Donnerstag, 23. Oktober 2008

Buchauszug aus “Der Aufstiegsbegleiter” von Karen Bishop

„ICH WEISS NICHT, WAS mit mir los ist in letzter Zeit.
Ich habe das Gefühl, dass mich nichts mehr wirklich interessiert.“
„Nichts, was bisher für mich von Belang war, scheint mich noch zu berühren.“
„Es ist mir egal, was geschieht.“
Wenn du einen dieser Gedanken oder eines dieser Gefühle in letzter Zeit hattest, sollst du wissen, dass dergleichen einfach Teil des ganz normalen Aufstiegsprozesses ist und einen perfekten und wohlbegründeten Sinn hat.
Zu manchen Zeiten können wir das Gefühl haben, als ob wir einfach so mit unserem Leben mitschwimmen und nur noch „funktionieren“. Wir sind schlicht nicht anwesend, weil unser Leben keine Bedeutung mehr hat. Wir sind einfach nicht mehr in Übereinstimmung mit dem, was wir uns in der Vergangenheit erschaffen hatten. Dazu kommt noch die Erschöpfung aus all den Anstrengungen und Herausforderungen, die der Aufstieg mit sich bringt, und die uns sehr apathisch machen kann. Wir sind einfach zu entsetzlich müde, um noch für irgendetwas Interesse oder Engagement aufbringen zu können. „Lass die Dinge einfach laufen!“ wird zum Motto unseres Handelns (bzw. Nicht-Handelns!). „Ich habe keine Lust mehr, den Überblick zu behalten.“Aber Apathie trägt einen wertvollen Schatz in sich. So apathisch zu sein bringt uns tatsächlich in einen höher schwingenden Raum. Es unterstützt unseren ständigen Prozess des Loslassens. Wenn uns nichts mehr kümmert, lösen sich automatisch viele Verstrickungen. Wir landen in einem Raum des „Nicht-Raumes“, und das ist der Raum der höheren Bereiche. Und wir leben dann viel mehr im Moment. Wenn uns kaum noch etwas interessiert, füllen wir auch unsere Gedanke und Gefühle nicht mehr mit Dingen, die nicht wirklich “real” sind. Und wir stehen uns nicht mehr so im Weg.In den höheren Bereichen gibt es keine Programme und Pläne. Wenn wir ohne Anhaftungen sind, gut mit der Quelle verbunden, mit großem Vertrauen und einem Wissen ausgestattet, dass alles stets in bester göttlicher Ordnung ist, spielt ohnehin nichts mehr eine wirkliche Rolle. Wenn wir besser und kontinuierlich mit der Quelle verbunden sind, können wir viel leichter ruhig und gelassen bleiben. Es gibt nicht mehr so viele Hochs und Tiefs, und wenn wir dann erkennen, dass nichts mehr wirklich große Bedeutung hat, da wir in jedem Augenblick Neues erschaffen können, fügt sich die Apathie wirklich gut ins Bild.Um erfolgreich erschaffen zu können, ist es nötig, keine Anhaftungen mehr zu haben. Es ist immer so, dass sich Dinge genau dann manifestieren, wenn sie uns endlich egal geworden sind. Denn wir wollen dann nicht mehr aus unserem Ego bzw. unserem un-verbundenen Selbst heraus erschaffen. Wenn wir uns im Zuge unseres Aufstiegsprozesses daran gewöhnen, dass ohnehin kaum etwas nach unserem Kopf geht bzw. so abläuft, wie wir es uns vorgestellt hatten, dann versetzt uns genau das mitten in einen höher schwingenden Raum. Diese Erfahrungen zwingen uns, loszulassen. Ist es nicht seltsam, dass genau die Bereiche unseres Lebens, über die wir keine so fixen Vorstellungen haben, immer problemlos ablaufen? Ich hatte eine Web-Designerin, die beschlossen hatte, sich ganz aus ihrer Computer- und Web-Design-Arbeit zurückzuziehen. Die Anstrengungen und die Mühsal, die mit ihrer Arbeit verbunden waren, waren ihr einfach zu viel geworden. In dem Augenblick, als sie alles losgelassen und aufgegeben hatte, wurde sie mit Aufträgen nur so überhäuft, und die neuen Kunden waren genau von der Art, die sie sich immer gewünscht hatte. Es war exakt zu dem Zeitpunkt, als sie die ganze Web-Design-Sache losgelassen hatte, weil sie einfach ausgelaugt war, dass ihr Geschäft plötzlich zu boomen begann. (Sie hat übrigens aber trotzdem aufgehört!)Wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir uns das vorstellen, liegt das oft daran, dass wir nicht aus unserem “verbundenen” Selbst heraus handeln. Wir kommen oft aus der Ecke eines verzweifelten oder analytischen Selbstes, das glaubt, ein gegebenes Problem in einer bestimmten Weise lösen zu müssen – auch dann, wenn wir selbst gar nicht von diesem Ansatz überzeugt sind. Wenn wir zurückschauen, werden wir viele Situationen finden, in denen wir nachträglich froh waren, dass etwas Bestimmtes nicht funktioniert hat. Wenn wir nun dadurch, dass Dinge offenbar nie so laufen, wie wir das wollen, in einen Zustand der Apathie kommen, bringt uns das in einen Raum neutraler Indifferenz, in dem wir buchstäblich alles erschaffen können. Wenn wir erkennen, dass nichts wirklich so wichtig ist, wie wir aus der Perspektive unseres un-verbundenenen Selbstes dachten, genau dann gelingt es uns, in höhere Bereiche vorzustoßen. Wenn wir mit dem zufrieden sind, was gerade ist, liefert uns das immer den nächsten kreativen Schritt direkt vor’s Haus. Wenn wir glauben, Dinge in einer ganz bestimmten Weise haben zu müssen, sperren wir damit den Energiefluss komplett ab. Wenn wir mit unserem bloßen Sein zufrieden sind, dann ist das genau der Moment, in dem alle unsere Bedürfnisse erfüllt werden. Passion hingegen ist etwas komplett anderes, denn Passion basiert auf einer sehr starken Verbundenheit, da das, wofür wir eine echte Passion haben, in jeder Hinsicht in perfekter Übereinstimmung mit unserem höheren Selbst ist. Also es besteht hier ein ganz klarer Unterschied zur Passion. Apathie erleben wir üblicherweise dann, wenn wir Wünsche, die aus unserem nicht-verbundenen Selbst kommen, loslassen. Wir brauchen sie einfach nicht mehr. Wenn du diese Seite zu lesen gewählt hast, bist du aufgerufen, deinen Zustand der Apathie zu ehren und zu erkennen, dass Apathie eine Seinsform aus den höheren Bereichen ist. Sie ist ein Hinweis darauf, dass du höher schwingst und dich zu einem Wesen einer höheren Ebene entwickelst. Sich apathisch zu fühlen ist einfach ein großartiges Training für die Seinsweise auf höher schwingenden Ebenen. Mein Glückwunsch dazu – du übst offenbar gerade den Zustand der Nicht-Anhaftung der neutralen Indifferenz.

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