Montag, 31. Mai 2010

Warum Diäten nicht funktionieren

Geschrieben von Lea Hamann  Samstag, 29. Mai 2010
Schon immer haben Menschen versucht ein Ungleichgewicht in ihrem Leben dadurch loszuwerden,
 dass sie bestimmte Dinge vermieden haben.
Diäten versprechen uns, dass wir Übergewicht loswerden,
indem wir bestimmte Nahrungsmittel vermeiden und weniger essen.
Meiner Meinung nach übergehen wir dabei einen wichtigen Teil des Ungleichgewichts.
Sicherlich gibt es Anteile in uns, die Liebe und Erfüllung im Außen suchen.
Manche diese Anteile mögen vielleicht das Essen oder bestimmte Nahrungsmittel als einen Ersatz
 für die Liebe der Seele wahrnehmen.
Doch diese Anteile sind nicht die einzige Ursache für das Ungleichgewicht.
Im Schatten der Anteile, die mit äußeren Dingen verhaftet sind, liegen nämlich noch weitere Anteile.
Es sind die Anteile von uns, die Liebe nicht annehmen können – weder im Inneren noch im Außen.
 Sie sind verschlossen, voller Ablehnung und verursachen die Spannung in uns, den Mangel an Liebe,
der uns überhaupt erst dazu bringt, zuviel zu essen, oder zu sehr an äußeren Dingen festzuhalten.
Wenn wir eine Diät machen, begegnen uns die Anteile, die ihren Trost im Essen suchen.
Sie begegnen uns, weil wir sie von ihrer Energiequelle abschneiden.
Wir spüren sie im Hunger, im Bedürfnis nach Essen und der Sehnsucht nach Erfüllung.
Doch was ist mit den Anteilen in uns, die von vornherein nichts annehmen möchten?
Sie sind oftmals die Stimme in uns, die überhaupt erst eine Diät beginnen will,
 die das Essen loswerden möchte, die sich schämt für die eigenen Bedürfnisse.
Der harte Anteil in uns, der sich vor dem Leben verschlossen hat, wird uns immer wieder dazu bringen wollen, eine Diät zu beginnen, oder sie ins Extrem zu treiben.
Sobald wir eine Diät beginnen macht es „Klick“ in uns und auf einmal sehen wir jede Nahrung
durch die Brille der Anteile, die nichts annehmen wollen.
Wir fühlen uns vom Essen bedroht, wünschen uns, wir könnten dieses Thema ein für allemal loswerden. Wenn man die Anteile, die nichts annehmen möchten, in den 7. Himmel versetzen möchte,
 kann man eine Radikaldiät machen oder Fasten.
Da diese Anteile furchtbare Angst davor haben berührt zu werden – und Nahrung ist die tiefste Berührung
die wir im menschlichen Körper zulassen können – empfinden sie das Fasten wie eine Erlösung.
Endlich berührt mich nichts mehr!
Deshalb fühlt es sich dann unangenehm an, wenn wir die Diät oder das Fasten beenden.
Wir fühlen uns nicht mehr so schön „leicht“, sondern werden wieder in die Schwere des Lebens hineingezogen – so nehmen es die Anteile in uns wahr.
Heilung geschieht durch diese Diäten nicht.
Denn wir wenden uns nur an die oberflächliche Seite des Ungleichgewichts, nicht an die tieferliegende.
Wer wirklich in ein neues Gleichgewicht mit der eigenen Ernährung kommen möchte, muss beides üben: Essen und Nicht-Essen.
 Annehmen und Loslassen.
 Einatmen und Ausatmen.
Wenn wir beide Seiten in uns liebevoll wahrnehmen und beginnen alle diese Anteile zu integrieren,
 finden wir mit der Zeit ein tieferes Gleichgewicht.
Wir lernen die Liebe im Essen wieder anzunehmen und fühlen uns von der Nahrung wieder berührt.
Und wir lernen die Bedürfnisse der Anteile auf neue Weise zu erfüllen –
 indem wir sie in die Mitte kommen lassen.
Annehmen üben muss dabei an erster Stelle stehen.
Denn die Anteile, die sich vor dem Leben und der Nahrung verschlossen haben,
erzeugen überhaupt erst den tiefen nagenden Hunger in uns.
Sie sind die tiefste Ursache für das Ungleichgewicht.
Deshalb empfehle ich allen, die mit ihrer Ernährung ins Gleichgewicht kommen wollen,
das Essen bewusst zu üben.
Du darfst den Anteilen begegnen, die eine tiefe Ablehnung dem Essen gegenüber haben.
Wenn du bisher dachtest, du seist jemand, der gerne viel isst, mach dich auf eine Überraschung gefasst: Wahrscheinlich werden dir tief in deinem Inneren eine ganze Reihe von Anteilen begegnen,
 die sich dem Essen gegenüber fest verschlossen haben, die eine tiefe Verachtung vor dem Essen haben,
