Sonntag, 1. September 2019

OSHO ÜBER "VERTRAUEN"


  
"Du hast irgendwie eine falsche Vorstellung von Vertrauen. 
Vertrauen ist unabhängig vom anderen, es ist keine Beziehung. 
Vertrauen ist eine Qualität in dir selbst.
Ein Mensch, der vertraut – das bedeutet nicht, er vertraut in etwas, 
er vertraut einfach, das zeigt seine Unschuld. 
Es spielt auch keine Rolle, ob er betrogen wird, denn er vertraut. 
Vertrauen ist viel wertvoller, als jede Kleinigkeit,
 um die er vielleicht betrogen wird. 
Du kannst ihm alles nehmen, 
aber sein Vertrauen kannst du ihm nicht nehmen.
Vertrauen ist dein inneres Wachstum, 
der Höhepunkt deines Bewusstseins.
Natürlich wird dein Vertrauen vielen Menschen begegnen, 
aber du wirst einfach vertrauen, 
denn Vertrauen an sich ist solch eine Freude, 
und Misstrauen ist solch eine Qual. 
Darum hast du das Vertrauen dem Misstrauen vorgezogen.
Überall auf der Welt sind die Menschen unglücklich, 
weil sie sich für Misstrauen entschieden haben. 
Von Kindesbeinen an wurde ihnen gesagt: 
‚Vertraue keinem, denn wenn du vertraust, wirst du betrogen. 
Die Welt ist voll von durchtriebenen Menschen, also bleibe wachsam,
 vertraue keinem. 
Vertraue erst jemandem, wenn du ihn ganz überprüft hast.
 Und wenn du dann der Meinung bist,
 ja, er ist vertrauenswürdig, dann vertraue ihm.‘
Aber einem vertrauenswürdigen Menschen zu vertrauen, 
bedeutet gar nichts. 
Es ist nicht dein Verdienst, sondern seine Vertrauenswürdigkeit. 
Das Vertrauen kommt nicht von dir, 
sondern liegt in der Vertrauenswürdigkeit des anderen. 
Vielmehr geht es darum, einem Menschen zu vertrauen, 
der nicht vertrauenswürdig ist. 
Obwohl du ganz genau weißt, dass er nicht vertrauenswürdig ist,
 vertraust du ihm, weil Vertrauen an sich so wertvoll ist, 
dass es nicht verlorengehen kann, 
nur, weil dieser Mensch es nicht verdient.
Ein Mensch der vertraut, vertraut einfach. 
Und auch, wenn er wegen seines Vertrauens betrogen wird, 
wird sein Vertrauen nicht zerstört, 
es wird sich noch verstärken.
Vertrauen ist eine der großartigen Qualitäten
 deines Seins.
Betrachte es also als eine der Qualitäten deines Seins, 
und damit erübrigt sich deine Frage ‚Muss ich alles akzeptieren?‘ 
Diese Frage stellt sich nicht.
Der Mensch, der vertraut, 
lebt einfach aus seinem Vertrauen heraus, egal was passiert. 
Auch wenn er wissentlich betrogen wurde, ändert sich nichts.
 Es ändert nichts an seinem Vertrauen. 
Sein Vertrauen ist unerschütterlich, und das macht ihn integer.
Vertraue also nicht mir. 
Vertraue niemandem speziell. 
Vertraue einfach. 
Lass es zu deinem Duft werden.
Ich kann dir nur eins sagen:
 Ich habe immer vertraut und hatte nie das Gefühl, dass das verkehrt war – 
auch wenn ich betrogen wurde.
 Merkwürdigerweise fuhr ich fort, der Person, die mich betrogen hatte,
 zu vertrauen. 
Und schließlich gab die Person auf, 
schließlich kam sie unter Tränen zu mir und sagte:
 ‚Vergib mir, ich habe dich betrogen. 
Und du weißt es! 
Und es ist nicht nur einmal geschehen, es waren viele Male. 
Aber warum vertraust du mir?'
Ich sagte:
 ‚Das hat nichts mit dir zu tun, mir gefällt es einfach zu vertrauen. 
Es ist dein Problem, dass du betrügst. 
Wenn es dir gefällt zu betrügen, dann genieße es. 
Aber ich kann dir ansehen, dass du es nicht genießt, 
du fühlst dich schuldig.‘
Je größer dein Vertrauen ist, 
desto größer wird das Schuldgefühl dessen, der dich betrügt.
 Und so kann es sein, dass dieses Schuldgefühl ihn verändert – 
es verändert sein Herz.
Vertrauen ist ungemein kraftvoll.
Es geht also nicht darum etwas zu akzeptieren oder nicht.
 Es geht um wachsendes Vertrauen als Qualität deines Seins.
Wenn sich die Rose öffnet, verströmt sie ihren Duft.
 Der Duft gilt niemand bestimmtem. 
Wenn der König vorbei kommt, nimmt er ihn wahr, 
wenn ein Bettler vorbei kommt, nimmt er ihn wahr, 
wenn ein Dieb vorbei kommt, nimmt er ihn wahr. 
Wenn ein Mörder vorbeikommt, nimmt er ihn wahr. 
Der Rose macht es nichts aus, wer ihren Duft wahrnimmt.
Vertrauen ist der Duft 
eines stillen, friedvollen Seins.
Denke daran:
Vertrauen ist der Duft des Nichts.“


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