Samstag, 6. Dezember 2008

M I T G E F Ü H L

von Petra Ostergaard
Nie und niemals sollte ein Mensch sich seiner Gefühle schämen, denn unser Emotionalkörper
ist unser göttliches Instrument, um Wirklichkeit – in Form von Energie - wahrzunehmen.
Wenn wir erlauben, dass Gefühle durch unseren Körper Ausdruck finden (Freude im Lachen
und Weinen, Trauer und ja auch Wut und Zorn), werden sie freigesetzt und indem wir das
erlauben, schenken wir uns und dem Umfeld den freien Fluss von zuvor gestauter Energie.
Hier findet Verwandlung statt, hier findet Heilung statt,
denn Gefühl und Mitgefühl sind Instrumente für Heilung und heil sein,
im Sinne von ganz, vollständig sein.
Wie wir dem spürbaren Gefühl konstruktiv Ausdruck geben, liegt in der Reife der einzelnen
Persönlichkeit und im Entdeckungsschatz unserer persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten.
Solange wir mit unserem zuerst ungeklärten Emotionalkörper noch selber Gefangene unserer
Gefühle sind, können sie in ihrer Ausdrucksform fatal, unzumutbar, unberechenbar werden
und damit höchst beunruhigende Wirkungen bei uns selber ebenso wie bei uns umgebenden
Mitmenschen hervorrufen (ganz egal ob jemand anscheinend „zu viel oder zu laut“ lacht, „zu
viel oder zu laut“ weint oder „zu viel oder zu laut“ schreit). Energien, die spontan aus dem
Bodensatz ungeklärter emotionaler Felder freigesetzt werden, gehen mit dem ebenso ungeklärten Emotionalkörper des anderen in Resonanz und die Kraft der sich daraus entwickelnden Energie ist oft für den einen oder anderen kaum auszuhalten.
Demzufolge, da sich das wahre Szenario „im Dunkeln“ abspielt, ist das Erleben für den einen oder anderen in der Regel auch angstauslösend.
Konkret heißt das,
wir werden von unseren eigenen Gefühlen beherrscht und sind nicht selber Herr unserer Gefühle.
Aus dem Grund neigen wir in der westlichen Welt aufgrund unserer reichen negativ
erlebten gefühlsbesetzten Erfahrungen dazu, uns besser ganz aus diesem „Spiel“
heraushalten zu wollen.
Viele wurden Meister ihrer Gefühle, indem unser Verstand die Aufgabe übernahm und mit zunehmender Reife mehr und mehr lernte, das Zepter über die Gefühle in die Hand zu nehmen, und viel Unglück kann damit (scheinbar) vermieden werden. –
Gefühlserlebnisse können bereits im Kleinkindalter so lebensbedrohlich sein, dass die Überlebenskraft selber eine Decke darüber legt, sodass der
Mensch überhaupt fähig und bereit ist weiterzuleben.
In diesem Fall trennt sich – für ihn als Person unbewusst -
sein eigener Emotionalkörper von seiner bewussten Wahrnehmung, es
vollzieht sich sozusagen eine Gnade für die Stunde und zugleich ruht mit diesem Teil in dem
Menschen auch ein Energiepotenzial, welches auf Erlösung wartet.
Der spirituell ausgerichtete Mensch
lernt und erfährt in seinem geistigen Streben den Segen, für Momente außerhalb der Dualität wahrnehmen zu können. Hier sind wir frei und sehen frei: außerhalb der Dualität stehend und außerhalb aller Gefühle stehend.
Hier ist das einzig spürbare Fühlen Liebe und Frieden in ewiglicher Stille und zugleich in
ewiglich sich ausweitender Strahlung.
Hier sind wir fähig, die Angemessenheit von allem, was ist, wertfrei zu sehen
und anzuerkennen. Hier sind wir fähig, unser gefühlsgebundenes Energiepotenzial wertfrei,
das heißt frei von allem Lebensbedrohlichen erkennen zu können und es ist Liebe:
ICH BIN – DU BIST – WIR SIND -LIEBE
Mit den Worten von Kryon könnten wir auch sagen, hier, in diesem Moment ist der Innere
Engel nicht im Menschen, sondern der Mensch im Inneren Engel – im Gott Selbst.
