Samstag, 8. Februar 2014

Liebe ist .... Die sieben Phasen des Erwachens

- von Veit Lindau http://veitlindau.com

Kommen wir gleich zur Sache:
Wenn du darauf beharrst, dass deine Beziehungen die Aufgabe haben,
dich glücklich zu machen, wird dir dieser Text nicht gefallen.
Wahrscheinlich kannst und willst du die folgende einfache Wahrheit nur hören und auch verstehen, wenn du durch ausreichend Ent-Täuschung bereits von deinen Illusionen befreit wurdest: Beziehungen haben nicht den Zweck, dein Ego zu befriedigen.
Das wird nie funktionieren.
Warum? Es liegt simpel nicht in der Natur des Egos, in Frieden zu sein.
Ego = Unfrieden = Trennung = Ewige Suche
Stell dir vor, du triffst jemanden, der besessen versucht, einem Goldfisch das Fliegen beizubringen, oder du beobachtest deinen Nachbarn dabei, wie er versucht,
 mit seinem Auto zum Mond zu fliegen.
 Absurd?
 Fehlgeleitete Zeitverschwendung?
 Nun ja, ich habe vielleicht Neuigkeiten für dich.
Der Versuch, dein Ego in einer Beziehung zu sättigen, fällt in die gleiche Kategorie.
Klingt dies ernüchternd?
Hoffentlich.
Unsere Beziehungen weisen sehr oft alle klassischen Symptome einer Sucht auf. Sucht macht blind.
Um das wahre Potential menschlicher Beziehungen zu erkennen,
bedarf es absoluter Nüchternheit.
Also, wie wird ein Süchtiger nüchtern?
Schritt für Schritt.

 Die sieben Phasen des Erwachens

Phase Eins - der klassische Rausch-Zustand
Wenn du je verliebt gewesen bist, weißt du, wovon ich spreche.
Die Hormone spielen verrückt wie in einer präpsychotischen Phase.
All unsere Vorsichtsmaßnahmen sind vergessen, die Welt erscheint ganz rosarot.
Wir ertappen uns dabei, ungewöhnliche Dinge zu tun und fühlen uns zehn Jahre jünger.
Wer mag das nicht?

Phase Zwei - die Romantische Vertiefung
Wenn uns der Hormoncocktail so richtig aufgewärmt hat, klinkt sich unsere romantische Konditionierung ein. Schlagartig ist uns klar: „Das ist er/sie! Mit ihm/ihr werde ich endlich glücklich werden. Ich habe meine fehlende Hälfte gefunden!“
An dieser Stelle enden 99% aller Hollywood-Kino-Romanzen aus gutem Grund.
 Mit dem, was meist danach folgt, lässt sich kein Geld verdienen.

Phase Drei - Der Beziehungskater
Irgendwann, nach einer Woche oder einem Jahr, bricht die romantische Welle zum ersten Mal in sich zusammen.
Frust, Enttäuschung und die Erfahrung innerer Leere stellen sich ein.
Mit aller Macht versucht der Süchtige nun, die Romantik durch einen neuen Kick zu beleben.
Entweder wir beginnen, fleißig an der Beziehung zu arbeiten, oder wir machen Schluss und gehen neu auf die Jagd.
Falls dir nicht gefällt, was du liest - ich hatte dich gewarnt!
Die traurige Wahrheit:
Die meisten Süchtigen müssen erst ganz auf dem Boden aufschlagen,
um für einen Entzug bereit zu sein.
Wenn du oft genug die Partner gewechselt oder alle Beziehungstricks ausgereizt hast und dennoch immer wieder vor derselben Wand gelandet bist, dann stellt sich eine wild-weise-verzweifelte Entschlossenheit ein, diese Nuss endlich zu knacken.
Du bist bereit, dich dem vollen Entzug hinzugeben.

