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Donnerstag, 3. Juni 2010

Freier Wille, ja oder nein?

von  Helga Girkinger www.helga-girkinger.at

Als Wesen der Dualität sind wir auf ein Verständnis angewiesen, das auf mindestens zwei komplementären Begriffen aufgebaut ist.
Antworten wir auf eine Frage mit JA, antworten andere mit NEIN.
Auf diese Weise werden wir stets in einem labilen Gleichgewicht gehalten.
Was immer wir mit Worten formulieren, entspringt unserem Kopf und zieht die komplementäre Seite
als Schatten nach sich.
Beispiele:
1) Thomas will Frieden auf der Welt. Die komplementäre Seite „Krieg“ muss dabei mit im Spiel sein, um solch einen Wunsch überhaupt ausdrücken zu können. Man kann nicht nur Frieden „haben“. Das ist genauso wenig möglich, wie nur den Tag erleben zu können.
2) Suggestionen formulieren das, was der Mensch nicht zu sein glaubt /nicht hat. Die komplementäre Seite von „ich bin schön und begehrenswert“ ist als Überzeugung tief in solch einem Menschen verankert.
3) Hat der Mensch einen Freien Willen, ja oder nein? Die Antwort in der Dualität lautet: JA und NEIN!
Hintergrund:
Nur im NICHTS, in der LEERE, ist ALLES enthalten.
Nehmen wir das Meer als Analogie.
Erhebt sich aus dem GANZEN ein Wassertropfen und macht dieser nun seine speziellen Erfahrungen von Getrenntheit, wird er mit einer Einschränkung konfrontiert, die ihn sehr genau differenzieren lässt. Unterschiedliche Sichtweisen, Meinungen, Kulturen und Sprachen führen zu Missverständnissen und Misstrauen.
Der Wunsch nach Frieden kann Wirklichkeit werden, wenn ich den Krieg, genauer genommen
, die Missverständnisse respektiere und ehre.
Indem ich mich selbst kennen lerne und ALLES ehre, was ich BIN, wird die Illusion der Getrenntheit mit dem Namen „Frieden“ allerdings nicht mein Thema sein.
Was genau ist denn Krieg?
Dahinter stehen Menschen, die aufgrund von Überzeugungen /Idealen, vor allen Dingen aber aus großer Unbewusstheit heraus, für eine Idee kämpfen.
Wie es die Dualität so nach sich bringt, erzeugt Kampf für eine Idee den Kampf gegen diese Idee.
Wem keines von beiden zusagt, der will Frieden.
Friede bedeutet also in Wirklichkeit, „was ihr tut, gefällt mir nicht!“
Mit Widerstand und Ablehnung lässt sich Frieden nicht erzielen.
Das Gegenteil einer nicht geliebten Erfahrung zu „wählen“
(z. B.: meine Eltern waren eine Katastrophe, ich tue genau das Gegenteil von ihnen),
bedeutet ebenfalls Widerstand und eine Haltung innerer Beschränktheit und Fremdbestimmung.
Dasselbe geschieht beim Beten.
Der Mensch nimmt eine bestimmte Haltung für oder gegen ein Geschehen ein,
weil ihm die komplementäre Seite nicht gefällt.
Mitgefühl und Respekt für ALLES – vor allen Dingen für sich selbst – sind die Zwischenfelder für den Übergang von der Dualität zu einem höheren Einheitsbewusstsein.
In diesem Übergang befinden wir uns seit Jahren.
Dieses Zeitfenster ist geöffnet, wir befinden uns mitten drin.
Begegnet ein Mensch allen Erfahrungen direkt über sein Nullfeld im Herzen,
 wird sein Leben machtvoll und selbst bestimmend.
Er lebt aus dem NICHTS… und IST /HAT ALLES!
Das Spiel auf der Erde bringt auch jetzt – wie seit Urzeiten – die Rahmenbedingungen der Dualität nach sich. Tag und Nacht, Licht und Schatten, Mann und Frau.
 Je „größer“ eine Frage ist, desto umfassender sollte die Antwort ausfallen.
Beispiel:
Ich war im Februar auf Reisen. „Wie war es denn?“, fragten die Bekannten.
Meine Antwort darauf lautete: „Es war interessant, es war beglückend, es war anstrengend, es war langweilig, es war einfach alles!“
Hat der Mensch nun einen Freien Willen, ja oder nein?
Diese Frage bezieht sich eindeutig auf das menschliche duale Verständnis
 und auf die persönlich entwickelte Bewusstheit.
