstehens,
es ist eine
energetische Explosion und ein Freisetzen.
Wenn das passiert, seid Ihr mit folgender Frage konfrontiert:
Was mache ich jetzt mit dieser Emotion?
Handle ich wirklich so, wie sie mir
vorgibt?
Nehme ich sie als Triebfeder für meine Reaktionen auf andere Menschen
oder lasse ich die Emotion einfach sein, wie sie ist,
und handle auf einer
anderen Grundlage?
Bevor wir diese Frage beantworten,
will ich die Natur von
Gefühlen erklären.
Emotionen sind im Wesentlichen
Explosionen des
Nicht-Verstehens,
die Ihr ganz klar in Eurem Körper spüren könnt.
Gefühle, auf
der anderen Seite, sind von einer ganz anderen Natur,
und werden auch anders
wahrgenommen.
Gefühle sind ruhiger als Emotionen.
Sie sind das Flüstern der
Seele,
das Euch durch sanfte Anstöße erreicht,
ein inneres Wissen oder eine
überraschende intuitive Handlung,
die sich im Nachhinein als sehr weise
herausstellt.
Emotionen haben immer etwas sehr Intensives und Dramatisches
an sich.
Denkt nur einmal an Wutausbrüche, Panikattacken, Nervosität
oder tiefe
Traurigkeit.
Emotionen nehmen Euch ganz in Beschlag
und zerren Euch aus Eurer
spirituellen Mitte heraus.
In dem Moment, in dem Ihr sehr emotional reagiert,
seid Ihr angefüllt mit einer Energie, die Euch von Eurer Mitte,
Eurer inneren
Klarheit, wegzieht.
In diesem Sinne sind Emotionen wie Wolken,
die die Sonne
verdunkeln.
Damit will ich nichts gegen Emotionen sagen.
Emotionen
sollten nicht unterdrückt werden.
Sie sind ein wertvolles Mittel, um Euch
selbst besser kennen zu lernen.
Aber ich will Euch auch sagen,
was das Wesen
dieser emotionalen Energie ist:
Es ist eine Explosion von Nicht-Verstehen.
Emotionen reißen Euch immer aus dem Gleichgewicht.
Gefühle,
auf der anderen Seite,
bringen Euch tiefer ins
Gleichgewicht,
zu Eurem Zentrum.
Gefühle sind am ehesten mit dem verwandt, was
Ihr Intuition nennt.
Gefühle drücken ein höheres Verstehen aus, die Art von
Verstehen,
die sowohl die Emotionen als auch den Verstand übersteigt.
Gefühle haben ihren Ursprung im nicht-körperlichen Bereich,
außerhalb des Körpers.
Deswegen stehen sie nicht so klar mit irgendeinem
Körperteil
in Verbindung.
Stellt Euch einmal vor, wie es ist, wenn Ihr etwas
fühlt,
eine Atmosphäre oder eine Stimmung, oder wenn Ihr irgendwelche
Vorahnungen in Bezug auf eine Situation habt.
Dann ist da eine Art Wissen in
Euch, das von außen zu kommen scheint
und nicht eine Reaktion von Euch auf
irgendetwas außerhalb von Euch ist.
Ihr nehmt es von außen her und es „fliegt Euch
zu wie aus dem Nichts“ („aus dem Blauen heraus“ wie Ihr es so wundervoll
nennt).
In so einem Moment kann es sein,
dass Ihr eine Öffnung im Herz-Chakra
wahrnehmt.
Es gibt viele Momente, in denen Euch dieses innere Wissen
zufliegt.
Zum Beispiel könnt Ihr etwas von jemandem „wissen“,
obwohl Ihr noch
kaum etwas mit ihm oder ihr zu tun hattet.
Ihr könnt etwas über die Beziehung
zwischen Euch spüren,
das später eine wichtige Rolle spielen wird,
aber was
sich nicht so leicht in Worte fassen lässt –
„einfach nur so ein Gefühl“-
das
vom Verstand sicher nicht so leicht verstanden wird.