Phase Vier - die Ausnüchterung
Du lässt die Illusion, durch jemand anderen glücklich zu werden, los,
weil sie dich zu oft verbrannt hat.
Gewöhnlich verschwindet sie nicht von heute auf morgen.
Sie trocknet langsam aus.
Die Nachwirkungen der romantischen Droge sind sehr tückisch.
 Hoffnung wandelt sich in Frust und manchmal sogar Hass.
Vielleicht bleibst du aus Angst vor dem Alleinsein mit dem Partner zusammen,
doch dein Herz verhärtet.
Übrig bleiben verbitterte Egos, gefangen im Stellungskampf ihrer sich endlos wiederholenden Selbstgespräche.
Zu einem echten Delirium gehören auch Halluzinationen:
Der „andere“ erscheint ganz klar als Quelle deines Leids.
Es ist doch so offensichtlich, dass er Schuld an deinen schmerzhaften Gefühlen hat!
Wahrer Entzug beginnt, wenn du dein Recht-Haben-Wollen loslassen kannst.
Dann stehst du plötzlich ganz frei und nackt, scheinbar verwundbar, ohne Illusionen. Wahrscheinlich erlebst du nun eine Phase der Dürre, in der Beziehungen gar keinen Sinn mehr ergeben.
Insgeheim denkst du, dass alles schief läuft.
Ohne das richtige Verstehen kann diese Leere sehr erschreckend sein, und du bist vielleicht versucht, dich durch Fernsehen, Arbeit,... abzulenken.
Doch es lohnt sich, in diesem Stadium sehr präsent zu bleiben,
denn dann offenbart sich der Witz.

Phase Fünf - das Erwachen
Nicht dein Leben, sondern die nach außen gerichtete Suche verebbt.
Unsere Sinne, die damit beschäftigt waren, aus unserer Umgebung etwas Freude herauszusaugen, kommen zur Ruhe.
Ein anderer, viel feinerer Sinn erwacht:
das Erfahren dessen, was bereits hier ist und immer hier war.
Es ist, als ob du aus einem tausend Jahre währenden Wahn erwachst.
Du siehst so klar, wie du all deine Beziehungen missbraucht hast,
um etwas aus ihnen zu gewinnen -
etwas, was du die ganze Zeit bereits gewesen bist -
Vollkommenheit.
Und du musst weinen und lachen zugleich.
Weinen über das Leid, das sich Menschen in ihrer fehlgeleiteten Suche gegenseitig antun, und lachen, weil du DAS bist, was durch dieses Leid nie verletzt werden konnte.
Du erwachst und verwandelst dich aus einem nehmenden in ein gebendes Wesen. Witziger Weise wirst du jetzt immer öfter erleben, dass Menschen dir leicht und frei das schenken, worum du so gekämpft hast.
 Nichts öffnet die Herzen mehr als ein stilles Wesen.

Phase Sechs - Demut
Nachdem du dachtest, du hast es nun für immer verstanden,
fällst du wieder auf die Nase.
Alte, karmische Muster holen dich ein
und die Erfahrung der bedingungslosen Liebe verschließt sich dir.
Der Schmerz darüber grenzt an Agonie,
denn nun kennst du tatsächlich, was du vermisst.
Nachdem Erwachen als ein momentanes Geschenk der Gnade zu dir kam,
darfst du es nun als einen Weg annehmen lernen.
In Demut siehst du die Grenzen der Persönlichkeit und übergibst sie mehr und mehr dem Feuer der Hingabe.
 Nun bist du bereit für echte spirituelle Partnerschaft.
Du fragst nicht mehr: „Was kann ich von dir bekommen?“,
 sondern: „Was kann ich von dir lernen?“
Beziehungen wandeln sich in ein Lernfeld des Erwachens,
 in eine Form der Meditation.
Die Zen-Buddhisten sitzen vor einer leeren Wand, du sitzt im Feuer der Beziehung. Egal ob zu einem Geliebten, einem Kind oder einem Lehrer - du nutzt alles als ein natür-liches Werkzeug der Befreiung.
Ob du gerade in der Form einer Partnerschaft lebst oder nicht, ist unwichtig,
denn du erfährst dich mit Allem verbunden.

Phase 7 - Dienen
Je tiefer du die Vollkommenheit des Seins erkennst,
umso weniger musst du etwas verändern.
Weder dich noch deinen Partner.
Da es nichts mehr zu erreichen gibt, bist du da, wo du gerade bist, voll präsent.
Wie Arjuna in der Bhagavad Gita, bist du bereit, die Rolle, die dir das Leben zugeschrieben hat, so gut zu erfüllen, wie du kannst.
Du siehst, was notwendig ist, und du gibst es.
Dienen ist keine Last mehr, sondern ein natürliches Bedürfnis der Quelle in dir.
 Der Weg ist zum Ziel geworden.

