Sonntag, 25. Oktober 2015

Von der Verbraucher-Beziehung zur wahren Liebe

Der Tsunami der Transformation rollt und bläst jetzt kräftig
 und immer kräftiger durch die Ehen und Partnerschaften,
 durch Frauen und Männer und fegt das hinweg, wo zwar ‚Liebe‘ drauf steht, wo aber keine Liebe drin ist. 
Der Ausverkauf der alten Beziehung ist in vollem Gang,
 in der sie wie er glaubt, den anderen zu brauchen,
 in der sich zwei ‚Braucher‘ treffen und sich anschließend einander missbrauchend verbrauchen und dem Ex-Partner vorwerfen, er habe sie bzw. sie habe ihn halt nicht glücklich gemacht oder glaubt, 
es wäre halt der falsche Partner gewesen.
Diese Erde wandelt sich in diesen Jahren durch das sich immer schneller ändernde, höher schwingende Bewusstsein der Menschen,
 die nicht mehr ‚normal‘ sein wollen, 
sondern der Sehnsucht ihres Herzens nach einem glücklichen, wahrhaftigen und erfüllten Leben ernsthaft nachgehen,
 mächtig angeschoben durch Krisen des Körpers, 
der Psyche, der Ehe und am Arbeitsplatz.
Und die treibende Kraft, welche die Transformation von Erde und Menschheit, von Gesellschaft und Wirtschaft, von Privatem wie Öffentlichem, bewirkt, ist die Kraft, die von Wissenschaftlern gern abschätzig als ‚unwissenschaftlich‘ bezeichnet,
 ignoriert und belächelt wird. 
Diese Kraft heißt LIEBE. 
Es ist die Kraft, aus der alles Leben hervorgeht,
 die jedes Lebewesen durchatmet und nährt.
Und sie, die Liebe, 
macht jetzt mächtig mobil und macht vor nichts halt,
 was nicht von Liebe getragen ist. 
Liebe ist eine Macht und sie erinnert uns jetzt daran, 
dass wir – jeder Mensch – aus ihr geboren sind und ihren Gesetzen unterliegen. 
Ohne die Liebe geht in naher Zukunft nichts mehr, denn 
OHNE LIEBE IST ALLES NICHTS.
Die ‚normale‘ Beziehung oder Ehe, 
der auf unhinterfragten Normen, Illusionen und Täuschungen beruht, 
führt immer mehr Menschen immer schneller zu Ent-Täuschungen, 
was jeder an der immer kürzeren Haltbarkeit von Partnerschaften 
ablesen kann. 
Nachdem Frauen immer mehr ihr eigenes Geld verdienen
 und sich selbstständig machen und die Ehen nicht mehr durch die Abhängigkeit vom Ernährer oder gar Beschützer-Mann 
oder durch viele Kinder zusammen gehalten wird, 
führt die Sehnsucht nach wirklichem Glück bei immer mehr zum Zusammenbruch der morschen Beziehung 
und zur Öffnung auf dem Weg zur wahren Liebe, 
die Liebe der Freiheit, 
auch wenn dieser Weg erstmal gegangen werden will.
Was sind die unwahren Annahmen und Täuschungen, 
auf denen die bisherige Ehe beruht? 
Zunächst ist es die Energie der Angst, 
die diesen Annahmen zugrunde liegt.
 Das geheime Motiv für eine Beziehung heißt:
 ‚Ich möchte nicht allein bleiben.
Ich möchte (zu jemandem) gehören‘. 
Die Suche nach emotionaler Sicherheit,
 nach der Erlösung aus Einsamkeit und Alleinsein
 durch die Aufmerksamkeit und Anwesenheit eines anderen Menschen 
ist eine Illusion, die jetzt auffliegt.
 Der Andere möge mir etwas bieten,
 was ich mir selbst nicht bieten kann: 
Sicherheit und das Verschwinden negativer Emotionen.
 Der Partner als Glückslieferant ist etwas, was Songs, Filmen 
und Romanen (nicht nur die von Rosamunde Pilcher) 
ein Millionenpublikum beschert haben, als Trost dafür, 
dass diese Hoffnung im Alltag scheitern muss.
Immer mehr Ehen und Partnerschaften geraten jetzt in immer 
kürzerer Zeit in Zustände der Stagnation, der Langeweile, der Starre. 
Da sich in Mann und Frau wenig bewegt, sie das Leben mit einem Parkplatz oder Wartezimmer verwechseln, da sie sich selbst nicht begegnen 
und auf ihr Herz hören, können sie sich auch gegenseitig nicht wahrhaftig begegnen, sondern leben – so gut es geht – nebeneinander her 
und bleiben nicht selten ‚wegen der Kinder‘ zusammen, 
wenn welche da sind.
 Andere wandern regelmäßig in den Supermarkt der Beziehungen namens ‚Parship‘ oder ähnlich, um sich das kurzfristige Prickeln des noch Unbekannten zu gönnen oder die Schmetterlinge im Bauch mit der stillen Hoffnung, diesmal könnte es ja vielleicht der Traumpartner sein.
Die Hintergründe dieses Verhaltens und des Scheiterns der ‚romantischen Beziehung‘ wird erst dann verständlich, wenn uns bewusst wird,
 dass in jedem Mann und in jeder Frau ein kleines Kind steckt, 
genauso wie jede Firma auch ein Kindergarten ist,
 in der kleine Kinder in erwachsenen Körpern agieren und aneinander geraten anstatt sich wertschätzend, liebend, verstehend zu begegnen. 
Diese Kinder weisen frappierende Gemeinsamkeiten auf,
 wenn wir genau hinschauen:
Das Kind, das wir damals waren
 und dessen Erfahrungen und Gefühle uns bis heute steuern,
 ist nie wirklich satt geworden von der Energie, nach der jedes Kind 
sich sehnt und die es zum psychischen Überleben benötigt. 