(Das sind die Momente, in
denen der Verstand misstrauisch wird
und Euch erzählt, dass Ihr da etwas
erfindet
oder dass Ihr am Überschnappen seid).
Ich will auch noch eine andere Energie erwähnen,
die mehr
eine „Gefühls“-Natur hat als eine emotionale.
Es ist die Freude.
Freude kann
ein Phänomen sein,
das das Emotionale übersteigt.
Manchmal empfindet Ihr eine
Art von Freude in Euch,
die Euch emporhebt, ohne dass dafür ein besonderer Grund
vorliegt.
Ihr fühlt die Göttlichkeit in Euch
und Eure enge Verbundenheit mit
allem, was ist.
Ein solches Gefühl kann zu Euch kommen,
wenn Ihr es am
wenigsten erwartet.
Es ist so, als ob etwas Größeres Euch berührt
oder als ob
Ihr eine größere Wirklichkeit berührt.
Gefühle lassen sich nicht so leicht
erzeugen
und deshalb scheinen sie „aus dem Blauen heraus“ zu Euch zu kommen.
Emotionen haben fast immer eine klare unmittelbare Ursache:
ein Auslöser in der
Außenwelt, der Eure „Knöpfe drückt“.
Gefühle haben ihren Ursprung in Eurem Höheren oder Größeren
Selbst.
Ihr müsst ganz still sein,
um dieses Flüstern in Eurem Herzen zu hören.
Emotionen können diese innere Stille und diesen Frieden zerstören.
Deswegen ist
es so wichtig,
emotional ganz ruhig zu werden
und unterdrückte Emotionen zu
heilen und loszulassen.
Nur von Eurem Gefühl aus, das Euch mit Eurer Seele
verbindet, könnt Ihr ausgewogene Entscheidungen treffen.
Indem Ihr ruhig und friedlich seid,
könnt Ihr mit Eurem
ganzen Sein spüren,
was in einem bestimmten Moment das Richtige für Euch ist.
Entscheidungen auf der Grundlage von Emotionen zu treffen, bedeutet,
Entscheidungen aus einer unausbalancierten Position heraus zu treffen.
Ihr
müsst zunächst die Emotionen loslassen und mit Eurem inneren Kern, in dem
Klarheit herrscht, in Verbindung kommen.
Jetzt möchte ich auf die Frage eingehen, wie Ihr am besten
mit Euren Emotionen umgeht.
Ich habe gesagt,
dass „Gefühle Eure Lehrer und Emotionen
Eure Kinder“ sind.
Die Parallelen zwischen „emotional sein“ und „kindisch sein“
sind auffallend.
Euer „inneres Kind“ ist der Sitz der Emotionen.
Und dann gibt
es da auch noch auffallende Ähnlichkeiten,
wie Ihr mit Euren eigenen Emotionen
und wie Ihr mit (echten) Kindern umgeht.
Ein Kind ist aufrichtig und spontan in seinen Emotionen,
es
versteckt oder unterdrückt sie nicht,
bis die Erwachsenen es dazu bringen, das
zu tun.
Die Tatsache, dass Kinder ihren Emotionen freien Lauf lassen,
bedeutet
allerdings nicht,
dass sie sie auf ausgewogene Art und Weise erfahren.
Jeder
weiß, dass Kinder von ihren Emotionen geradezu überspült werden können (Wut,
Angst oder Traurigkeit) und oft unfähig sind,
etwas dagegen zu tun.
In solchen
Situationen kann ein Kind beinahe in seinen Emotionen ertrinken und das macht
es unausgeglichen, bringt es aus dem Gleichgewicht.
Einer der Gründe für diese ungezügelte Emotionalität liegt
darin,
dass das Kind erst vor kurzem eine Welt verlassen hat,
in der es so gut
wie keine Grenzen gab.
