Der Vollmond im Januar 2015 findet am 5. des Monats morgens
um 5 Uhr 53 mitteleuropäischer Zeit auf 14°30 im Krebs statt.
Dieser Vollmond ist bemerkenswert, löst er doch sehr genau
das große Kreuz aus. Die Sonne steht in Konjunktion zu Pluto, und beide, Sonne
und Mond
stehen im Quadrat zu Uranus und den Mondknoten.
Mond im Krebs ist sehr emotional.
Im besten Falle bringt er
hier sehr viel Mitgefühl auf.
Zumal die Sonne ein Schlaglicht auf die
Missstände wirft, die Pluto,
zusammen mit Uranus zutage bringt.
Dennoch sieht
dieser Vollmond noch keine wirkliche Lösung vor, sondern eher eine Kulmination
der gefühlsmäßigen Reaktionen auf die bisherigen Krisen.
Zwei Aspekte, die sich hier schon andeuten, werden bald
exakt:
Saturn bewegt sich dieses Jahr immer sehr nah entlang des Quadrats zu
Neptun,
bis es im November erstmals exakt wird,
und Lilith geht am 20. Januar,
einen Tag nach dem kommenden Neumond,
in Opposition zu Neptun.
Im besseren Fall ist dies eine Konstellation, die
Geheimnisse aufdeckt
und die wahren Gründe für unsere Probleme aufdeckt.
Das
ist ganz bestimmt nicht immer erfreulich.
Im Gegenteil.
Das kann Wut und
Enttäuschung auslösen.
Das Gefühl, verraten oder hintergangen worden zu sein, kann
uns nicht kalt lassen.
Mond in Opposition zu Pluto (und im Quadrat zu Uranus) hat
oft etwas mit emotionaler Manipulation zu tun. Oder damit, zutiefst beleidigt
(worden) zu sein.
Und mit plötzlichen, unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen von
Wut
bis hin zu Hysterie.
Wenige Tage zuvor, genaugenommen am Neujahrstag,
war die
Opposition von Mars zu Jupiter im Löwen exakt.
Das kann schon das eine oder
andere Thema an die Oberfläche geholt haben.
Im besten Falle waren die Dispute
konstruktiv.
Ein kurzer Schlagabtausch und das Problem war zumindest auf dem
Tisch,
wenn nicht gelöst.
Das wird sicher noch nachhallen
und unbestimmte
Emotionen zwischen Traurigkeit und Wut hinterlassen.
Vielleicht fühlen wir uns grundlos traurig, bedrückt,
bedrängt.
Dann müssen wir den Feind im eigenen Inneren suchen.
Überfordern wir
uns selbst?
Erwarten wir von uns Wunder?
Tun wir wirklich das, was wir gern
tun?
Haben wir genug Raum für uns selbst?
Wissen wir überhaupt, was wir
wirklich brauchen?
Alte Geschichten aus der Kindheit, in denen wir übervorteilt
und für andere als die unseren Ziele vereinnahmt wurden,
können wieder
hochkommen.
Fast jeder von uns hat Erfahrung mit den eigenen Eltern,
die sich
einfach nicht in uns einfühlen konnten.
Oder die von uns erwarteten, dass wir
uns uneingeschränkt in sie einfühlen sollten. Was man als Kind erlebt hat,
sitzt tief.
Teilweise im Unterbewusstsein.
Es ist ein lebenslanger Kampf,
sich
von solchen Einschränkungen wieder zu befreien.
Das lange Quadrat von Uranus
und Pluto hat auch damit zu tun,
nicht nur mit Krieg und Krisen in der Welt.
Dieser Vollmond macht es uns deutlich.
Wie immer mit starken Gefühlen, sei es Angst, Wut oder
Trauer:
es ist nicht sinnvoll dagegen anzukämpfen.
Das macht sie nur größer.
Es
ist besser, bewusst in sie hinein und durch sie hindurch zu gehen.
Das allein
erlaubt uns, sie hinter uns zu lassen.
Einmal vollständig durchlebt machen sie
uns stärker.
Und was noch viel schöner ist:
sie machen uns erfahren und
mitfühlend.
Denn solange wir solche Gefühle in uns selbst unterdrücken, weil
sie uns unangenehm sind, wollen wir sie Anderen natürlich auch nicht erlauben.
Das hat zwei Konsequenzen im Zusammenleben:
wir erlauben Anderen ihre Gefühle
nicht,
und wir verbauen ihnen dadurch die Chance zu Wachstum und Heilung.
Es
hat also sehr wohl etwas mit der Welt zu tun,
wenn ich mich liebevoll und mutig
um mich selbst kümmere.
Damit ist der nördliche Mondknoten in der Waage, der
hier das große Quadrat komplett macht, auch gleich schön beschrieben:
Er
bezeichnet das Ziel, die Aufgabe im Horoskop.
Dieses Jahr (2015)
werden
wir noch viel psychologische Arbeit dieser Art zu tun bekommen, denn Lilith
umkreist etwa ab April den nördlichen Mondknoten, mit dem sie dann im Herbst
die Zeichen Jungfrau und Waage tauscht. Viele äußere Veränderungen und Verluste
der letzten Jahre haben dazu geführt, dass unsere Abwehr sozusagen mit dem
Rücken zur Wand steht. Es geht jetzt ans Eingemachte.
Lassen wir es zu. Lassen wir uns darauf ein.
An dieser Stelle muss ich sagen, wem dies zu starker Tobak
ist, der möge sich professionellen psychologischen Beistand suchen.
Oder einen
guten Freund/eine gute Freundin bei dem/der man sich wirklich öffnen kann.
Das
ist keineswegs etwas für “Versager”.
Ganz im Gegenteil.
So etwas erfordert Mut.
Abgesehen von diesen schwermütigen Interpretationen ist
dieser Vollmond aber ein besonders hübscher: habt ihr gesehen, wie brillant der
zunehmende Mond in diesen Tagen vor einem blassblauen Abendhimmel steht?
Das
gibt sofort Trost und ein Gefühl von Aufgehobensein.
Und damit inneren Halt.
Das ist ein Vorgeschmack darauf, wie es sich anfühlt,
wenn man sich selbst mit
all seinem Kummer,
seinen Ängsten und seiner Wut annehmen kann!
Versucht es mit einem warmen Bad.
Mit Thermalbad oder
Whirlpool.
Baden in heißen Tränen.
OK, warum nicht auch ein bisschen im
Selbstmitleid…
Im Mitgefühl mit euch selbst! Tränen laufen lassen.
Sie werden
sich ganz sicher in Freudentränen verwandeln,
darüber, dass ihr euch wieder
nahe gekommen seid!