Freitag, 8. August 2008

Gespräche mit Gott für Jugendliche "Tiffany fragt Gott"

Ausschnitt aus dem Buch
"Gespräche mit Gott für Jugendliche"von Neale Donald Walsch
Tiffany (18): Warum tut es immer so weh, jemanden zu lieben? Mir reicht es von jemand verletzt zu werden, der sich eigentlich so gut anfühlen sollte.
Gott: Es braucht nicht weh zu tun, jemanden zu lieben, Tiffany, aber wenn man "Liebe" mit "Bedürfnis" verwechselt, dann tut das fast immer weh. Viele Menschen glauben, Liebe sei eine Erwiderung von erfüllten Bedürfnissen. Mit anderen Worten, wenn du meine Bedürfnisse erfüllst, dann liebe ich dich. Ich kann verstehen, wo Menschen diese Idee her haben, denn ihnen wurde erzählt, dass der liebe Gott so vorgeht. Ihr erfüllt Gottes Bedürfnisse, und er liebt euch. Wenn ihr es nicht tut, dann liebt er euch nicht. Es ist nicht so, aber euch wurde gelehrt, dass es so sei, und diese Lehren sind nur schwer zu erschüttern, und es ist fast unmöglich, sie zu ignorieren. Also lass uns mit diesen Lehren anfangen.Gott braucht gar nichts von dir. Ich brauche nicht, dass du mich anbetest, ich brauche nicht, dass du mir gehorchst, ich brauche nicht, dass du auf eine bestimmte Art und Weise zu mir kommst, um deine eigene Erlösung zu erlangen.
Tiffany: Nun, das ist genug, um praktisch jede Religion auf dem Planeten auf die Barrikaden zu bringen.
Gott: Tut mir leid. Das ist eben so wie es ist. Gott ist Alles-in-allem, das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, das Unbewegliche das alles bewegt, die Urquelle, und Alles was ist. Es gibt nichts was existiert, das ich nicht bin, und was ich nicht bin existiert nicht. Darum, per Definition, brauche ich gar nichts. Vergiss das nicht: Gott braucht gar nichts. Weil ich nichts brauche, folgt daraus mit unbestechlicher Logik, dass ich dich nicht für etwas, was du nicht gibst bestrafen werde. Das beinhaltet deine persönliche Loyalität, die spezielle Art deiner Anbetung für mich oder wie du zu mir kommst, und - um es deutlich zu sagen - ob du überhaupt zugibst, dass ich existiere. Ich brauche nicht, dass du meine Existenz anerkennst oder mich anbetest, oder dich überhaupt irgendwie mit mir beschäftigst. Ich werde dich nicht mit den ewigen Feuern der Hölle bestrafen, wenn du es nicht tust. Ich habe das alles bereits im Kapitel 10 erzählt, aber ich wiederhole es hier für den Fall, dass du die Implikationen meiner früheren Kommentare nicht 100%ig verstanden hast - oder es nicht glauben kannst. Glaube es.
Tiffany: Was hat das alles mit Liebe zu tun?
Gott: Sehr viel. Menschen lieben so wie sie lieben, weil sie glauben, Gott liebe so. Menschen denken, Liebe sei eine göttliche Erwiderung auf erfüllte Bedürfnisse, ist es aber nicht. Liebe ist keine Erwiderung, sie ist eine Entscheidung. Ein Mann namens Scott Peck hat das vor ein paar Jahren in einem Buch mit dem Titel The Road Less Travelled geschrieben, und ich war es, der ihn dazu inspiriert hat. Ich bin froh, dass ich das getan habe, denn es ist eine kraftvolle Wahrheit, die die meisten Leute nicht verstehen. Die meisten Leute denken, Liebe sei eine Erwiderung, und sie haben das aus ihrem Missverständnis des wie und warum ich liebe geschlossen. Ich liebe dich nicht dafür, dass du etwa für mich tust. Ich liebe dich weil du bist. Einfach nur weil du bist. Kannst du das verstehen? Kannst du das aufgreifen? Meine Liebe ist eine Entscheidung, keine Reaktion.
Tiffany: Ich glaube ja. Aber bedeutet das, dass wir gar nichts tun können, um deine Liebe zu verdienen?
Gott: Du brauchst nichts zu verdienen, was du bereits hast. Muss sich eine Rose Regen verdienen? Muss sich Eiscreme deine Liebe "verdienen"? Eiscreme tut nichts, um sich deine Liebe zu verdienen. Sie ist einfach. Sie ist weil sie ist, und du liebst sie einfach. Stell es dir so vor: Du bist Gottes Nachtisch.
Tiffany: Das ist hübsch. Ich mag das.
Gott: Nun weiät du, dass ich dich liebe weil du bist, und ich von dir nicht verlange, irgendetwas zu tun, um meine Liebe zu verdienen. Ich brauche nichts von dir. Lass das dein neues Modell der Liebe sein. Liebe gibt sich selbst ohne Bedingung. Sie ist keine Rückzahlung, noch kann sie für etwas in der Zukunft erhofftes eine Bestechung sein. Liebe ist das Ergebnis einer Entscheidung darüber, wie du dich einer anderen Person zuwendest. Wenn es sich lediglich um die Erwiderung auf das Tun einer anderen Person handelt, ist es auf keinen Fall Liebe, sondern ein imitiertes (nachgemachtes) Gefühl. Wenn du die Entscheidung triffst, eine andere Person zu lieben, bevor du eine Ahnung hast, was sie für dich oder mit dir tun könnte, tun will, oder tun wird, ist das eine sehr hochstehende Entscheidung. Du erhöhst damit automatisch deine Schwingung. Ich will sagen, dass dein Wesen tatsächlich anfängt in einer höheren Frequenz zu schwingen, mit schnellerer Geschwindigkeit. Das Gefühl der Liebe strahlt wie Sonnenstrahlen von dir aus. Menschen fühlen sich wohl in deiner Nähe und merken daran, dass sie dich wundervoll finden. Plötzlich erhöhen sich ihre Schwingungen - und daraufhin befindest du dich in Harmonie oder in Synchronizität mit ihnen. Dann beginnt das Herz zu fliegen, und die Funken fangen an zu sprühen ...