In den ätherischen oder astralen Dimensionen gab es
nicht solche Einschränkungen und Beschränkungen,
wie sie hier in der
materiellen Welt, in diesem festen Körper, vorliegen.
Die kindlichen Emotionen
sind oft „Reaktionen des Nicht-Verstehens“
auf diese physische Realität.
Deswegen brauchen Kinder, während sie heranwachsen,
Hilfe und Unterstützung, um
mit ihren Emotionen fertig zu werden.
Das ist Teil des Prozesses der
„ausbalancierten Inkarnation“ auf der Erde.
Wie geht Ihr jetzt also mit Emotionen um,
sowohl in Euch
selbst als auch in Euren Kindern?
Emotionen sollten weder bewertet noch unterdrückt werden.
Emotionen sind ein lebenswichtiger Teil von Euch als menschliche Wesen und
sollten als solche akzeptiert und respektiert werden.
Ihr könnt Euch Eure
Emotionen wie Eure Kinder vorstellen,
die Eure Aufmerksamkeit und Euren
Respekt,
aber auch Eure Führung, brauchen.
Eine Emotion
sollte am besten als eine Energie angesehen
werden, die zu Euch kommt, um Euch zu heilen.
Deswegen ist es wichtig,
sich
nicht total von ihr überwältigen zu lassen,
sondern immer noch fähig zu sein,
sie
von einer neutralen Warte aus zu beobachten.
Es ist wichtig für Euch, bewusst
zu bleiben.
Man könnte es so sagen:
Ihr solltet Eure Emotionen nicht
unterdrücken,
aber Ihr solltet auch nicht darin ertrinken.
Denn wenn Ihr darin
ertrinkt,
wenn Ihr Euch ganz damit identifiziert,
wird das Kind in Euch zum
Tyrannen, der Euch in die Irre führt.
Das Wichtigste, was Ihr mit einer Emotion tun könnt, ist,
sie zuzulassen, alle Aspekte von ihr zu fühlen,
ohne dabei Eure Bewusstheit zu
verlieren.
Nehmt beispielsweise Ärger.
Ihr könnt den Ärger einladen, ganz
präsent zu sein,
ihn in Eurem Körper an verschiedenen Stellen zu spüren,
wobei
Ihr ihn gleichzeitig neutral beobachtet.
Eine solche Bewusstheit ist heilend.
In solchen Fällen umarmt Ihr die Emotion,
die ja im Wesentlichen eine
Ausprägung des Nicht-Verstehens ist,
mit Verständnis.
Das ist spirituelle
Alchimie.
Lasst mich das an einem Beispiel erklären.
Euer Kind hat
sich das Knie am Tisch aufgeschlagen
und es tut richtig weh.
Es ist aufgeregt,
schreit vor Schmerz und tritt nach dem Tisch,
weil es wütend auf ihn ist.
Es
hält den Tisch für die Quelle seines Schmerzes.
Emotionale Führung bedeutet,
dass die Eltern dem Kind
zunächst helfen, seine Erfahrung zu benennen.
„Du bist wütend, nicht wahr – Du
hast Schmerzen, richtig?“.
Es zu benennen ist wichtig.
Ihr übertragt die Wurzel
des Problems vom Tisch zum Kind selbst.
Es ist nicht der Tisch, sondern Du, der
verletzt ist, Du bist wütend.
Und ja, ich verstehe Deine Emotion!
Die Eltern umarmen die Emotion ihres Kindes mit Verständnis
und Liebe.
In dem Moment, in dem sich das Kind verstanden und anerkannt fühlt,
wird sein Ärger langsam verschwinden.
Der körperliche Schmerz mag durchaus noch
da sein.
Aber sein Widerstand gegen diesen Schmerz,
der Zorn rund um den
Schmerz, kann sich auflösen.
Das Kind liest in Euren Augen Mitgefühl und
Verständnis
und das entspannt und besänftigt seine Emotionen.