Die Sufis sagen, es gebe drei Reisen:
die Reise von Gott,
die Reise zu Gott
und die Reise in Gott.
Genauso kannst du sagen, es gibt drei Qualitäten von Beziehungen:
die Reise von der Liebe,
die Reise zur Liebe
und die Reise in Liebe.
Auf welcher Reise befindest du dich?

Veit Lindau,
Psychoth. HP, Lehrer, Gruppenleiter. NLP- und Hypnosetherapeut
http://veitlindau.com/beziehung/ 
BEZIEHUNG
Bist du ein Mensch, mit dem du gern den Rest deines Lebens verbringen würdest? Erfährst du in deinen Beziehungen ausreichend Ekstase und Inspiration?
Erlebst du deine Arbeitsbeziehungen weniger lebendig und authentisch als deine Privatbeziehungen?
Muss das so sein?
Weißt du, wie du Beziehungen bewusst eröffnen und gestalten kannst
oder bist du auf den Zufall angewiesen?
Wenn du weißt, was du willst, stehst du vor der wunderschönen Herausforderung, deine Beziehungen dafür in einer Weise zu nutzen, dass alle gewinnen.
Was brauchst du, um aufzublühen?
* Du brauchst ein Feld, in dem du dich sicher und wohl fühlst.
* Ein Milieu, in dem das Schönste und Stärkste in dir anerkannt und gefördert wird.
* Eine Umgebung, welches dich nicht einschlafen lässt, sondern dich konsequent und gleichzeitig liebevoll herausfordert, wach zu sein.
Was für ein Milieu könnte dies sein?
Oder zweifelst du vielleicht, ob es so etwas überhaupt existiert?
Es gibt es tatsächlich und es nennt sich lebendige Beziehung.
 Eine lebendige Beziehung ist ein Feld, in dem sich alle Beteiligten wohlfühlen
und natürlich entfalten.
 In einer lebendigen Beziehung erkennen wir einander wirklich.
Wir sehen den anderen und wir fühlen uns gesehen.
In lebendigen Beziehungen fließt Liebe, frei von Anhänglichkeit.
Nicht jede unserer Beziehungen ist lebendig, nur weil sie existiert.
Menschen können ihren gesamten Alltag miteinander teilen,
ohne sich wirklich zu begegnen. 
Menschen können nebeneinander im Bett liegen
und doch durch geistige Kontinente voneinander getrennt sein.
Menschen können sich sagen, dass sie sich lieben
und dennoch keine wahren Freunde füreinander sein.
Wir haben die Erde erobert und bieten nun Reisen in den Weltraum an.
Wir verfügen über hocheffiziente Technologien, intelligente Maschinen und sind global miteinander vernetzt.
Wir haben so viel, doch ohne die Liebe haben wir nichts.
Wir wissen so viel, doch ohne die Liebe wissen wir nichts.
Die Menschheit hat ein Beziehungsproblem.
Zu den Angehörigen der eigenen Rasse, aber auch zu allen Wesen,
zu unserem Planeten.
Um die Herausforderungen unserer Zeit zu lösen, braucht es eine neue, sanfte, machtvolle Revolution – eine innere Bewusstseinserweiterung, die sich gleichzeitig in konkreten äußeren Handlungen spiegelt.
Eine Revolution des menschlichen Geistes im Namen der Liebe.
Wir haben unser zwischenmenschliches Potential noch nicht im Ansatz verwirklicht. Der Mensch ist nicht fertig entwickelt.
Wir haben gerade erst begonnen zu entdecken, wozu wir fähig sind.
Eine entscheidende Antwort auf die individuellen und globalen Herausforderungen der heutigen Zeit liegt in der Evolution deiner und meiner Kommunikationsfähigkeit. Eine Revolution des Geistes im Namen der Liebe bedeutet, dich für die erstaunliche Tatsache zu öffnen, dass du, ob du willst oder nicht, eine Beziehung zu jedem Wesen auf diesem Planeten hast und dass du die Qualität dieser Beziehung gestalten kannst.
Eine Revolution des Geistes im Namen der Liebe bedeutet,
dich für die Möglichkeit zu öffnen, dass du frei wählen kannst.
Zwischen Mangel und Fülle,
zwischen Trennung und Verbindung,
zwischen Angst und Liebe.
Jetzt liegt es an dir. -