Sonntag, 5. Juni 2016

Versteck spielen

Your Awakening World – Lee Harris
Meister zu sein bedeutet, 
sich nicht mehr zu verstecken, vor nichts mehr Angst zu haben 
und nur noch das zu tun, was das eigene Herz einem sagt. 
Was für ein Satz! 
Wenn man dann darüber nachdenkt, was bedeutet denn „verstecken“? 
Wie sieht das konkret aus?
Der erste Gedanke ist dann wohl: 
Ich muss irgendwie an die Öffentlichkeit, 
mich den Menschen zeigen, 
Angebote machen, 
Bilder malen, 
Bücher schreiben etc.
 Aber nein, es ist viel diffiziler. 
Du versteckst dich, indem du, der kleine Mensch
 (wie Adamus ihn gerne nennt), 
sich nicht traut, der Meister zu sein und die Dinge zu tun,
 die meisterlich sind, nämlich die Macht (die Selbstmacht) anzunehmen
 und bewusst das zu erschaffen, was du willst.
 Damit meine ich nicht die Zufallsschöpfungen,
 also die mehr oder weniger unbewussten Schöpfungen,
 so als wäre es endlich geglückt, bewusster Schöpfer zu sein.
Es geht nicht darum, 
das menschliche Leben etwas angenehmer zu machen! 
Es geht weit darüber hinaus. 
Es bedeutet, das ganze Hiersein zu entfalten, 
die Selbstliebe zu kultivieren, 
die Herzstimme oder das innere Gespür freizulegen 
und dem zu folgen, 
sich nicht mehr von gesellschaftlichen oder materiellen Zwängen leiten oder manipulieren zu lassen, 
sich nicht mehr von seinen Gedanken, Ängsten und Zweifeln beherrschen zu lassen, 
sondern sie bewusst zu steuern 
und in jedem Moment im Hier und Jetzt verankert zu sein.
Der kleine Mensch möchte so gerne das Leben nur etwas leichter,
 etwas angenehmer haben. 
Vor dem großen Ding schreckt er zurück. 
Er erträgt es nur schwer, keinen über sich zu haben, 
gegen den er antrotzen könnte, 
keinen Meister, kein ICH BIN, dem man sich immerhin noch verweigern kann. 
Ganz und gar selber die oberste Instanz zu verkörpern, 
ist auf den ersten Blick mit zu viel Verantwortung verbunden, 
der Mensch fühlt sich ungeschützt, ausgeliefert, 
einfach zu klein für diese Position. 
Unbewusst blockiert er, sucht Auswege, flüchtet, 
versteckt sich hinter Spielchen wie
 „ich bin klein, mein Herz ist rein,
 soll niemand drin wohnen… 
soll niemand drin wohnen… 
soll niemand drin wohnen…“ 
Ich kann doch nichts dafür, 
ich versteh das nicht, 
ich krieg das nicht hin, 
es klappt nicht, 
bin halt unfähig, 
arm,
 krank, 
wer kann mir helfen…?
Sich dieses bewusst zu machen, 
ist der erste Schritt,
 die menschlichen Spielchen aufzugeben
 und den Meister hier auf Erden tatsächlich zu verkörpern.