Der Tisch, der
Auslöser für die Emotion, ist nicht mehr wichtig.
Indem Ihr eine Emotion mit Verständnis und Mitgefühl umarmt,
verlagert Ihr den Fokus der Aufmerksamkeit des Kindes von außen nach innen und
Ihr lehrt das Kind, Verantwortung für seine Emotion zu übernehmen.
Ihr zeigt
ihm,
dass seine Reaktion auf einen Auslöser von außen nicht automatisch ist,
sondern eine Folge von Entscheidungen.
Ihr könnt Verständnis oder
Nicht-Verstehen wählen.
Ihr habt die Wahl, ob Ihr kämpfen oder akzeptieren
wollt.
Ihr könnt wählen.
Das trifft genauso auf die Beziehung zu Euren eigenen
Emotionen,
zu Eurem eigenen inneren Kind, zu.
Eure Emotionen zuzulassen,
ihnen
einen Namen zu geben und zu versuchen, sie zu verstehen,
heißt, Euer inneres
Kind wirklich zu respektieren und wertzuschätzen.
Die Verlagerung von „außen“
nach „innen“,
die Übernahme von Verantwortung für die Emotion, hilft Euch
dabei,
ein inneres Kind zu erschaffen, das einerseits niemanden zu verletzen
versucht und das sich andererseits nicht als Opfer fühlt.
Starke Emotionen –
sei es Zorn, Trauer oder Angst -,
enthalten immer ein Element der Hilflosigkeit,
z.B. das Gefühl, dass Ihr Opfer von etwas seid,
was außerhalb von Euch liegt.
Wenn Ihr Euch aber nicht auf die Umstände außerhalb von Euch selbst,
sondern
auf Eure Reaktionen und Euren Schmerz konzentriert,
dann könnt Ihr die äußere
Welt als Ursache Eurer Emotion „entlassen“.
Ihr kümmert Euch nicht so sehr
darum,
was der Auslöser für die Emotion war.
Ihr wendet Euch komplett nach
innen und sagt zu Euch selbst:
Okay, das war meine Reaktion und ich verstehe,
weshalb es so war.
Ich verstehe, wieso ich gerade so empfinde
und ich werde
mich darin selbst unterstützen.
Wenn Ihr Euch Euren Emotionen in dieser liebevollen Weise
zuwendet, dann ist das befreiend.
Es erfordert allerdings eine Art von
Selbst-Disziplin.
Die äußere Realität als „Wurzel des Bösen“ loszulassen
und
selbst volle Verantwortung zu übernehmen, bedeutet,
dass Ihr anerkennt, dass
Ihr „Euch entschieden habt“,
auf diese ganz bestimmte Weise zu reagieren.
Ihr
hört auf, darüber zu debattieren, wer Recht hat und wer nicht,
wer für was die
Verantwortung trägt
und Ihr lasst einfach die ganze Kette von Ereignissen,
die
jenseits Eurer Kontrolle lagen, los.
„Ich erlebe jetzt diese Emotion im vollen
Bewusstsein,
dass ich mich dafür entschieden habe, sie zu erleben“.
Das heißt,
Verantwortung zu übernehmen.
Das ist Mut!
Die Selbstdisziplin liegt darin, dass Ihr aufhört,
Recht
haben zu wollen oder hilfloses Opfer zu sein.
Ihr hört auf, Euch wütend,
missverstanden
und auf so viele andere Arten als Opfer zu fühlen,
die sich
manchmal ganz gut anfühlen können.
(Oft mögt Ihr die Emotionen, die Euch am
meisten plagen).
Verantwortung zu übernehmen, ist ein Akt der Bescheidenheit.
Es bedeutet, aufrichtig mit Euch selbst zu sein,
auch in Euren schwächsten
Momenten.
Das ist die Selbstdisziplin, die Euch abverlangt wird.
Zur
selben Zeit erfordert diese Art des nach-Innen-Gehens höchstes Mitgefühl.
