Samstag, 2. Januar 2010

Wer kontrolliert – hat Angst vor Verlust!

Oder: Who’s watching me?
Der Spruch: „Ich will gar nicht kontrollieren, ich will nur alles wissen“... versucht, etwas zu verniedlichen,
 zu verharmlosen, was so „ohne“, wahrhaftig nicht ist!
Kontrolle, entstanden zu einer Zeit, als aufgrund eines Gemeinschaftsbeschlusses der gesamten „Menschheit“ darauf verzichtet wurde, eine ganz wesentliche Info loszulassen, zu vergessen, sitzt, entsteht, im Verstandund hat im Laufe der Jahrtausende an Brillanz und Brisanz gleichermaßen zugenommen.
Nimmt man sich einen Augenblick Zeit und betrachtet, was zwischen Menschen geschieht,
 egal in welcher Funktion sie sich bewegen, gleich ob Privatleute, oder Politiker, oder Angehörige einer Kirche, Religion, Sekte, Armee, Hobby-Gruppe, Seminars, Ein- oder Mehrehen, Lebens- Interessengemeinschaften, Chats oder Forenteilnehmern .... findet man kaum einen Bereich,
in dem Kontrolle nicht stattfindet.
Sie hat unzählige Gesichter.
Man findet sie z.B. als: Eifersucht, Misstrauen, Verfolgungen, Vorwürfe (wie beobachten, observieren).
Aber auch in Form von Vorgaben und Regeln, die bis hin zum „gläsernen Menschen“ führen, alles unter dem Motto: „Es ist zu unser aller Besten, oder meinem/Deinem Wohl“.
Wer kontrolliert – will bestimmen, noch anders:
Er will die Macht!
Ohne diese fühlt er sich hilflos, unsicher, machtlos, ohnmächtig, unbedeutend, klein.
Es muss so gehen, funktionieren, sein, wie er es will, schon die kleinste Abweichung davon verursacht Unbehagen, muss sofort berichtigt, notfalls bekämpft werden.
Selbstverständlich geschieht auch das nur zum Besten des jeweils Betroffenen, weil man ihn so sehr liebt, Sorge um ihn hat, will, dass es ihm an nichts fehlt, es ihm gut geht, dass der Betrieb reibungslos läuft, dass jeder gleich behandelt wird, dass die Gesundheit der Menschen geschützt wird, deren Leben, Leib, Hab und Gut usw. usw. – niemals wird nachgefragt, ob der andere das auch will, sondern das wird einfach vorausgesetzt!
Was geschieht in einem Menschen,
der glaubt,
kontrollieren zu müssen?
Er leidet unter Ängsten, Verlust, Verrat, nicht informiert sein, Außen vor sein, nicht mitsprechen können usw.
Kontrolle bringt man nicht mit auf die Welt, Kontrolle ist ein angelerntes Verhalten.
Kinder sind ihrer Selbst sicher, voller Vertrauen, offen, wahrhaftig, immer im Jetzt, der Gegenwart, spontan, atmen bewusst, folgen ihrer Intuition (dem Bauchgefühl, dem 1. Impuls) sind nicht im Verstand, analysieren nicht, sondern sie sind einfach in ihrem ICH BIN der ICH BIN und das ist vollkommen OK.
(Die Psychologie nennt es im ES- sein, oder auch triebgesteuert, ich nenne es: wundervolles Sein, denn die Kinder können all das, was viele Erwachsene mühsam versuchen, wieder zu erlernen, loszulassen etc.)
In dem Moment, wo ein Kind erlebt, dass sein Vertrauen missbraucht wird, beginnt eine Prägung,
 die zum Misstrauen führt, alles, was ein Kind im Laufe seiner Entwicklung erfährt ist, dass es nicht OK ist, nicht frei ist, nicht selbst bestimmt sein darf, sich nicht lieben darf, nicht tun, wonach es verlangt, manches, was es mitteilt, wird als Lüge bewertet, es hat sich an anderen zu orientieren usw.
Kommt es in das Alter, wo der Verstand mit allen 4 Teilen
(Verstandeskontrolle, Analytiker, Speicherplatte, Beobachter)
beginnt zu „arbeiten“, das ist in der heutigen Zeit ab ca. 9 Jahren der Fall, manchmal noch früher –
kommt bewerten hinzu, katalogisieren, be- verurteilen u.a.
Statt seiner Selbst sicher, sich selbst liebend, voll Selbstvertrauen, Lebensfreude und Lust ist das Kind nun: unsicher, unfrei, gehemmt, ängstlich, fremdbestimmt und benutzt das, was die anderen auch tun, virtuos: Kontrolle.
Das hat System, geht sehr, sehr tief, wirkt durch unzählige Glaubenssätze:
Du hast pünktlich zu sein.
Das gehört sich so oder das gehört sich nicht.
Man muss die Wahrheit sagen. (*öhm, welche, Deine, meine, seine, ihre?) ...
Lügen haben kurze Beine. (das ist de facto eine Lüge *schmunzelt, weil ad adsurdum geführt.)
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht ...
(besonders schlimm, weil oft ist es die Wahrheit dessen, der erzählt und der andere begreift sie nur nicht!)
Man sagt Bescheid, wo man ist, wie lange es dauert usw.
Erwartungen spielen bei der Kontrolle eine große Rolle.
Nicht nur, dass Menschen alles wissen müssen, obwohl nicht kommuniziert wird, was der andere will, nein... – wenn der genau das Gleiche tut, dann ist der sehr böse, tut nicht gut und muss weg, denn:
das fühlt sich nicht gut an, das geht doch nicht, so etwas kann man doch nicht tun.
Im riesengroßen Spiegel (Projektion) direkt vor ihren Augen –