Ich nenne sie Aufmerksamkeit, 
wir nennen es Liebe, Wertschätzung, Anerkennung, Bestätigung.
 Das Stillen dieses mehr oder weniger ungestillten Hungers
 wird auch vom Erwachsenen von einem Anderen erwartet. 
Damals waren es Mutter und Vater, heute ist es der Partner.
Dieses Kind lernt in jeder Kindheit schon bis zum 6. Lebensjahr, 
sich selbst die Liebe zu entziehen und sich als
 nicht gut/liebenswert/attraktiv/klug/fleißig etc. genug, zu verurteilen. 
Es verlernt sich zu lieben. 
Diese Unliebe sich selbst gegenüber wird in den Folgejahren,
 so gut es geht, verdrängt. 
Sich dies bewusst zu machen, dass man mit sich selbst auf Kriegsfuß steht, ja sich oft selbst hasst, tut zunächst einmal weh.
 Die vermeintliche Liebe eines Anderen soll diese Selbstverletzung verdecken. 
Solange wir uns nicht selbst lieben und verstehend und vergebend diese Wunde heilen lassen, muss Liebe und Partnerschaft mit einem anderen Menschen scheitern. 
Der Partner kann die nicht vorhandene Selbstliebe nicht kompensieren. 
Wer sich selbst nicht liebt und wertschätzt, 
kann nicht erwarten, dass ein Anderer das tut.
 Was wir über uns denken und zu uns fühlen, strahlen wir aus.
 Darum ziehen wir auch immer den richtigen Partner an, 
genau den, der zu unserem Bewusstsein, unserem Selbst-Bild, 
unserem Mann-Frau-Bild und zu unserem Weltbild passt.
Das Kind in uns steckt voller Emotionen,
 die es in Kindheit und Jugend selbst erschaffen
 und auch von Vater oder Mutter übernommen hat. 
Für den gekonnten Umgang mit diesen Gefühlen wie Angst, Wut, Trauer, Scham, Schuld, Eifersucht, Neid u.a. konnten uns weder Mutter noch Vater eine taugliche ‚Betriebsanleitung‘ geben, 
denn kaum einer von ihnen war selbst glücklich. 
All diese nach innen verdrängten und abgelehnten Gefühle werden genau dort an die Oberfläche geholt durch das gegenseitige 
‚Drücken unserer Knöpfe‘, 
wo die Sehnsucht nach Nähe ist,
 wo sich zwei Menschen nicht nur im Bett nahe und nackt begegnen wollen, sondern auch seelisch.
 Nach kurzer Zeit kennen wir die blinden Flecken,
 die Schwächen und ‚Knöpfe‘ unseres Partners und im Konfliktfall,
 wenn sich einer enttäuscht oder verletzt fühlt,
 wird dieses Wissen eingesetzt in Angriff oder Verteidigung.
Diese inneren Kinder, denen man in geführten Meditationen
 (z.B. „Befreie und heile das Kind in dir“ unmittelbar erleben und fühlen kann), 
sind bei allen Menschen mit den Schlüsselpersonen der Kindheit
 (Eltern und Geschwister) in hohem Maße verstrickt 
und dies wirkt sich in allen Partnerschaften
 und schon bei der unbewussten Partnerwahl aus. 
Erlebte die Frau als Mädchen zum Beispiel einen schwachen oder abwesenden Vater, zieht sie unbewusst schwache Männer an,
 um die sie sich kümmern kann oder solche, 
die oft abwesend sind oder wieder gehen. 
Auch die männlichen Frauenversteher, -kümmerer und –retter hatten fast immer eine Mutter, die sie als schwach oder leidend empfanden.
Unsere ganze Vergangenheit ist in uns gespeichert,
 von der Zeugung bis heute und selbst Muster und Überzeugungen, 
die über Generationen unserer Ahnen an uns weitergereicht wurden, 
haben ihre Wirkung auf das Verhalten von Frau und Mann.
Jede Beziehung hat ihre Berechtigung, weil wir – wenn wir offen sind – hierin viel über uns selbst erfahren können. 
Eine Partnerschaft ist eine Bühne für Selbsterfahrung und 
–entwicklung für inneres Wachstum und Reifung.
 Bevor wir fähig sind, wahrhaftig zu lieben 
und uns selbst erst einmal das zu geben, was wir von einem anderen Menschen erwarten, braucht es Erfahrungen der unwahren Liebe mit all ihren Enttäuschungen.
 Bevor sich ein Mensch wirklich mit einem anderen Menschen verbinden will, darf er sich zunächst einmal mit sich selbst wieder in Liebe verbinden und innerlich auf eigenen Beinen stehen.
Darum brauchen Frau und Mann einen gesunden Abstand zueinander und Zeit und Raum für sich selbst. 
Wer aber kann schon mit Freude und Liebe allein mit sich sein? 
Die Bedeutung dieser Beziehung zu uns selbst mit Selbstverantwortung und Selbstliebe war bisherigen Generationen unbekannt. 
Jetzt dämmert es uns langsam,
 dass ohne sie jede Außenbeziehung scheitern muss. 
Nur der sich selbst liebende, für sein Innenleben (Gedanken und Gefühle) neugierige Mensch, der seine bisherigen enttäuschenden und schmerzhaften Erfahrungen wertschätzen und sich selbst verzeihen kann, der seine alten Wunden anschaut und heilen lässt, der Frieden macht mit Expartnern, Eltern, Geschwister und anderen und immer mehr bei sich selbst ankommt, dieser Mensch hört auf, seinen Partner zu manipulieren und verändern zu wollen, kann ihm wahrhaftig und verletzlich auf Augenhöhe begegnen und ihn freilassen.