Dieses Wissen und diese Erfahrung, die früher nur den Eingeweihten zur Verfügung stand,
eröffnete sich in den vergangenen Jahren in rasch wachsendem Tempo für immer mehr und
mehr spirituell suchende Menschen und durch die Stärkung von der neuen Energie wird diese
Beschleunigung zunehmend in höherem Maße für alle Menschen auf der Erde möglich.
Nun sitzen wir heute aber nicht mehr irgendwo als Eremit auf einem Berg oder sonst wo in
der Stille in einer der äußeren Welt abgewandten Umgebung. Und das ist unsere erhöhte Herausforderung und war die Situation, als Jesus in Christus, der Meister der Liebe,
entschied in die Welt zu gehen.
Und so kehren auch wir wieder zurück in unser alltägliches Leben als ganz
gewöhnliche Menschen und doch wird jetzt alles ganz anders, denn wir bringen etwas Großes
mit von unserer Reise zurück, etwas, was wir immer bei uns hatten, aber jetzt waren wir fähig
einen Blick in diese Schatzkammer des Lebens, das Gott-Selbst, zu werfen. Und wir können
uns entscheiden, weiterzugehen und zu beginnen uns automatisch auf den Pfad der Weisheit
zu begeben. Und was ist Weisheit? Sich immer dann, wenn es eng wird, zurückzulehnen?
Sich selber aus dem Leben herauszuhalten und bestenfalls passende schlaue Sprüche zu zitieren?
Wohl kaum, wenn wir auch alle mehr oder weniger in einer Phase durch diese Erfahrung
gehen und rasch dazu neigen mögen, denn innerhalb der Dualität ist dies die Weise von Meister
Verstand. Unser fühlendes Erleben und Mit-gefühl kennt dies, nicht wahr?! Und die Ablehnung,
die dies in uns als Mit-menschen hervorruft, kennen wir auch!
Weisheit (gold) ist Freiheit und Unabhängigkeit im gewobenen Miteinander. Sie entwickelt
sich durch die lichte Verbindung von Wissen, kognitivem Erfassen (gelb) und gelebter Erfahrung
(rot).
Wir alle kennen die ansteckende Wirkung, wenn die Schwingung von Freude und Lachen in
einem Raum herrschen oder eine Gemeinde trauert. Energie verteilt sich immer und wenn wir
miteinander teilen, können wir in der Tat, indem wir mit oder manchmal sogar auch für den
anderen weinen, helfen ein für den Moment zu gewaltiges, zu schweres Energiepotenzial derart
zu reduzieren, indem wir erlauben es zu (ver)teilen, sodass es beginnen kann, in sanfteren
(und damit zu verkraftenden und zu verarbeitenden) Bahnen zu fließen. Und so beginnen wir
manchmal die Tränen des anderen zu weinen, sodass seine Tränen hochsteigen und wieder
fühlbar werden können. Auch das heißt, ganz Mensch zu sein (wahr Mensch und wahr Gott),
denn als Mensch unter Menschen sind wir Mit-menschen. In diesem Geschehen kann sich
unser Mitmensch wieder ganz sacht wertfrei erlauben, seine Gefühle zuzulassen und das Bedürfnis
nach Gefühls-„Lieferanten“ im außen, reduziert sich durch die Integration.
Viele Menschen auf dem Lichtweg gehen durch Zeiten, in denen sich in ihnen plötzlich der
ganze Schmerz der Welt offenbart. Und er erscheint überwältigend. Nur indem wir ihn in unserem
Partnersein, gemeinsam, mit Gott annehmen, können wir auch behutsam lernen, sein
Potenzial zu erkennen und uns langsam von seiner Ausdrucksform als Schmerz und Schwere
lösen. Verwandlung hat begonnen – Heilung kann geschehen. Nur durch uns Menschen, in
und durch unseren Leib, kann Schwere in Leichtigkeit, das, was vorher noch Dunkel war, in
Licht verwandelt werden. Transformation findet in jeder Zelle des Leibes statt.
Aufgrund unserer spirituellen Physiognomie leben die Menschen im weiblichen Körper zuerst
das empfangende und gebärende Prinzip und die Menschen im männlichen Körper das formgebende
und in die Welt bringende Prinzip. So wählten wir in der Entscheidung unserer Geschlechter.