sehen sie trotzdem nicht sich und ihr absolut gleiches Verhalten.
Was zu noch mehr Verwicklungen führt, in ihrem Leben, denn sie fühlen sich unwohl damit.
Menschen, die kontrollieren (müssen), wollen „den anderen nicht verlieren“.
Sie erklären zwar, sie wissen, dass man einen anderen Menschen nicht besitzen könne,
aber: sie versuchen es trotzdem.
Eifersucht, was für eine unglaublich bereichernde Nahrungsquelle für die Kontrolle.
Der Verstandeskontrollteil im Menschen blüht förmlich auf, was für eine Energie und so reichlich!
Da werden Handys kontrolliert, Briefe geöffnet, im Internet Spuren verfolgt, PC’s kontrolliert, Fakeprofile angelegt, da wird hinterher gefahren, da werden Freunde angesetzt, Detektive engagiert usw. usw.
Warum?
Wofür ist das alles gut?
Jetzt wird es total abstrus, denn: erfahren sie, dass es keinen Grund für die Eifersucht gibt, hören sie nicht etwa auf zu kontrollieren, freuen sich und genießen ihr Leben, sondern sie verhalten sich so, dass der andere es bemerkt und sich damit nicht wohl fühlt.
Gibt es einen (vermeintlichen) Grund, der ihre Annahme bestätigt, der andere täte etwas,
das nicht in Ordnung wäre,
ist das Drama perfekt.
Jetzt laufen sie zur Höchstform auf.
Es ist egal, ob es tatsächlich die Realität ist, geschieht, oder nicht, in ihrer Realität ist das jetzt so,
sie haben es ja schon immer gewusst, immer wieder werden sie ausgenutzt,
der andere ist genau so schlimm, wie all die anderen.
Sie heulen und wehklagen, sie leiden und fangen an, auf diese einzig und allein von ihnen erschaffene Realität zu reagieren, im Außen – das bislang keine Ahnung von alledem hat, was da in ihnen „kocht“. ....
Da werden Freundschaften gekündigt, Menschen rausgeworfen, Arbeitsverhältnisse gekündigt, Vereinbarungen zwischen Völkern aufgehoben u.a. –
weil ein Mensch in seiner Realität etwas glaubt wahrzunehmen, das ihn dermaßen tangiert,
aus der Fassung bringt, dass er ein ganzes „Schauspiel“ daraus macht, in dem er Drehbuchautor ist, Regisseur, Produzent, jede Rolle besetzt, wobei die Crux ist, dass die Akteure, über die jetzt das Chaos hereinbricht, bis zu jenem Augenblick weder das Drehbuch kannten, noch wussten, dass sie für diese Rolle engagiert wurden, sie hatten keine Wahl, sie wurden benutzt und sind jetzt mittendrin im Drama.
Je nachdem, wie sie veranlagt sind, spielen sie jetzt ne Runde kräftig mit, mischen auf, geben von sich ordentlich etwas hinein – und wieder freut sich die Verstandeskontrolle, oder:
Sie halten kurz inne, schauen sich all das in Ruhe an, beschließen:
Das ist nicht meines,
 versuchen, das dem anderen liebevoll und in Ruhe mitzuteilen –
der wird es in seinem Zustand vermutlich zumeist nicht einmal hören wollen, geschweige denn begreifen,
 dass er sich schlicht und einfach geirrt hat, er wird sie weiter angreifen, beschimpfen usw.,
also ziehen sie sich zurück und gehen ihrer Wege.
Zurück bleibt ein „Häufchen Elend“ ein „Opfer“, jemand der ernsthaft jedem anderen sagen wird:
„Ich weiß nicht, woran das liegt, ich bin so ein herzensguter Mensch, mit mir kann man so leicht Freund sein, auch jetzt noch, immer wieder werde ich ausgenutzt, jedes Mal geht man so mit mir um.“
Übrigens, die große Schwester der Kontrolle heißt:
Manipulation!
Der einzige Mensch, der da in seinem Leid ist, bleibt und es immer wieder erschafft ist der Kontrolleur,
 der die Kontrolle ausübt.
 Niemand sonst!
Es liegt in/an jedem Menschen selbst.
Er hat die Wahl.
Er ist bestenfalls der bewusste Schöpfer seiner Welt und hat in ihr, was er bewusst wählte, haben zu wollen.
DAS ist ebenfalls gelebte Praxis.
Dieser Mensch ist seines Selbst sicher,
 voller Selbstvertrauen,
 in Selbstliebe,
kennt seinen Selbstwert,
genießt selbstverständlich sein Sein hier auf Erden,
ist in seiner Selbstverantwortung,
bestimmt seinen Weg und freut sich seines Lebens.
Er wird nicht einmal (mehr) versuchen, jene, die, die Kontrolle ausüben wollen, zu stoppen, zu korrigieren, sie zu informieren, hey Du, das ist nicht so, sondern, er ehrt ihren Weg und lässt sie tun,
was wie wollen,
entschieden haben,
 bewusst oder unbewusst für sich.
Wenn ein Mensch für sich beschließt, dass er dieses Kontrollverhalten nicht länger als Teil in seinem Leben haben will, dann gibt er die bewusste Absicht und beginnt über den Modus erkennen, annehmen, bewusst atmen, durchfühlen, loszulassen.
Er gelangt zurück in sein Selbst-bewusstes-Sein, erfährt sich als unabhängig, frei, reich und zufrieden.
Er fühlt sich wohl mit sich und dem, was er in seiner Welt hat.
Er vertraut sich und dem Außen –
Kontrolle und Manipulation gibt es in seiner Welt nicht (mehr).

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