Samstag, 3. Januar 2015
Lebensplan Vs. Freier Wille
Kürzlich wurde ich
an einem Seminaren darauf angesprochen,
ob es nicht widersprüchlich ist, wenn
ich sage, jeder hätte einen freien Willen
und könne sein Leben so gestalten,
wie er es möchte.
Und zwei Minuten später erkläre ich, jeder Mensch hat seine
Aufgaben
auf der Erde zu erledigen, die fest im Lebensplan stehen.
Auf den
ersten Blick ist dies sicher ein Widerspruch.
Doch wir müssen sehen, dass das
zwar zwei Dinge sind, die unser Leben gestalten, aber doch auf einer ganz
anderen Ebene funktionieren.
Ich glaube, dass wir oft den Lebensplan falsch verstehen,
jedenfalls tat ich dies früher.
Mein Geistführer hat mir dann mal den
Lebensplan sehr einfach erklärt.
Er sagte es ungefähr so:
«Bevor wir
inkarnieren, haben wir gewisse Themen,
jene wir in diesem Leben lösen wollen.
Doch ich spreche hier von Themen und
nicht von Situationen, die vorgegeben
sind.»
Was ich damit meine ist zum Beispiel,
dass ein Seelenaspekt lernen
möchte mit dem Thema Selbstliebe umzugehen.
Dieses Thema ist im Lebensplan drin
und wir werden immer wieder Situationen erleben, bei denen wir an diesem Thema
arbeiten können.
Doch die einzelnen Situationen sind nicht vorherbestimmt.
Situationen, also wie hart das «Schicksal» zuschlägt,
ziehen wir mit unserer
Resonanz mit dem freien Willen in unser Leben.
Sobald wir aber ein Thema vom
Lebensplan erkannt und gelöst haben,
sind wir frei davon.
Eine Zugfahrt von
Zürich nach Basel
Ich versuche, es noch einfacher zu erklären.
Stell dir vor, dein Leben ist eine
Zugfahrt von Zürich nach Basel.
Auf der Fahrt musst du gewisse Stationen
passieren.
Und bei jeder Station, nennen wir sie Bahnhöfe, gibt es – symbolisch
gesehen –
eines deiner Hauptthemen aus dem Lebensplan.
Gehen wir beispielsweise davon aus, zwei deiner Themen sind
das Alleinsein und
der Perfektionismus.
Diese Stationen sind vorherbestimmt,
das ist dein Lebensplan,
da musst du durch.
Aber wie du handelst, welche
Entscheidungen du bei den einzelnen Stationen triffst, dies ist dein freier
Wille.
Ich bleibe mal bei diesem obigen Beispiel:
Um das Alleinsein zu lernen,
wirst du vielleicht schon in jungen Jahren erstmals verlassen.
Dann hast du
eine Station erreicht – nennen wir sie Bahnhof Aarau.
Das Verlassen werden
wiederholt sich womöglich mehrmals.
Du hast dann die freie Wahl, wie du darauf
reagierst:
Entweder kannst du jammern, schimpfen und verzweifeln,
weil du
ständig verlassen wirst.
Dann reist du symbolisch mit dem Zug kreuz und quer in
der Gegend von Aarau herum und gehst nicht weiter Richtung Basel.
Das kann
durchaus okay sein …
aber ewig dieselbe Tour zu bereisen …
nicht so spaßig,
oder?
Der freie Wille
bestimmt die Richtung
Mit dem freien Willen kannst du dich eben jederzeit auch gegen das Jammern
und
Schimpfen entscheiden und dich der Herausforderung stellen.
Du könntest dich
nun mal nicht mehr auf das Verlassen werden konzentrieren, sondern mit dem
Alleinsein Frieden schließen –
ohne Frust, ohne Neid, ohne Selbstmitleid.
Und siehe da … dann fährt der Zug plötzlich weiter nach Olten.
Und dort triffst du
vielleicht sogar überraschend den Partner,
der dich nicht mehr verlassen wird.
Gleichzeitig triffst du aber auch dein nächstes Thema …
Zum Beispiel das Lösen
vom Perfektionismus.
Wenn sich ein neues
Thema zeigt …
Das zeigt sich möglicherweise – wieder nur als Beispiel – erst nur schwach,
vielleicht in Form von Begegnungen mit Menschen, die dich zunehmend nerven.
Wahrscheinlich weil sie so unperfekt sind, ganz im Gegensatz zu dir selbst.
Du
hättest die Möglichkeit, jetzt schon zu erkennen,
dass genau das dein eigenes
Thema sein könnte.
Oder, wenn du es noch nicht begreifst, wird dir das Leben
halt jahrelang Menschen oder Situationen in dein Leben bringen, die dich so etwas
von aufregen.
Weisst du wie ich meine?
Das kann so weit führen, bis du völlig
KO vom vielen Aufregen ausgebrannt
und auf therapeutische Unterstützung
angewiesen bist.
Dann spätestens bist du selbst nicht mehr perfekt.
Und wirst
nicht mehr anders können, als dich dem Thema zu stellen.
Das hättest du mit dem
freien Willen aber auch einfacher und früher lernen können.
So geht das weiter … Siehst du wie ich meine?
Natürlich, das sind alles theoretische Beispiele.
Damit
möchte ich dir einfach das Prinzip erklären und dich motivieren,
über die
Dinge, die in deinem Leben passieren (vor allem die ungemütlichen!), genauer
nachzudenken.
Und den freien Willen zu nutzen, um zum Schöpfer deines Lebens zu
werden.
Reflektieren und
Erkennen
Ja, wir brauchen alle immer mehrere Wiederholungen
von unseren
Lebensplan-Themen, bis wir erkennen, was es zu lernen gibt.
Es kommt so lange,
bis wir es kapiert haben.
Wer aufmerksam durchs Leben geht, wird die Themen
schneller erkennen
und dadurch auch schneller lösen können.
Weitere Vorschläge, wie man sein Leben in eine positive
Richtung verändern kann und wieder Schöpfer seines Lebens wird, findet ihr
Es ist im
Oktober 2014 erschienen.
Lieber Gruss
Pascal Voggenhuber