Aus (fast) jeder Sicht entziehen sich die Rahmenbedingungen seines Menschseins schlechthin.
Viele Eigenheiten und Neigungen scheinen – aus diesem menschlich beschränkten Verständnis heraus – zufällig oder erblich bedingt zu sein.
 Völlig unbewusste Menschen mögen sich nur fremd bestimmt fühlen.
Sie erkennen nicht, wo sie sehr wohl ganz bewusst wählen und sie erkennen auch nicht,
wo sie wählen könnten.
Je differenzierter der Mensch seine Erfahrungen bewertet, desto differenzierter (und auch verbissener)
 wird er seine Möglichkeiten /Werte wahrnehmen und verteidigen.
Der Weg über die Gefühle hat uns aber nun in all den Jahren über diese Beschränktheit hinausgeführt.
 Dieses wichtige multidimensionale Puzzle-Teilchen ist nun der weiche und verlässliche Polster,
 der uns recken, strecken und wachsen lässt.
Wir haben sowohl Angst als auch Kontrolle transformiert und gehen mit offenen Armen
und einem Lächeln auf dem Gesicht dem CHAOS entgegen.
· Je bewusster ein Mensch ist,
desto bewusster kann er seine Lebenserfahrungen wählen.
Die Wissenschaft gibt vor, alles sei in unserer DNS kodiert.
Und sie hat Recht, obwohl sie 95% Chaos (noch) nicht begreifen kann.
Sie ist (noch) nicht in der Lage, die Quantenhaftigkeit zu entschlüsseln.
Chaos ist quantenhaft und wohl geordnet.
Es ist aber für den linear an Ursache und Wirkung geketteten Verstand nicht begreifbar.
Auch unsere Träume sind chaotisch.
 Auch sie entspringen jener Ebene, aus der Alles-was-Ist hervorgeht.
Hat der Verstand Mühe, das Chaos seiner Träume zu entschlüsseln,
wird er noch größere Mühe haben, jenes der DNS zu begreifen.
 Er wird auch Mühe haben, das Chaos wertzuschätzen, das sich gerade JETZT auf unserer Erde manifestiert.
Beispiel für ein begreifbares Chaos im Alltag:
Wer seine Wohnung renoviert, erlebt dabei Chaos.
Das Alte muss beiseite geschafft werden, um Raum für das Neue zu schaffen.
Der Plan für das Neue existiert konkret überschaubar.
Der Mensch „muss“ während der Phase des Umbaus jedoch in dieser Wohnung leben,
selbst wenn die Wände für neue Verkabelungen aufgestemmt werden.
Die Vorfreude auf das Neue wird also durch Chaos und viel Dreck getrübt.
 Je bewusster er sich auf diesen Umbau einlässt /je weniger Widerstand er leistet,
 desto müheloser wird er die „Baustelle“ verkraften.
Das große NICHTS, die große LEERE, ist Reines Bewusstsein.
Wir gehen aus interdimensionalen Feldern hervor und filtern unsere Erfahrungen durch unser Gehirn.
Unser Gehirn ist also eine Art Filterautomat, allerdings ein sehr lebendiger.
Er sollte, wie alle Filterautomaten und Filteranlagen, regelmäßig gereinigt /gewartet werden.
 Jetzt ist die Zeit gekommen, ihn auf Feinfilter umzustellen.
(Ich denke da an die Schwimmbad-Technik.)
Durch Filteranlagen fließt Wasser.
Je gereinigter sie sind, desto besser kann Wasser /Bewusstsein fließen.
Wir sollten mit unserem Lebensstrom im Fluss sein.
 Sind wir im Fluss,
 fließen wir (was ständige Veränderung – ständigen Umbau – bedeutet) und unser Leben ist leicht.
 Kämpfen wir dagegen an, ist es schwer, mühsam und leidvoll.
Wir stehen dann wie ein unbeweglicher Fels im Wasser, an dem das Leben vorbeifließt.
Wir sind dann überzeugt, keine andere Wahl – vor allen Dingen keinen Freien Willen – zu haben.
Wir wählen dann nicht einmal dort, wo wir es könnten.
Was wir in Wirklichkeit sind, ist für unser menschliches Verständnis sowieso viel zu groß.
Sich nur auf das einzulassen, was wir kontrollieren können, macht uns unglücklich und krank.
 Es entspricht nicht unserer natürlichen Entwicklung.
„Freiheit bedeutet,
zu wissen, dass du in jedem Augenblick wählen kannst.
Beschränkung bedeutet, von dieser Wahl keinen Gebrauch zu machen.“
 Diese Weisheit kommt von P’taah und prägt mich seit Jahrzehnten.
19. Mai 2010

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