Donnerstag, 17. Februar 2011

"Mitgefühl" von Lea Hamann

Mittwoch, 16. Februar 2011
Es gibt Anteile in unserem Inneren,
die noch nie mit Liebe in Berührung gekommen sind.
 Es sind die verletzten, abgelehnten Kinder in uns, die vor lauter Schmerz ganz verstummt sind.
Wir haben gelernt, nicht mehr zu fühlen.
Wir haben gelernt, diese Gefühle zu übergehen.
 Wir haben gelernt, auch ohne Liebe zu funktionieren.
 Doch in dieser ganz besonderen Zeit auf unserer Erde erklingt ein liebevoller Ruf von Zuhause.
Etwas tief in unserem Inneren klopft an und lädt alles in uns dazu ein, zu heilen.
Natürlich sind wir zunächst wenig begeistert darüber, dass damit auch unsere verletzten Anteile
wieder zum Vorschein kommen.
Wir sind nämlich oftmals gar nicht in der Lage, damit umzugehen.
Wir greifen aus Gewohnheit schnell zum Holzhammer und versuchen die Lage wieder
in den Griff zu bekommen.
Doch der unendliche Schmerz in unserem Inneren heilt nicht durch Härte, auch nicht durch Disziplin.
Wie oft höre ich von meinen Klienten:
„Aber ich habe jetzt schon so oft mit diesem Gefühl geatmet und es ist immer noch nicht weg!“
Das ist natürlich verständlich.
Wir glauben, dass alle Gefühle verschwinden, die uns nicht passen, wenn wir es nur richtig machen.
Aber unser Leben zeigt uns:
„So geht es nicht. Du kannst ein weinendes Kind in deinem Inneren nicht wegatmen.“
Da die meisten von uns mit sehr wenig Liebe und Geborgenheit aufwachsen mussten,
 haben wir die Sprache des Mitgefühls, die Sprache der Liebe, gar nicht erst erlernt.
Wir versuchen alles in unserem Inneren mit dem Verstand anzugehen.
Wir sind nicht in der Lage wahrzunehmen, was unsere verletzten Anteile wirklich brauchen.
Dabei ist es ganz einfach.
Ein weinendes inneres Kind braucht dein Mitgefühl.
Mitgefühl bedeutet, keine Verurteilung, keine Ungeduld und keine Ablehnung.
Mitgefühl bedeutet:
Ich nehme dich wahr.
 Ich verstehe, warum du weinst.
Du hast ja so recht!
Mitgefühl bedeutet, deine verletzten Anteile durch die Augen deiner Seele zu sehen - liebevoll.
 Mitgefühl hat keine Wort und man kann es nicht machen, aber wir alle spüren sofort
wenn jemand Mitgefühl mit uns hat - dann fühlen wir uns geachtet, verstanden und geliebt.
Ein weinendes inneres Kind braucht Körperkontakt
Es ist wichtig, dass du lernst in deinem Körper präsent zu sein.
Die meisten Menschen fliegen irgendwo hoch oben in ihrem Verstand.
Da gibt es keine Wärme und keine Präsenz im Körper, zu der die Anteile Vertrauen fassen können.
Es ist hilfreich, dich täglich zu erden, dich weich zu bewegen und mit deinem weichen Atem
 tiefer in deinen Bauch hineinzusinken.
Ein weinendes inneres Kind braucht den Rhythmus der Natur.
Wenn ein weinendes Kind auf dem Arm gehalten wird, spürt es den wiegenden Schritt seiner Mama,
es spürt ihren Atemrhythmus und hört ihren Herzschlag.
Diese natürlichen Rhythmen beruhigen und schwingen uns wieder auf den natürlichen Rhythmus
im Inneren ein.
Wenn du weiche, liebevolle Atemzüge fließen lässt, bringst du deine inneren Anteile in Kontakt
mit deiner Seele.
Sie spüren den weichen Rhythmus des Atems und kommen langsam zurück in die Mitte.
Mich berührt es immer wieder sehr, wenn ich mit dieser unglaublichen Armut in unserem Inneren
 konfrontiert werde.
Wir haben verlernt, Liebe anzunehmen.
Wir haben verlernt, mit uns selbst Mitgefühl zu empfinden.
Und wir alle sind damit aufgewachsen, dass dieser Zustand vollkommen normal ist.
Mitgefühl ist etwas, dass sich schlecht in Worten ausdrücken lässt.
Es ist schwer es an ein paar äußeren Merkmalen festzumachen.
Mitgefühl ist etwas, das in unserem Inneren zu leben beginnt,
wenn wir den Weg der Seele beschreiten.
Dann lebt es in uns und wir können es mit anderen teilen.
Denn Mitgefühl lässt sich am besten von Menschen lernen,
die begonnen haben, dieses Mitgefühl zu leben.
Weil ich finde, dass der Weg des Mitgefühls - der feminine Weg - immer wichtiger für unsere Heilung wird, biete ich die beiden kommenden Telinare an, wo wir uns ganz besonders mit der Verbindung zur Seele
 und der Integration von Anteilen beschäftigen werden.

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