vielleicht sogar eine panische Angst.
Viele Menschen mit Übergewicht leben in einem permanenten Schuldgefühl.
 Jeder Bissen erzeugt noch mehr Schuld und Ablehnung sich selbst gegenüber.
Selbst wenn man etwas isst, erlaubt man sich oft nicht zu genießen.
So lebt man im Grunde in einer ständigen Energie der Unterernährung,
man erlaubt sich nicht mehr, etwas anzunehmen.
Darauf reagiert der Körper (und die Anteile) dann natürlich mit dem Festhalten von dem,
was man bereits hat.
 Die Energiespeicher in den Pölsterchen
 im Körper werden gehütet,
da keine neue Energie mehr nachkommt.
Viele meiner Klienten, die ein Thema mit Abhängigkeiten haben, haben sich bereits darüber gewundert,
dass ich mich immer dagegen ausspreche diese Abhängigkeit mit Gewalt loszuwerden.
 Im Gegenteil, ich lade dazu ein, wieder mehr anzunehmen.
 Denn wenn nicht eine tiefe Angst davor da ist, Liebe anzunehmen,
 dann könnte eine Sucht gar nicht entstehen.
(Wenn wir alles haben, brauchen wir nichts mehr suchen.
Wer nicht genug hat, der sucht -> Sucht.)
Je mehr wir wieder lernen, Liebe anzunehmen und uns zu öffnen für das, was uns nährt und versorgt –
 im Innen und Außen – desto gelöster und unabhängiger werden wir.
So lade ich dich ein, genauer hinzuschauen, wenn es um Ungleichgewichte geht.
Es reicht nicht, das zu sehen, was sich an der Oberfläche abspielt.
Wir müssen einen weiteren Schritt tun um zu erfahren, was sich dahinter verbirgt.
 Die Süchte in uns sind ein Geschenk.
Sie zeigen uns auf, wo noch etwas fehlt, wo etwas noch nicht fließt.
Sie weisen uns auf das hin, was wir suchen.
Wir können sie unterdrücken, wegschieben, interpretieren und missverstehen,
doch auf Dauer lässt sich die Stimme der Wahrheit nicht unterdrücken.
Wir sind eingeladen, wieder Liebe anzunehmen.
Die Heilung deiner Ernährung
Diese kleine Übung kann dir dabei helfen, ein neues Gleichgewicht in deiner Ernährung zu finden.
Bevor du dich an diese Anteile heranwagst, wäre es hilfreich für dich zu lernen, wie man Anteile integriert. Wenn du diese Form der Heilung kennengelernt hast - und damit meine ich nicht darüber gelesen oder darüber nachgedacht haben, sondern wirklich körperlich und seelisch erfahren,
dann bist du gut vorbereitet für alle Anteile, die dir begegnen werden.
Gönne dir vor dem Essen etwa 5 Minuten, wo du zur Ruhe kommst
und bewusst in deinen Körper hinein sinkst.
 Lehne dich zurück und schließe deine Augen.
Achte auf deinen Bauch.
Ist Anspannung da?
 Ist die Bauchdecke hart?
Lasse dich das Essen riechen und Kontakt damit aufnehmen.
 Was nimmst du tief in deinem Inneren wahr?
Spürst du Gleichgültigkeit dem Essen gegenüber?
Ist ein Schuldgefühl da oder eine tiefe Traurigkeit?
Beobachte deine Gefühle und lasse ein paar weiche Atemzüge fließen.
Lass alle Anteile, Gefühle und Wahrnehmungen Richtung Seele fließen.
Probiere deinen Bauch ganz weich werden zu lassen.
Dabei sollte ein weiches, warmes Gefühl in deiner Bauchgegend aufkommen.
Wenn du zu Essen beginnst, achte darauf, wie lange du es aushältst, das Essen bewusst aufzunehmen.
Ab wann meldet sich das Gefühl, dass es zuviel wird?
 Wann kommt das Bedürfnis, dich vom Essen abzulenken?
Du kannst eine kurze Pause einlegen und diese Anteile nach Hause kommen lassen.
Wenn du fertig bist mit dem Essen, lass dir Zeit.
Vielleicht kannst du dich einen Moment aufs Sofa legen.
Welche Gefühle sind durch das Essen aufgekommen?
Fühlst du dich schuldig, traurig, zufrieden, leer, hektisch, unruhig?
Lass auch diese Anteile heimkehren.
Erlaube der Nahrung noch tiefer in dich hineinzusinken.
Je weicher du wirst, desto leichter kann dein Magen die Nahrung aufnehmen
 und die Energie in deinen Körper bringen.
Wenn du möchtest, atme ein paar Minuten und beobachte die Wärme und die Energie,
die in deinem Inneren frei wird.
P.S. Ihr dürft unsere Beiträge wie immer gerne weitergeben oder auf eure Webseiten übernehmen, bitte fügt jeweils den Namen des Autors und unseren Link hinzu, z.B. Lea Hamann http://www.eelea.de/  Danke!

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