Und so ist es beispielsweise heutzutage oft die Frau, die im Dienst des Gesetzes
der Balance die ungelebten Gefühlspotenziale des Mannes empfängt und unbewusst mit ins
Tageslicht „gebiert“, während er sie in seiner formgebenden Kraft gerne – nun im Außen – an
die Hand nehmen und gegebenenfalls zur „Beherrschung“ führen möchte. In der Art und
Weise wie „Mann“ im allgemeinen sein Leben und den Umgang mit seinen Mitmenschen
handhabt, spiegelt sich, solange die Handlungen nicht aus dem Inneren, eigenverantwortlich
aus der Verbindung von Herz und Verstand, geführt werden, oft auch die nicht ausgelebten
Handlungspotenziale der Partnerin, Frau, wider. Dieselbe Verteilung finden wir natürlich
auch gegengeschlechtlich ebenso wie in gleichgeschlechtlichen Partnerbeziehungen, weil es
hierbei nicht um Rollenverhalten, sondern um die energetische Gewichtigkeit/Neigung in einem
Menschen und seinem Gegenpart im Ausgleich geht. Das Leben selber lebt sich in solch
einer Situation in vollkommener Balance aus, nur steht es für uns Menschen sozusagen noch
„auf dem Kopf“ und eigentlich sehen und erleben wir hier alltäglich eine Menge eher oft sehr
komisch anmutender Szenen, wenn sie nicht, im Inneren erlebt, viele Male so traurig und fatal
erscheinen würden.
In Wirklichkeit geben wir uns aber beiderseitig das Geschenk, uns selber – im anderen/mit der
Hilfe des anderen – besser kennen zu lernen. Voneinander abgrenzen dürfen wir uns zu jeder
Zeit, der Einzige, vor dem wir uns nie wirklich abgrenzen (wie weglaufen) können, sind wir
selber, weil wir uns über kurz oder lang immer wieder – im Nächsten – begegnen. Auflösen
und damit er-lösen vermögen wir erst dann, wenn wir bereit sind, nach und nach auf allen
Ebenen die Eigenverantwortung zu übernehmen. Die Fähigkeit und das Vermögen dafür tragen
wir in unserem „Gepäck“, es ist die bisher noch unerkannt verborgene Ressource, die wir
selber mitgebracht haben. Mit einfachen Worten ist es das, wenn wir sagen: „Gott (oder die
Erde) stellt uns niemals vor größere Aufgaben und Herausforderungen, als wir nicht auch zu
tragen und zu lösen vermögen.
Unser Sehnen nach Frieden, Liebe, Ausgeglichenheit und Balance ist dabei der Motor und die
einzusetzende und anzurufende Liebe ist die Kraft und Macht, die uns hilft, auch die Anteile
zu uns zurück und in unsere eigene Verantwortung zu nehmen, die zuvor – wie von uns abgespalten
– im Außen – im Anderen - ihr Eigenleben führten. Nach dieser Zeit von Klärung,
Lösung und Integration gibt es kein Gefühl von Mitleid mehr in uns, weil im geklärten und
gereinigten Emotionalkörper nichts „kleben“ bleiben kann. Hier entdecken wir die Analogie
zu dem Gleichnis von Kryon „Die Teegrube“ (vergl. Kryon Buch Band II „Denke nicht wie
ein Mensch“, S. 154 und 312). Jetzt ist der ganze Mensch bereit, (bewusster) Tempel des Geistes
zu sein und er kann beginnen, mehr von seinem eigenen Potenzial als göttlicher Mensch
aufzunehmen und zu tragen und er beginnt – so er gewählt hat – zunehmend mehr und mehr
bewusst der Schöpfung, den Menschen und der Erde, als Kanal zu dienen. Frei von Verhaftung
sind wir jetzt fähig Mitgefühl zu empfinden. Mitgefühl ist die Resonanz unseres freien
Klangkörpers (der verwandelte Emotionalkörper), durch den wir die uns berührenden Energien
fühlend wahrnehmen. In der Achtung und Wahrung der Grenzen innerhalb der Dualität
haben wir uns „Über die Schwelle“ bewegt und sind bereit unseren Platz bewusst einzunehmen,
wie Kryon es metaphorisch mit den Worten „Im Chor singen“ beschreibt (vergl. Live-
Channeling Ko-Kreation, 21.09.2002, Toronto). Der erfahrene Lichtarbeiter lernt mit Übung
weise zu unterscheiden und hilft durch seine fühlende Wahrnehmung die Energien in Liebe zu
transformieren.
