Freitag, 19. Juni 2020
LEBENSWEGE
Vielleicht gehörst du zu den Frauen,
denen als Mädchen
vermittelt wurde
"du übertreibst",
"du bist nie zufrieden",
"du willst nicht das Schöne sehen"
"lach doch mal.
Sei
fröhlich".
usw usw usw.
Weil wenn sie deinen Schmerz, deine Worte ernst genommen
hätten,
hätten sie etwas ändern müssen.
Wenn sie hingehört hätten,
dann wär
eine Schicht aufgebrochen
unter der sich etwas unehrliches versteckt.
Dann hätten
sie handeln müssen, nicht nur durch Worte.
Dann hätten sie dich beschützen
müssen,
in einer Form die Konsequenzen mit sich gezogen hätte.
Vielleicht hast du dann Wege gesucht, dir Gehör zu
verschaffen.
Doch dann hat man gesagt, sie pubertiert halt.
Deine Schulnoten
waren schlecht, ok...
dann war halt die Schule Schuld.
Du hast dich früh in
"Liebesbezieungen" gestürzt
um deine "eigene" Familie zu
finden.
Du haste einen Weg gesucht zu fliehen,
und das war nur möglich, in dem
du auch vor dir selber geflohen bist.
Was du mitgenommen hast ist,
dass du deinen Gefühlen nicht
vertraust.
Weil man dir als Kind gesagt hat, du übertreibst.
Weil du dein
Unbehagen nicht erklären konntest,
aber es war ganz tief in dir, das etwas
nicht in Ordnung ist,
auch wenn alles nach aussen perfekt schien.
Du hattest
Wut in dir,
und die wurde in verschiedenen Situationen sichtbar.
Doch
vielleicht warst du nur wütend,
weil du nicht so beschützt worden bist, wie du
es gebraucht hättest.
Meistens von der Mutter.
Von der Person die du mehr
liebst als dein Leben.
Für die du schweigst, die du schützt, der du zuhörst,
die du tröstest.
Jede Schwingung nimmst du in ihr wahr,
jede Träne, hinter
jedem Lächeln.
Jeden Schein, den sie aufsetzt um dir zu zeigen alles ist in
Ordnung,
alles halb so schlimm, und du fühlst aber .. es ist nichts gut.
Doch
du denkst, die meiste Zeit,
mit dir ist was falsch.
Du solltest halt mal den
Mund halten,
dann wär nicht soviel Stress.
Vielleicht gehörst du zu den Frauen,
die in die Irre geführt
wurden als Kind.
Weil die Erwachsenen keine Lösung gefunden haben,
für die Lüge
die sie lebten.
Also wurdest du gezwungen alles mit unter den Tisch zu kehren.
Und sie haben es auch irgendwie geschafft..
aber eben nur irgendwie...
denn die
Sehnsucht nach Wahrheit war grösser in dir,
die Sehnsucht nach Liebe.
Und so
hat eine Reise begonnen.
Und sehr oft beinhaltet das Detektiv-Arbeit um deine
Psyche zu ordnen,
um zu erkennen wo du richtig gelegen hast, um zu erkennen,
dass es legitim ist dich vor diesem und jenem zu fürchten.
Dass es
selbstverständlich ist, diese Panikattacken zu haben,
diese Schlafstörungen,
diese Wutausbrüche oder die Depression
und noch mehr von dem neurotischen
Verhalten das du an den Tag legst.
Ja das Aussen mag dir sagen du bist falsch damit.
Doch durch
all dieses Sehen, all diese Hilfeschreie,
all dieses Verhalten bringst du dich
selber ans Licht.
Und Schwester..
ich weiss, dass das ein harter Weg ist,
und
du oft glaubst du wirst verrückt.
Doch schau wo du nun bist, was du alles
erreicht hast.
Deine Mutter hätte vielleicht vieles anders gemacht.
Doch
meist, vermittelt sie dir immer noch subtil "übertreib halt nicht
so".
Doch jetzt bist du milder geworden, vor allem mit dir selber.
Die
Ausläufer deiner Kindheit irritieren vielleicht noch,
doch gleichzeitig drückt
sich dein wildes Wesen nun
uneingeschränkt und wahrhaftig aus.
Du hast es
wieder gefunden,
das Vertrauen, dass du richtig gefühlt hast,
wo alle anderen
weg schauen wollten.
~Mo~
2018
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