Donnerstag, 12. Dezember 2013

EMOTIONALKÖRPER UND ANGST BEI DUALSEELEN

Feuer der Liebe
Als sie sich nach Jahren wiedersahen,
sagte sie zu ihm:
Ich liebte Dich,
Deine Intensität und Dein Feuer. ...

Doch ich entschied mich dagegen,
habe mich weggedreht,
denn ich hatte Angst,
ich würde darin verbrennen
und zu Asche zerfallen.
Hört sich irgendwie poetisch an, oder?
Weckt Mitgefühl und Verständnis.
Da hat man die Wahrnehmung,
dass da einer sich auskennt.
Mit Feuer,
mit Brennen,
mit Intensität und Angst.
Und mit Liebe.
Ich aber sage: Nein.
In Wahrheit war es feige,
weiter nichts.
(Niranjana 12/13)
Zum letzten Gedicht (Post) von Niranjana möchte ich noch etwas schreiben.
 Ich glaube, dass unsere Seelen sich vorgenommen haben,
mutig zu sein in allen Belangen, doch ganz besonders in emotionalen Angelegenheiten und in der Liebe
(denn darum geht es bei sehr alten Seelen, die Dualseelen ausnahmslos sind;
 im Gegensatz dazu lernen jüngere Seelen mehr die "materiellen" Herausforderungen zu bewältigen).
Ganz einfach deshalb, weil es um eine Erweiterung unserer Seelenkraft geht,
um eine Erweiterung unserer Liebesfähigkeit und Selbsterkenntnis.
Gestern las ich zufällig einen Artikel über Dualseelen auf einer amerikanischen Website, den mir ein Freund geschickt hatte.
Der Autor vertritt die Ansicht, dass es bei Dualseelen darum geht, alle fünf Körper - den physischen, den spirituellen, den mentalen, den ätherischen und den emotionalen Körper - miteinander in Einklang zu bringe
n (zu einer synergetischen Einheit zu bringen - ähnlich wie Yin und Yang),
bevor diese Liebe lebbar ist.
Und er schrieb, dass es in den allermeisten Fällen der Emotionalkörper ist,
der für die Schwierigkeiten bei Dualseelen verantwortlich ist.
Entscheidungen, die wir treffen, treffen wir nicht aus dem Mentalkörper
 oder dem spirituellen Körper, sondern mit dem Emotionalkörper,
der all unsere emotionalen Erfahrungen, unsere Freude und unsere Liebe,
 aber auch unseren Schmerz und unsere Angst abgespeichert hat.
Das beeinflusst unser Tun und unsere Entscheidungen maßgeblicher
als uns das vielleicht bewusst ist.
Wenn es zu einer Trennung zwischen Dualseelen kommt,
dann geschieht das immer aufgrund von Blockaden im Emotionalkörper
 (man könnte ihn auch Schmerzkörper nennen)
und immer basieren diese Probleme auf ANGST.
Angst, nicht geliebt zu werden,
Angst, nicht gut genug oder nicht liebens-WERT zu sein,
Angst vor Enttäuschung,
 Angst vor falschen Entscheidungen
 oder auch "nur" Existenzangst
oder Angst vor einer Lebensveränderung ohne Sicherheitsnetz,
Angst, dass die Liebe, die man gibt, nicht wertgeschätzt wird,
 Angst vor Vereinnahmung oder Selbstaufgabe
(gerade "Gefühlsflüchtern" macht es große Angst, durch die ungewohnte Hingabe an den geliebten Menschen ihr "ich" zu verlieren, ihre Autonomie, schreibt der Autor), und vor allem Angst vor der Tiefe und Intensitität dieser Liebe
und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit sich selbst etc. etc.
 Ängste sind individuell.
Ängste sind ernst zu nehmen und es ist wohl an uns,
die Ängste unsere Dualseele zu respektieren und anzunehmen
so wie wir uns auch unseren eigenen Ängsten immer wieder stellen müssen.
Weiters geht es darum, unsere Glaubenssätze, unsere Verhaltens- und Beziehungsmuster und unsere (u.U. auch moralischen) Vorstellungen,
 wie Liebe und Beziehung zu sein hat, zu überdenken und zu verändern.
 Wir haben aufgrund unserer Prägung und auch unserer Vergangenheit über alle Leben hinweg ein Konzept erstellt, wie eine Beziehung und wie Liebe zu sein hat.
Das ist verknüpft mit Erwartungen, und die wiederum sind verbunden mit Enttäuschungen.
 Wenn Probleme zwischen Dualseelen entstehen,
interagieren meist die verletzten inneren Kinder miteinander,
die nunmal nicht die Reife von erwachsenen Personen haben,
sondern bei einem Alter stehen geblieben sind,
wo die schlimmsten Verletzungen des Emotionalkörpers passierten.
Der Autor schreibt (und er hat recht), dass es meist an der Instabilität
und Unreife des Emotionalkörpers liegt, weshalb viele Dualseelen den Schritt in eine wahre Partnerschaft (noch) nicht geschafft haben, obwohl die Liebe so groß ist.
Und so kommt es, dass wir oft nicht aus Liebe handeln und entscheiden, sondern aus Angst.
Und Angst sollte niemals unser Kompass sein.
Darin besteht wohl unser aller Aufgabe - uns immer mehr aus der Angst und der scheinbaren Komfortzone alter Sicherheiten hinaus zu bewegen in Richtung Selbsterkenntnis, Annahme, Reifung und bedingungslose Liebe.
Und unseren Emotionalkörper zu heilen, unser inneres Kind wieder zu versöhnen
mit sich und der Welt.
Die bedingunslose Liebe ist das Ziel, das wir uns wohl gesteckt haben.
Ein sehr ehrgeiziges Ziel, zugegeben.
Ein Ziel, das Arbeit an uns erfordert.
Ich bin davon überzeugt, dass wahre Liebe Angst überwinden kann.