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Freitag, 16. Juni 2017

Der emotionale Mann

Wenn ein Mann vor dir steht, 
einer, der die Grenzen seiner Gefängnisse gesprengt 
und innere Freiheit gekostet hat; 
einer, der von Lebensschmerz und Leid geöffnet wurde, 
wirst du wissen, wie neu und anders das ist.

Er wird nicht beim ersten Gegenwind weichen, 
wenn er sich ehrlich zu dir hingezogen fühlt. 
Auch dann nicht, wenn sich Angst oder verletzte Anteile zeigen. 
Er wird den Willen finden, mit seinen Emotionen 
und den deinen umzugehen.
Nicht, weil er ein überirdisches Wesen, 
sondern weil er zutiefst menschlich ist.

Er wird da sein, erschüttert vielleicht, 
und dennoch aufrecht und von Anmut umgeben.

Er sieht Beziehungen als spirituelle Lernfelder, 
und spürt, wo es geborgen ist und stimmig. 
Er wird bleiben, so lange und so weit es beiden dient, 
weil er immer klarer die Zusammenhänge sieht 
und hinter Masken zu blicken vermag.

Er weiss um das Spiel des Lebens in seinen Facetten 
und ist neugierig genug, mit dir neue Wege 
zu gehen und Tiefen zu erkunden.

Und wenn er sich zurückzieht, dieser Mann, 
der seine männlichen und weiblichen Anteile 
zu einem berührend schönen Wesen vereint, 
ist es, weil er spürt, dass es den Wind des Wandels 
braucht und Zeiten der Stille; oder weil er so sehr 
in seine SeelenArbeit vertieft ist, 
dass er diese Schritte alleine gehen muss.

Wenn ein Mann vor dir steht, 
einer der mit seiner inneren Stimme verbunden ist, 
wirst du wissen; wirklich wissen, wonach du dich 
all die Jahre gesehnt haben magst.

Denn mit ihm erlebst du, was es heisst, aus Liebe zu dir 
und dem, was dich umgibt, zu denken, fühlen und handeln. 
Er zeigt dir männliche Stärke und eine Sanftheit, 
die Grenzen überwindet. 
Eine Energie, die dein Innerstes erreicht, 
weil du bereit bist, dich dort berühren zu lassen.

Er lebt eine geerdete Sexualität, die erfüllt ist von Sinnlichkeit 
und genährt wird von seinem offenen Herzen;
von grosser Nähe und innerer Freiheit.

Er sieht dich, weil er bereit war, sich selbst zu erkennen. 
Er hört dich, weil er lange Zeit damit verbracht hat, 
seinem Lärm und der Stille darunter zu lauschen. 
Er fühlt dich, weil er sich selbst fühlen kann.

Er ist da und bittet dich still darum, 
diesen gemeinsamen Raum 
mit ebensolcher Achtsamkeit zu betreten, 
damit eine Begegnung möglich wird, 
die vielleicht nur als heilig zu bezeichnen ist.


Eine Begegnung, deren Boden Würde 
und deren Himmel eine Kraft ist, 
die vielleicht Liebe genannt werden kann. 


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