Ihr
müsst die Emotion, für die Ihr ehrlich als Eure eigene Kreation anerkennen
wollt, auch noch mit sanftem Verständnis betrachten.
„Ich habe mich diesmal
offensichtlich für den Ärger entschieden, aha.“
könnte etwas sein, was Ihr über
Euch selbst erfahrt.
Das Mitgefühl sagt Euch:
„Okay, ich kann sehen, wie es
dazu kam und ich verzeihe Dir.
Wenn Du vielleicht meine Liebe und meine
Unterstützung
klarer spüren kannst, wirst Du Dich nicht dazu hinreißen lassen,
das nächste Mal wieder so zu reagieren“.
Das ist die wahre Rolle des Bewusstseins im
Selbstheilungsprozess.
Das ist es, was mit spiritueller Alchimie gemeint ist.
Das Bewusstsein kämpft gegen nichts an und lehnt nichts ab;
es umgibt die
Dunkelheit mit Bewusstheit.
Es umgibt die Energien des Nicht-Verstehens mit
Verständnis und verwandelt so Metall in Gold.
Bewusstheit und Liebe sind im
Wesentlichen dasselbe.
Sich bewusst zu sein, bedeutet, etwas so sein zu lassen,
wie es ist, und es mit Eurer Liebe und Eurem Mitgefühl zu umgeben.
Häufig glaubt Ihr, dass „Bewusstheit alleine“ nicht
ausreicht,
um Eure emotionalen Probleme in den Griff zu kriegen.
Ihr sagt:
„Ich
weiß, dass ich Emotionen unterdrückt habe,
ich kenne den Grund dafür, ich bin
mir dessen bewusst,
aber sie gehen einfach nicht weg.“
In diesem Fall habt Ihr einen versteckten Widerstand gegen
die entsprechende Emotion in Euch.
Ihr haltet sie auf Distanz, aus Furcht, dass
sie Euch überwältigt.
Aber Ihr werdet nie von einer Emotion überwältigt,
wenn
Ihr Euch bewusst entscheidet, sie zuzulassen.
Solange Ihr die Emotion auf Distanz haltet, liegt Ihr mit
ihr im Krieg.
Ihr kämpft gegen sie an
und sie wird sich auf unterschiedlichste
Weise gegen Euch wenden.
Ihr könnt letztendlich nicht von Euch abhalten.
Sie
wird sich in Eurem Körper als Schmerz oder als Spannungsgefühl festsetzen oder
als Depression.
Sich abgeschlagen oder ausgelaugt zu fühlen,
ist ein klares
Zeichen dafür,
dass Ihr bestimmt Emotionen unterdrückt.
Das Problem besteht darin, dass Ihr den Emotionen gestatten
müsst,
Euer Bewusstsein vollkommen zu durchdringen.
Wenn Ihr nicht genau wisst,
welche Emotionen da sind, könnt Ihr damit beginnen, die Anspannungen in Eurem
Körper zu analysieren.
Dies ist ein Zugangstor zu Emotionen.
In Eurem Körper
ist alles abgespeichert.
Wenn Ihr zum Beispiel Schmerz
oder Anspannung im
Bereich Eures Magens spürt,
könnt Ihr mit Eurem Bewusstsein dorthin gehen,
und
nachfragen, was los ist.
Lasst die Zellen Eures Körpers zu Euch sprechen.
Oder
stellt Euch vor, dass genau jetzt ein Kind dort ist.
Bittet dieses Kind, Euch
zu zeigen,
welche Emotion in ihr oder ihm vorherrscht.
Es gibt eine Menge Wege,
auf denen Ihr mit den Emotionen in
Euch Kontakt aufnehmen könnt.
Es ist unerlässlich, dass Ihr Euch klarmacht,
dass die Energie,
die hier feststeckt, sich bewegen will.
Diese Energie will
losgelassen werden und klopft deshalb als körperliches Problem oder als ein
Gefühl von Stress oder Depression an Eure Tür.
