Ich entdecke, dass die Liebe auch sehr einsam sein
kann.
Die Bereitschaft zur Einsamkeit muss da sein,
damit die Liebe ihren Weg
gehen kann.
Dich zu lieben, heißt mehr und mehr, dich zu ermuntern,
lebendig,
groß, sanft, überzeugt, frei und dir selbst zugewandt zu sein.
Es geht dabei nicht so sehr um das, was ich dir zu
geben habe,
sondern darum, dass ich bei dir stehe,
damit du das von mir nehmen
kannst,
was dich mutig macht, du selbst zu sein.
Meine Liebe ist die Kraft im
Hintergrund,
die sich selbst zurücknimmt und nicht Erwiderung erwartet.
Ich habe oft auf etwas von dir gewartet, und es kam
nicht
(ich sage das jetzt nicht als Vorwurf, sondern als Erklärung),
und da
habe ich gelernt, dass es nicht um Erwiderung geht,
sondern um dieses
Ins-Leben-Rufen des andern.
Erst wenn man den Wunsch nach Erwiderung ablegt,
ist
man fähig, dem anderen Geburtshelfer zu sein –
und darum geht es ja:
einander
Helfer zu sein
bei der Geburt in ein neues Bewusstsein.
Ich habe lange gebraucht, um das zu begreifen,
und
auch jetzt habe ich noch, wie du weißt, Schwierigkeiten, es zu leben.
Aber ich
begreife mehr und mehr, dass das die Richtung ist,
in die ich gehen will.
Nur
so lasse ich dich wirklich frei
und setze dich nicht mit meiner Liebe gefangen.
*
Weil du einmalig bist
Niemand ist wie du
Niemand hat deine Fingerabdrücke.
Niemand hat deine Stimme.
Niemand sagt so „ich liebe dich" wie du.
Niemand glaubt wie du.
Niemand denkt so ans Sterben wie du.
Niemand hat deine Geschichte.
Niemand spürt die gleich Trauer,
das gleiche Glück, wie du.
Niemand ist wie du.
Niemand in deinem Land,
auf deinem Kontinent,
auf dem dritten Planeten dieses Sonnensystems,
in der Galaxie,
die wir die Milchstraße nennen.
Niemand,
weil du einmalig bist.
Dieses wunderschöne Gedicht
ist aus der Feder von