Freitag, 18. Januar 2008

Das Geheimnis des Glücks

Wir sollten uns bewußt machen:
Glück kann man nicht besitzen,
glücklich kann man nur sein.
Und das Geheimnis des Glücks ist einfach:
Ich brauche nur bedingungslos ja sagen zum Leben, wie es ist.
Dann bin ich glücklich.
Wann immer Sie nicht glücklich waren, haben Sie nein gesagt oder ja, aber.
Sobald Sie ja sagen, sobald Sie bereit sind, sich vom Leben überraschen zu lassen,
Ihre Wünsche loslassen und einfach schauen, was ist,
werden Sie immer glücklich sein.
Wir aber machen schon sehr früh un­ser Glück von irgendwelchen Umständen abhängig.
Schon das Kleinkind glaubt: ,,Wenn ich erst einmal in den Kindergarten gehen kann
und den ganzen Tag mit anderen spielen kann, dann bin ich glücklich."
Später sagt es: ,,Wenn ich groß bin und in die Schule gehe, dann bin ich glücklich."
Nach ein paar Jahren sagt das Kind: ,,Wenn ich die olle Penne hinter mir habe, dann bin ich glücklich."
Dann kommt es in die Lehre und sagt: ,,Na ja, das ist auch noch nicht das Wahre -
also, wenn ich die Lehrzeit hinter mir habe, dann bin ich glücklich."
Dann hat das Kind die Lehre geschafft und sagt: ,,Wenn ich jetzt noch beruflichen Erfolg habe, daß ich es geschafft habe, dann bin ich glücklich."
Und dann sagt der junge Mensch: ,,Wenn ich mich jetzt noch aus dem Elternhaus gelöst habe, daß ich frei bin, daß ich nicht mehr bevormundet bin, dann bin ich glück­lich."
Eines Tages ist er frei, hat beruflichen Erfolg, dann sagt er: ,,Wenn ich jetzt nur noch einen Partner hätte, mit dem ich den Erfolg teilen kann, dann bin ich glücklich."
Dann ist der Partner da und beide denken: ,,Wenn wir jetzt noch ein eigenes Kind hätten - etwas, das aus uns gekommen ist, das uns verbindet -, dann sind wir glücklich."
Es kommt das Kind und macht Geräusche Die Nachbarn stören sich daran, klopfen an die Wand, und sie sagen: ,,Wenn wir jetzt noch ein eigenes Häuschen hätten, daß un­ser Kind sich frei entfalten kann, dann sind wir glücklich."
Eines Tages ha­ben sie das Häuschen, und sie sagen: ,,Wenn jetzt noch die Kinder alle gut versorgt sind, einen ordentlichen Beruf gelernt haben und aus dem Hause sind, daß wir Zeit für uns haben, dann sind wir glücklich."
Die Jahre ver­gehen, die Kinder werden groß, lernen etwas Ordentliches, gehen aus dem Haus, und sie sagen: ,,Wenn wir jetzt noch das Häuschen abbezahlt haben, daß wir keine wirtschaftlichen Verpflichtungen mehr haben, dann können wir an uns denken, dann sind wir glücklich."
Dann ist das Häuschen be­zahlt, glücklich sind sie immer noch nicht,
aber alt.
Das Leben ist fast vorbei.
Sie haben vergessen, glücklich zu sein, weil sie immer gesagt haben:
,,Dann bin ich glücklich, wenn das ist."
Es gibt aber keinen Umstand, der glücklich macht.
(Prof.Dr. Kurt Tepperwein)

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