Eure Arbeit ist es,
Euch wirklich
zu öffnen
und darauf vorbereitet zu sein,
die Emotion zu empfinden.
In Eurer Gesellschaft besteht so eine große Verwirrung über
Emotionen.
Das ist, unter anderem, vor allem dann offensichtlich,
wenn es um
die Frage geht, wie Ihr Eure Kinder erziehen sollt.
Kinder sind natürlich
emotional viel spontaner als Ihr als Erwachsene.
Das schafft Probleme.
Was,
wenn manche Eurer moralischen Grenzen überschritten werden?
Was, wenn die
Situation außer Kontrolle gerät und Chaos daraus entsteht?
Muss man Kinder disziplinieren
oder soll man sie sich frei entfalten lassen?
Müssen Emotionen kontrolliert
werden
oder nicht?
Was bei der Erziehung von Kindern vor allem wichtig ist,
ist, dass sie lernen, ihre Emotionen zu verstehen.
Zu verstehen,
wo sie
herkommen und die Verantwortung für sie zu übernehmen.
Mit Eurer Hilfe kann das
Kind lernen,
Emotionen als „Explosionen des Nicht-Verstehens“ zu erkennen.
Dieses Verständnis verhindert,
dass das Kind in seiner Emotion
"ertrinkt" und jegliche Kontrolle verliert.
Dieses Verstehen befreit
und bringt sie wieder in ihre Mitte zurück,
ohne dabei die Emotionen zu
unterdrücken.
Die Eltern bringen den Kindern bei,
Emotionen auf diese Weise zu
betrachten,
indem sie selbst Beispiel dafür sind;
indem sie es ihren Kindern
vorleben.
Alle Fragen,
die Ihr in Bezug auf Kindererziehung habt,
betreffen auch Euch selbst.
Wie geht Ihr mit Emotionen um?
Seid Ihr streng zu
Euch selbst?
Wenn Ihr Euch eine längere Zeit traurig oder wütend gefühlt habt,
ruft Ihr Euch dann selbst zur Ordnung, indem Ihr Euch sagt:
„Jetzt mach schon,
geh weiter und lass Dich nicht so hängen!“?
Unterdrückt Ihr Eure Emotionen?
Habt Ihr das Gefühl, dass es gut und wichtig ist,
Euch selbst zu
disziplinieren?
Wer hat Euch das beigebracht?
Waren es Eure Eltern?
Oder neigt Ihr zum anderen Extrem?
„Watet“ Ihr in Euren
Emotionen,
weigert Ihr Euch, sie loszulassen?
Dies kommt auch sehr häufig vor.
Es kann sein, dass Ihr Euch für eine lange Zeit als Opfer der Umstände gesehen
habt, z.B. Eurer Erziehung,
Eures Partners oder Eurer Arbeitsumgebung.
Zu einem
bestimmten Zeitpunkt kann es sehr befreiend gewesen sein,
mit dem Ärger in Euch
über die negativen Dinge,
die Euch beeinflusst haben, in Kontakt zu kommen.
Zorn kann Euch dabei geholfen haben,
Euch von diesen Einflüssen zu befreien,
und Euren eigenen Weg zu gehen.
Aber es kann sein, dass Ihr so sehr in Eurem
Ärger aufgeht,
dass Ihr ihn gar nicht mehr loslassen wollt.
Anstatt einfach ein
Zugangstor zu sein, wird er zu einer „Lebensweise“. Das führt zu einer Art
Opferrolle,
die überhaupt keine heilende Wirkung mehr hat.
Es hält Euch davon
ab,
wirklich aus Eurer eigenen Kraft heraus zu leben.
Es ist sehr wichtig, die Verantwortung für Eure Emotionen zu
übernehmen,
aber nicht „absolute Wahrheiten“ daraus zu machen.