Tiffany: Aber wie kann ich die Entscheidung treffen, eine Person zu lieben, bevor ich irgendetwas über sie weiss?
Gott: Liebst du die Menschen wegen dem, was sie sind, oder wegen dem, was du bist? Tiffany: Das ist eine gute Frage ...Gott: Stimmt, und wie lautet deine Antwort?
Tiffany: Ich habe sie immer für das geliebt, wer sie sind, glaube ich.
Gott: Danke, dass du ehrlich bist. Jetzt ändere einfach deine Gründe, wofür du jemanden liebst. Wenn du Menschen dafür liebst, was du selber bist, zeigst du, dass du nichts von ihnen brauchst, dass deine Liebe nicht davon abhängt was du von ihnen bekommen kannst.
Tiffany: Aber ich brauche etwas von den Menschen, die ich liebe. Ich kann nicht behaupten, dass ich nichts von ihnen brauche, weil es nicht so ist.
Gott: Doch, du brauchst nichts von ihnen. Du denkst nur, dass du etwas von ihnen brauchst. Es gibt keine einzige Sache, die du wirklich von jemand anderem brauchst, um vollständig geliebt zu werden. Tatsächlich warst du in vielen Momenten deines Lebens von Herzen glücklich, ohne auch nur die Hälfte der Leute zu kennen, die du heute kennst.
Tiffany: Ja, aber nachdem ich sie einmal kennen gelernt habe, kann ich nicht mehr ohne sie leben. Besonders bestimmte Leute, besonders die eine bestimmte Person.
Gott: Das ist nicht wahr, aber du glaubst, es sei wahr. Es fühlt sich wahr genug für dich an. Es wird dich auch in das Gefühl von Unglücklichkeit führen. Denn zuerst wirst du dich selber davon überzeugen, dass du ohne eine bestimmte Person nicht glücklich sein kannst. Dann wirst du entscheiden, dass es nicht ausreicht, diese Person in deinem Leben zu haben - du musst sie auf eine ganz bestimmte Art und Weise in deinem Leben haben. (Sie muss dein fester Freund oder deine feste Freundin sein. Sie muss mit dir liiert sein.) Danach wirst du entscheiden, dass du zum Glücklichsein diese Person auf eine bestimmte Weise für eine bestimmte Zeit haben musst - ungefähr jeden freien Moment, den sie hat. Bald darauf bildest du dir ein, dass du diese Person die ganze Zeit auf diese Weise in deinem Leben haben musst, um glücklich zu sein! Du kannst dich sogar bei dem Gedanken ertappen, dass du ohne sie "nicht leben" willst. Natürlich würdest du das nicht so meinen. Was du meinst ist, dass es sich so anfühlt, als würde ein grosser Teil von dir "sterben", wenn diese Person nicht mehr in deinem Leben wäre. Jetzt kommt der faszinierende Teil der ganzen Geschichte. Damit ein grosser Teil von dir nicht durch die Abwesenheit dieser Person stirbt, tötest du einen grossen Teil dieser Person. Du tötest ihr Wesen. Du erdrückst sie mit deiner Liebe und mit deinem Bedürfnis nach ihrer Liebe, so dass ihnen die Luft wegbleibt, dass sie husten, und dann dich loswerden müssen, um überleben zu können. Sie werden von dir davonlaufen. Das ist traurig, denn sie haben dich wirklich sehr gern gehabt, und vielleicht hätten sie dich lieben gelernt - aber sie konnten einfach nicht deine Bedürfnisse erfüllen.
Tiffany: Hört sich an, als wärest du die ganze Zeit hinter mir her gelaufen.
Gott: Habe ich! Aber das ist nicht der Grund dafür, dass ich das weiss. Ich weiss es, weil das die Art ist, wie Liebe von den meisten Mitgliedern der menschlichen Rasse erlebt wird. Und darum hast du "Liebe" mit "Bedürfnis" verwechselt. Hier kommt die frohe Botschaft, denke immer daran: Du brauchst nichts ausserhalb dir selber, um glücklich zu sein. Ich weiss, du glaubst, du brauchst etwas, aber es ist nicht so. Das ist nur eine Illusion. Es ist die erste von 10 menschlichen Illusionen. Diese Illusion sagt, dass Bedürfnisse existieren, sie sagt, dass jemand oder etwas von Aussen gebraucht würde. Also, wenn du das immer noch glaubst, dann probiere diese Übung aus:
1. Mache eine Liste von Leuten, Orten und Dingen, die du glaubst zum Glücklichsein zu brauchen.
2. Denke dann an Zeiten, in denen du sie nicht hattest und trotzdem glücklich warst.
3. Jetzt frage dich: "Warum glaube ich, dass ich diese Person, diesen Ort, diesen Gegenstand zum Glücklichsein brauche?"
Wenn du ehrlich mit dir bist, wirst du merken, dass du sie nicht brauchst. Es kann sein, dass du es vorziehst, dein Glücklichsein mit Hilfe dieser speziellen Werkzeuge zu erschaffen, aber es ist nicht notwendig, es so zu tun. Darum mache aus Vorlieben keine Bedürfnisse.

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