
Viele von uns stehen an einer Schwelle,
wo das Neue noch nicht richtig greifbar
ist
und das Alte phasenweise immer noch um sein Vorrecht kämpft.
Das neue
Bewusstsein wird immer mal wieder von alten Denk- und Glaubensmuster bzw.
Verstrickungen eingeholt
und wir werden darin geprüft, ob wir wieder in die
alten Muster zurückfallen
oder ob sich das Neue gefestigt hat.
Daher finden
sich viele Menschen nun in Situationen wieder,
in denen mächtig ihre Knöpfe
gedrückt werden.
Dieser Prozess ist phasenweise sehr anstrengend,
zumal wir in
unseren Wahrnehmungen immer sensitiver werden.
Wir fechten teilweise
aufreibende innere Kämpfe aus.
Die Energien holen alle unverarbeiteten Anteile
in uns hoch, um alles,
was uns in der heutigen Zeit nicht mehr dienlich ist, zu
transformieren.
Ich vergleiche das immer mit einem Krug Wasser:
Zuerst muss das
schmutzige Wasser ausgeschüttet werden,
damit wir ihn dann mit reinem Wasser
befüllen können.
Diese Phase dauert nun für viele Menschen viel zu lange -
was ich absolut
verstehen kann -
und immer wieder stellt sich eine gewisse Müdigkeit ein.
Da
das Neue für viele noch nicht greifbar ist und sie sozusagen in der Luft
hängen, zeigt sich momentan auch sehr viel Orientierungslosigkeit unter den
Menschen.
Gefühle der Verzweiflung, Aggressionszustände, Ängste, Anspannungen,
starke Unruhe und Reizbarkeit sind oftmals die Folge.
Meist wird aus purer
Verzweiflung ein Erlöser im Außen gesucht,
um die innere Arbeit zu umgehen und
abzugeben.
Andere machen einfach nur noch dicht
und verfallen in eine
depressive Phasen.
Doch werden wir immer und immer wieder auf uns selbst zurückgeworfen.
Wir
dürfen lernen in die eigene Selbstverantwortung zu gehen!
Eine
Bewusstseinsveränderung fordert nämlich dein eigenes inneres Erkennen und dein
Umdenken.
Bewusstsein kommt nicht von außen.
Es kann niemandem übergestülpt
werden.
Es erfordert deine innere Einkehr.
Wahres Bewusstsein kommt von innen
und bringt somit die Veränderung im Außen.
Andere Menschen können dich zwar
auf
diesem Weg unterstützend begleiten,
doch niemand kann dir die innere Arbeit
abnehmen.
Wir kommen leichter durch diese Phasen,
in denen sich vieles erst neu
definieren muss,
wenn wir es schaffen die Beobachterrolle einzunehmen
und bei
sich zu bleiben.
Es zeigen sich sehr viele alte Themen,
Emotionen und die damit
verbundenen Ängste.
All das kann sich nur dann lösen,
wenn es uns gelingt,
alles, was in uns hochkommt,
sich bewusst anzusehen, anzunehmen
und die Gefühle
ohne Verdrängung bzw. Ablenkung auszuhalten.
Zu oft sind wir noch im Kopf gefangen -
wir denken zu viel und fühlen zu wenig,
darauf wurden wir viel zu lange konditioniert,
es ist uns vertraut und daher
versuchen wir
mit dem Verstand die Lösungen zu finden.
Doch die Lösung liegt
darin aus dem Kopf mehr ins Herz zu gehen.
Die weiblichen Energien fordern dich
nun immer drastischer dazu auf wieder mehr ins Gefühl zu gehen und somit dein
Herz nach und nach
immer weiter zu öffnen.
Wir dürfen wieder das Fühlen lernen,
denn was das betrifft leben wir noch im emotionalen Mittelalter.
Viel zu lange hat der Mensch alles durchdacht, analysiert, zerredet
und ist in
Aktionismus geflüchtet.
Er darf bzw. muss jedoch wieder lernen mehr zu fühlen
und auf sein Herz zu hören.
Ansonsten darf er sich nicht wundern,
wenn er immer
mehr ausbrennt und körperlich erkrankt.
Unterdrückte bzw. verdrängte Gefühle
lassen die Seele leiden und körperliche Erkrankungen sind oftmals leider die
Folgeerscheinungen.
Gönne dir daher Zeiten der Ruhe und der Stille.
Sie sind in dieser
herausfordernden Zeit die besten Lehrer und Kraftquellen.
Lass dir von der
Stille erzählen wonach sich deine Seele sehnt.
Gerade in der heutigen,
schnelllebigen Zeit
ist es umso wichtiger Zeiten zur Entschleunigung zu finden.
Lass deinen Geist still werden und halte inne.
Übe dich in Achtsamkeit.
Verliere
dich nicht in äußeren, künstlich erzeugten Dramen.
Das kostet dich nur unnötig
viel Kraft,
die du jetzt für dich selbst benötigst.
Bleib bei deinen
Angelegenheiten.
Gib den Kampf,
das Gefallen wollen,
deine Harmoniesucht,
dein
Rechthaben wollen
und das ewige Streben nach Anerkennung
auf und komm zur Ruhe,
damit du die Botschaften deiner Seele empfangen kannst.
Zeiten des Übergangs gehören mit zum Leben, wo sich das Alte so langsam
verabschiedet und das Neue sich ganz langsam erst entwickeln darf.
Auch das
braucht seine Zeit,
wo wir uns weiterhin in vertrauensvoller Geduld üben
dürfen.
Gras wächst eben auch nicht schneller, wenn wir daran ziehen!
Je eher
es uns gelingt die Dinge ohne wenn und aber anzunehmen,
umso leichter wird es.
So kann alles ihren natürlichen Lauf nehmen.
Alles andere erzeugt nur noch mehr
Druck und Widerstand -
dadurch wird es zäh, schwer und leidvoll.
Annehmen, was ist bedeutet letztendlich das Leben zu bejahen.
Dieses JA lässt
wieder unsere Lebenskräfte erwachen,
Blockaden lösen sich leichter
und unsere
Energie kann wieder fließen.
(c) Güler Temiz