Dienstag, 17. Mai 2016

Partnerschaft

© Selina Christine Gutekunst Bild: T.A.Kopera
 
Der Mensch durchläuft in seinem Leben
viele Partnerschaften.
Er macht einen Partner zum Teil seines momentanen Lebens.
Ein Part, der ihm einen Teil von sich selbst zeigt.
Viele leben an der Oberfläche und versuchen das,
was sich da zeigt, zu verändern.
Sie wissen nicht, dass der Gegenpart
ihm nur sein Inneres spiegelt
und die Wahrheit über sich selbst präsentiert.
Eine Kommunikation auf Dauer scheint unmöglich.
Am Anfang zeigt sich Glanz und Glorie,
doch nach einer gewissen Zeit bröckelt der Putz,
und er steht wieder dort
vor seinen selbst errichteten Mauern.
Aus Übereinstimmung wird Verstimmung.
Das Bild stimmt nicht mehr mit dem überein,
was er sich ausgemalt hat in allen bunten Farben
und meist scheiden sich dort wieder die Wege.
Er ist nicht bereit, sich tiefer einzulassen und legt das Teilchen wieder weg,
das im Puzzle seines Weltbildes nicht zu passen scheint.
Wahre Partnerschaft ist Hingabe an das Leben
bis hin zur Kapitulation vor sich selbst.
Bereitschaft, 
dieses Teilchen als Selbst-Bild zu erkennen, 
ist unabdingbar.
Die Wahrheit zeigt sich ungeschminkt und alle Masken müssen fallen,
die ihn nur gut dastehen lassen.
Ein Hammerschlag nach dem nächsten reißt Stück für Stück die Mauern nieder, die krampfhaft versucht wurden, aufrecht zu erhalten,
lässt er sich wahrhaft ein auf diesen Sinn, der Partnerschaft ihm spiegelt.
Er unterlässt den Gegenschlag und horcht in sich hinein,
was Botschaft ihm dort sendet.
Erscheint es ihm egoistisch, was da erwartet wird,
ist er es selbst, der mit sich auf Kriegsfuß steht.
Denn, wenn es verletzt, ist es keine Liebe
und zeigt ihm so den Mangel an Selbst-Liebe.
Eine gute Partnerschaft lebt von offener Kommunikation,
vom Mitteilen wahrer Gefühle,
die sich im Umgang miteinander offenbaren.
Nichts wird versteckt oder verdeckt.
Im Ausdruck seiner Nöte gibt er die Schwächen preis,
die ihn daselbst so plagen.
Und Ängste finden keinen Raum.
Sie bilden nur den Backstein der Mauer,
die sonst wieder wächst
und nur zum Schutz ihm dienen,
erneut verletzt zu werden.
So macht es keinen Sinn,
Veränderung im anderen zu erwarten.
Es bliebe nur ein Warten,
Entwicklung ist nicht drin.
Die Änderung des Zustands,
wie er gerade ist,
kann nur in sich selbst geschehen
aus Änderung der Sicht,
die aus sich selber spricht.
Eine gelingende Partnerschaft fordert nichts.
Bedingungsloses Einlassen auf das,
was sich da zeigt im Augenblick,
ist Grundvoraussetzung.
Ist sie in Liebe geborgen,
wird sie erfolgreich sein.
Verliebtsein ist die Blindheit der Schönheit,
die aus dieser Sicht das Schöne präsentiert,
denn jeder zeigt sein Bestes,
was oberflächlich ist.
Wahre Liebe spricht aus der Tiefe,
lässt Mensch sich auf sich ein.
Die Angst, wieder zu verlieren,
was Schönheit dort ausmacht,
macht Liebe zum Schein.
Und es wird bald anstrengend sein,
wenn angestrengt versucht wird,
das Kartenhaus dort aufrecht zu erhalten.
Wahre Liebe schränkt nicht ein.
Dort gibt es keine Schranken.
Läuft einer weg, ist er noch nicht bereit,
sich auf sich selbst einzulassen.
Es erfordert Standhaftigkeit,
dem Druck dort standzuhalten
im Hinblick auf sich selbst
und wird beizeiten unangenehm,
sich selber auszuhalten.
Ein liebender Teil hält fest die Hand
und geht mit dort hindurch,
wo Schwächen den anderen plagen
und weicht nicht von der Seite.
Er weiß um Resonanz,
die einseitig nicht möglich ist,
denn beides schwingt auf einem Ton,
gleicht aus, was drückt und schmerzt.
Verweilt in seiner Liebe
und unterlässt die Reaktion,
die im Prozess ihn lockt.
So wird es transformiert.
Denn keine Kraft wird in die Angst gegeben.
Zwei Partner ziehen an einem Strang,
der in dieselbe Richtung zieht,
auch wenn er durch die Hölle führt,
die ein jeder in sich trägt
und wissen um den Weg,
der in die Erlösung führt.
Erkenne dich selbst
ist der Sinn des Lebens hier.
So braucht es den Spiegel,
um all das Aufzulösen,
was der Liebe gegenteilig ist.
Und hierfür auch den Partner,
der dieses Spiel mitspielt zum Ziel,
gemeinsam im Erleben,
sich selbst als Mensch zu spüren.
Ergänzung ist der Wert,
der Partnerschaft ausmacht,
nicht diesen als den Gegner,
was doch nur Leiden schafft.
Die Liebe ist ein Seins Zustand.
Sie ist nicht zu verdienen
und auch nicht zu erwerben.
Sie ist nicht zu manipulieren,
und auch nicht Ausdruck von Emotionen.
Liebe IST.
Sie ist nur zu erspüren
und drückt sich aus im guten Gefühl,
das in jedem selber ist.
Wir sind alle eins.
Ein Ausdruck vielfacher Möglichkeit.
Und in der Zweiheit ist jeder für sich schon vollkommen
... und ganz