Wenn Ihr ihnen
den Status einer Wahrheit gebt,
anstatt sie als „Explosionen des
Nicht-Verstehens“ zu betrachten,
dann werdet Ihr Euer Handeln darauf einstellen
und das wird zu unausgewogenen Entscheidungen führen.
Dasselbe passiert mit Kindern, die zu viel emotionalen Freiraum
haben.
Sie „schnappen aus“ und werden unkontrollierbar.
Sie werden zu kleinen
Tyrannen und das ist nicht gesund.
Emotionales Chaos ist für Kinder genauso
unerfreulich wie für ihre Eltern.
Kurz gesagt, Ihr könnt entweder zu streng
oder zu nachlässig
im Umgang mit Euren Emotionen
(und gleichermaßen: mit Euren Kindern) sein.
Ich
möchte ein bisschen näher auf die „nachlässige“ Methode eingehen, denn das
scheint heutzutage ein größeres Thema zu sein.
In den „Sechzigern“ gab es die
kollektive Erkenntnis,
dass es nichts bringt, Emotionen zu unterdrücken,
weil
man damit seine Spontaneität und Kreativität,
ja genauer gesagt, seine Seele
abtötet.
Solche Gesellschaften bringen disziplinierte und folgsame Kinder
hervor,
die sich mehr um die Regeln kümmern als um die Einflüsterungen ihres
Herzens und das ist eine Tragödie –
sowohl für die Gesellschaft als auch für
den Einzelnen.
Aber wie sieht es mit dem anderen Extrem aus?
Wie sieht es
damit aus, Emotionen so zu rechtfertigen,
dass sie die Regie übernehmen und Euer
Leben bestimmen?
Ihr könnt in Euch sehr gut beobachten, ob es da Emotionen
gibt,
die Ihr so sehr schätzt, dass Ihr sie wirklich als eine Wahrheit
betrachtet (anstatt sie zu sehen, als das, was sie wirklich sind:
Explosionen
des Nicht-Verstehens).
Mit diesen Emotionen habt Ihr Euch identifiziert.
Oft
genug handelt es sich gerade um die Emotionen,
die Euch eine Menge Leid
verursachen.
Zum Beispiel:
Opfer- und Ohnmachtsgefühle
(„Ich kann das
nicht...“
, „Ich kann nichts dagegen machen“),
Kontrolle
(„Ich kümmere mich
darum“,
„Ich mach das schon“),
Traurigkeit, Angst, Anspannung etc.
Dies alles
sind Emotionen, die schmerzhaft sind,
aber Euch doch, auf der anderen Seite
etwas geben, an dem Ihr festhaltet.
Nehmt zum Beispiel das Gefühl, „Opfer zu sein“.
Dieses Gefühlsmuster
kann Vorteile haben.
Es kann Euch ein Gefühl der Sicherheit verschaffen.
Es
befreit Euch von bestimmten Verpflichtungen oder Verantwortlichkeiten.
„Ich
kann ja doch nichts dagegen tun, stimmt doch...?“
Es ist eine dunkle Ecke, in
der Ihr sitzt,
aber sie scheint zumindest sicher zu sein.
Die Gefahr, wenn Ihr
Euch mit solchen Gefühlsmustern für längere Zeit identifiziert oder „mit ihnen
verschmelzt“, besteht darin,
dass Ihr den Kontakt zu Eurer wahren Freiheit,
Eurem innersten göttlichen Kern, verliert.
Es mag Dinge auf Eurem Lebensweg gegeben haben,
die ganz
berechtigt Emotionen von Ärger oder Widerstand
in Euch hervorgerufen haben.
Das
kann in Eurer Jugend passiert sein,
später oder sogar in früheren Leben.
Es ist
sehr wichtig, dass ihr Euch diesen Emotionen bewusst stellt
und dass Ihr Euch
des Ärgers, der Traurigkeit oder jeder anderen stark emotional befrachteten
Energie in Euch bewusst werdet.