Robert Betz
Robert Betz - Diplom-Psychologe 

 Robert Betz, geb. 23. Sept. 1953 im Rheinland, ist fast das ganze Jahr in den deutschsprachigen Ländern mit Vorträgen und Seminaren unterwegs ist und verbringt wenige Wochen im Jahr auf der Insel Lesbos. Hier veranstaltet seine Firma, die ‚Robert Betz Transformations GmbH‘ zahlreiche Urlaubs-Seminare mit professionellen Seminarleitern, die vor Jahren die Ausbildung zum Transformations-Therapeuten oder -Coach gemacht haben.

Seine Live-Vorträge mit über 150.000 Besuchern in den letzten zehn Jahren begeistern und berühren die Zuhörer und verändern beim mehrmaligen Hören (auf CD) die erfahrene Lebenswirklichkeit spürbar. Sie sind für jedermann in einer verständlichen Alltagssprache gehalten und behandeln die zentralen Aspekte und Fragen menschlichen Lebens und Zusammenlebens. Über 60 Vorträge sind auf CD erhältlich, ebenso wie über 60 CDs mit geführten Meditationen. Seine CDs wurden in den letzten Jahren millionenfach mit seiner ausdrücklichen Genehmigung kopiert und weiter gereicht.

Mehr von und über Robert Betz unter: www.robert-betz.com


Buchtipp: Robert Betz Wahre Liebe lässt frei, Taschenbuch HEYNE 9,99 € oder als Hörbuch Verlag Robert Betz 29,80 €