Montag, 28. Dezember 2009

Das Wunder der Stille

Eine kleine Gruppe von Wanderern fand, wie durch Zufall, tief im Wald gelegen, die Hütte eines Einsiedlers. Sie hatten schon von diesem Einsiedler gehört, er war vor langer Zeit einmal ein reicher Adliger gewesen
 und hatte sich eines Tages in den Wald zurückgezogen, um ein Leben in der Stille zu führen.

Als sie den Einsiedler erblickten, waren sie erstaunt, denn er hatte eine derart zufriedene und kräftige Ausstrahlung, wie sie die Wanderer noch nie erlebt hatten.
Sie fragten den Einsiedler:
 “Warum lebst Du hier in dieser Einsamkeit ein Leben der Stille, welchen Sinn hat dies für Dich?”
Der Einsiedler, der gerade aus einem kleinen Brunnen Wasser schöpfte, lächelte und sprach:
“Schaut in den Brunnen, ihr lieben Leute, was seht ihr?”
Die Wanderer schauten sogleich in den Brunnen und konnten nichts konkretes erkennen.
Nach einer Weile sagte der Einsiedler, sie sollten noch einmal in den Brunnen schauen und berichten,
 was sie erkennen könnten.
Die Wanderer schauten in den kleinen Brunnen und sprachen:
“Wir sehen uns selbst!”
Da sprach der Einsiedler:
“Als ich vorhin das Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig und ihr konntet nichts klar erkennen.
 Jetzt ist das Wasser ruhig und ihr erkennt Euch selbst.
 Das ist die Erfahrung der Stille.
Nur in der Stille erkennt sich der Mensch in reinster Klarheit!”
(Quelle mir unbekannt)

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