Aber an einem bestimmten Punkt müsst Ihr die
Verantwortung
für Eure Emotionen übernehmen, weil sie Eure Reaktion auf ein
äußeres Geschehnis darstellen.
Wirklich in der Mitte, klar und machtvoll und spirituell
ausbalanciert zu sein,
bedeutet, volle Verantwortung für alle Emotionen in Euch
zu übernehmen.
Ihr könnt dann die Emotion von (beispielsweise) Ärger in Euch
selbst wahrnehmen und gleichzeitig sagen:
Das war meine Reaktion auf bestimmte
Vorkommnisse.
Ich umgebe diese Reaktion mit Verständnis,
aber gleichzeitig
nehme ich mir vor, sie loszulassen.
Es geht im Leben nicht darum, Recht zu haben;
es geht darum,
frei und ganz zu sein.
Es ist sehr befreiend, alte emotionale Muster
loszulassen,
die zu einem „Lebensstil“ geworden sind.
Man könnte sagen,
es geht nur darum,
den schmalen Mittelweg
zwischen
dem Unterdrücken von Emotionen
und dem Ertrinken in Emotionen zu
finden.
Auf beiden Seiten wurdet Ihr mit Meinungen und Idealen erzogen,
die
nicht in Übereinstimmung mit der Natur spiritueller Alchimie sind.
Das Wesen
spirituellen Wachstums besteht darin, dass Ihr nichts unterdrückt, gleichzeitig
aber volle Verantwortung dafür übernehmt.
"Ich fühle das, ich habe diese
Reaktion gewählt,
also kann ich es auch heilen".
Fordert Eure
Meisterschaft zurück -
das ist meine tiefe Botschaft an Euch.
Vielleicht ist es nicht wirklich ein Mittelweg, aber ein
anderer Weg.
Es geht immer um spirituelle Meisterschaft.
Indem Ihr alles
akzeptiert, was da in Euch ist,
erhebt Ihr Euch darüber hinweg und werdet zum
Meister.
Meisterschaft ist sowohl stark als auch sanft.
Sie ist sehr freigiebig
und verlangt doch große Disziplin:
die Disziplin des Mutes und der
Aufrichtigkeit.
Beansprucht Eure Meisterschaft,
werdet zum Meister dieser
emotionalen Puzzleteilchen,
die Euch quälen, oft ohne dass Ihr es richtig
bemerkt.
Seht sie Euch an, übernehmt die Verantwortung.
Lasst Euch selbst nicht
durch unbewusste emotionale Verletzungen antreiben, die Euch auf Abwege führen
und Euren Weg zu innerer Freiheit blockieren.
Es gibt keine äußerlichen
Instrumente oder Mittel,
diese Emotionen zu entfernen.
Nur durch ihre
Bewusstwerdung, durch Stärke, Entschlossenheit
und Mitgefühl, können sie ins
Licht entlassen werden.
Auf emotionaler Ebene ganz und frei zu werden,
ist einer der
wichtigsten Aspekte spirituellen Wachstums.
Zum Abschluss möchte ich Euch
sagen:
Macht es nicht schwieriger als es ist.
Der spirituelle Weg ist ein
einfacher Weg.
Es geht darum,
Euch selbst zu lieben und um innere Klarheit.
Es
bedarf keiner spezifischen Kenntnisse oder irgendwelche spezieller Rituale,
Regeln oder Methoden.
Alles, was Ihr für Euer spirituelles Wachstum benötigt, ist
in Euch.
In einem ruhigen Moment schaut Euch die Gefühlsseite in Euch
an.
Lasst Euch von dieser Gefühlsseite sagen,
was in Euch geklärt und beseitigt
werden muss.
Verlasst Euch auf Eure Intuition.
Arbeitet daran.
Glaubt an Euch
selbst.
Ihr seid die Meister Eures Lebens,
die Meister Eures einzigartigen
Weges zu Liebe und Freiheit.
© Pamela Kribbe
Übersetzung: Dorothee Geray
www.jeshua.net/de