Die geistige Welt fordert uns in der neuen Energie zunehmend dazu auf, uns unsere Gefühle
wieder zu erlauben, sie ermutigt uns dazu „wieder spüren“ zu wollen und der Grund dafür ist
ein bedeutend wichtiger. Unsere Verbindung mit der geistigen Welt können wir sehr wohl
durch unser Kronenchakra herstellen, wunderbare mediale Fähigkeiten können entwickelt
werden: Einsicht, Klarsicht, Hellsicht. Aber was ist die ganze Betrachtung im Licht ohne die
Liebe? Es ist nur ein Teilaspekt des Großen Ganzen, es ist der Aspekt, der erlaubt, im Licht
zu schauen. Mehr nicht. Es ist nur ein Schritt auf dem Weg, es ist für den Einzelnen ganz viel
und doch ist es auch nichts weiter... als nur ein weiterer Entwicklungsschritt. Denn Licht ohne
Liebe, das haben wir auch alle bereits gespürt, kann im Alltag - zurück in der Ausdruckswelt
der Dualität - erbarmungslos (da gefühllos) kalt sein.
„Der Schlüssel zu unserem wahren Mensch – Gott – Sein liegt in der Anerkennung
und bedienungslosen Liebe unseres Menschseins mit all seinen Facetten.“
Theresia Wuttke-Laube
Erinnern Sie sich noch an das, was am 01.07.2002 über Überlingen am Bodensee geschehen
ist? Zwei Flugzeuge, ein Transportflugzeug und eine Maschine vollbesetzt mit urlaubsfrohen
Kindern aus Russland, stießen in der Luft zusammen und explodierten. Wie durch ein Wunder
wurde kein einziger Mensch und kein Tier von den vom Himmel stürzenden, brennenden Teilen,
die sich über einen Radius von 30 Kilometern ausbreiteten, getroffen.
Wir alle, Familie die in diesem Gebiet lebt und Familie, die ihr Liebstes verlor, waren über
Tage zutiefst erschüttert und über Stunden kaum fähig zu sprechen. Und während die Tatkraft
sofort in großer solidarischer Hilfe begann, waren doch die Gefühle selbst in den ersten 10
bis 12 Stunden wie ausgeschaltet... der göttliche Segen, um zu bleiben, auszuhalten und verkraften
zu können, was ist... – eine gewaltig, große Ladung von Energie...
Dann plötzlich fanden die Menschen hier am Boden ihre Sprache wieder und mit einem Mal
fanden überall in der Region über den Zaun und über die Ladentheke hinweg, reger Sprachaustausch
bis nahezu ausgedehnte Geschwätzigkeit statt, etwas für die zur Zurükhaltung neigenden
Baden-Württemberger eher Fremdes.
Am dritten Tag kamen die Angehörigen der Verunglückten und viele von uns weinten gemeinsam
mit ihnen. Und der geteilte Schmerz erlaubte uns weich und sanftmütig zu sein – nachsichtig
mit uns und unserem Nächsten – große Ladung von Energie ließ sich durch die mitfühlende
Gemeinschaft leichter verkraften – die einmal angerührten Tränen öffneten Freigabe
für Schmerz von vielen.
Und so wurde die Antwort auf die Frage, wer hier wem hilft, klar. Jeder jedem.
Das heißt es für mich, Mitmensch zu sein und Mitgefühl zu erlauben.
Mitgefühl eröffnet den Weg, Mitleid zu erlösen.
Ich fahre täglich auf dem Weg zum Haus Rosengarten an den Feldern der Absturzstelle vorbei
und noch Wochen nach dem Unglück liefen mir genau an der Stelle, unabhängig davon,
wo ich gerade mit meinen Gedanken war oder was auf meinem Tagesplan stand, Tränen aus
den Augen und ich wurde mit jedem Mal wieder erinnert und sah Liebe an den „Fleck des
Geschehens“ fließen, sodass alles, was in ihm gebunden ist, Liebe empfängt, und ich wusste,
dass wieder ein Stückchen mehr Heilung auf unserer Erde geschehen war. Ich selber hatte
nichts weiter getan, als an diesem Platz vorbeizufahren und zu erlauben und anzunehmen,
was ist, LIEBE geschehen zu lassen. Und so ist die Absicht des Lichtarbeiters.
Mitgefühl ist – daher - für mich Familie.
Mitmenschlichkeit, verwandelt in die Liebe der göttlichen Familie.

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