Montag, 29. Dezember 2014

SATURN IN SCHÜTZE

Ungefähr drei Jahre lang reist Saturn nun durch den Schützen.
 Er war jetzt über zwei Jahre im Zeichen Skorpion und wird dorthin auch nochmals kurz zurückkehren. 
Bis zum 15. März 2012 läuft Saturn jetzt rechtläufig durch das Schützezeichen,
 wird Mitte März dort auf knapp 5 Grad Schütze rückläufig, tritt am 15. Juni 2015 nochmals in das Zeichen Skorpion ein, wird dort am 2. August 2015 wieder rechtläufig und kommt am 18. September 2015 in den Schützen zurück, 
um dort bis zum Ende des Jahres 2017 zu bleiben.
Saturn ist für unsere persönliche Entwicklung ein ganz entscheidender Planet. 
Seine Aufgabe ist es, uns klar zu machen, dass wir selbst die Verantwortung für all unsere Entscheidungen und unser Leben tragen. 
Unter seinem prüfenden Blick wird geschaut, ob wir genügend Struktur, Ordnung, Gewissenhaftigkeit, Bescheidenheit und Disziplin haben. 
Der kosmische Prüfer weist uns darauf hin, wo wir belastbarer, gründlicher, integrer, realitätsnäher und ausdauernder werden können.
 Er führt uns auf dem Weg der Prüfung in eine größere Reife und Ernsthaftigkeit. 
Kein Wunder, dass er oft nicht der beliebteste “Besucher” ist. 
Wer wird schon gern gemaßregelt? 
Eigentlich nur derjenige, der schon genügend Demut entwickelt hat. 
Und bei den wenigen Menschen dieser Sorte gibt es oft nicht mehr viel zu regeln.
Saturn ist ein äußerst strenger, doch gerechter Meister. 
Gnade gibt es keine. 
Nur Belehrung und Belohnung. Wer seinen vorgezeichneten Lektionen folgt, hat allerdings die Chance, in eine größere Meisterschaft hineinzuwachsen. Darum stehen Saturns Übergänge nicht selten für eine neue Rolle im Beruf, eine Beförderung, ein Wachstums- und Reifeschritt im Privatleben und in den Beziehungen.
 Hier ein paar meiner persönlichen Saturn-Stationen:
Mit Saturns Übergang über meine Widdersonne im zehnten Haus schloss ich 1998 meine Astrologieausbildung ab.
 Mit seinem Übergang über meine Mondknotenachse machte ich mich im Jahr 2000 offiziell selbständig als Vollzeit-Astrologin. 
Ich hatte seit 1998 schon nebenberuflich astrologisch gearbeitet, 
doch jetzt kam der größere Schritt. 
2002, als Saturn über meinen Jupiter in Zwillinge in Haus 11 lief, lernte ich meine beiden zukünftigen Kollegen Holger Faß und Christopher Weidner kennen. Gemeinsame Astrologiekurse in Köln und online waren das Ergebnis. 
Saturns Übergang über meinen Aszendenten brachte mir 2005/06 eine schmerzliche und überaus wichtige Lektion in Form einer strengen Richterin. 
Daraufhin fing ich an, mich mit Vipassana-Meditation und The Work of Byron Katie zu befassen, und es trat das Thema Geistige Heilung in mein Leben. 
Saturns Übergang über meinen Neptun in diesem Jahr (2014) war wie ein Gesellenstück auf dem Weg zur spirituellen Meisterschaft, die für mich vorgesehen ist. “Gehorsam” und “Demut” haben für mich eine neue Bedeutung bekommen. 
Ich fühle mich mehr und mehr einer “göttlichen Ordnung” verpflichtet.
Bei meinen Klienten sind unter ähnlichen Transiten aus unabhängigen Singles verantwortungsvolle Eltern und Partner geworden.
 Andere haben Firmen gegründet oder sind zu höchsten Positionen in ihrem Beruf aufgestiegen.
 Wieder andere haben es geschafft, aus ihrem Messiedasein auszusteigen und Ordnung in ihr Wohnen zu bringen, ihre finanziellen Verhältnisse zu sortieren oder ihren Tagesablauf so zu strukturieren, dass sie nicht dauernd unter Stress stehen. Häuser werden unter Saturntransiten erworben, junge Menschen ziehen von zu Hause aus und werden eigenverantwortlich, und Partner geben sich das Ja-Wort fürs Leben.
Dies und vieles mehr ist möglich, wenn Saturn unser Leben streift. Oftmals erscheint der “Prüfer” Saturn in der menschlichen Verkleidung als Chef, als Finanzbeamter, Richter, Lehrer, Ordnungshüter, Autoritätsperson, als Elternteil oder als Vermieter. Die Aufgabe dieser Menschen besteht darin, uns auf die bestehenden Ordnungsverhältnisse aufmerksam zu machen und unsere Unterordnung zu verlangen, falls sie notwendig ist. 
Unterordnung und Gehorsam gilt den meisten von uns als etwas Schreckliches. Doch was, wenn es eine spirituelle Wachstumsübung ist? Was, wenn die Ordnung einem größeren Ganzen dient? Gewiss müssen wir prüfen, welchem System wir uns unterstellen und ob wir ein Teil davon sein möchten. Doch manchmal haben wir gar keine Wahl, weil wir einem entsprechenden Kollektiv angehören, das dieser Ordnung untersteht. Möglicherweise können wir uns gegen das gesamte System entscheiden. Und das sind dann wirklich umwälzende Lebensphasen, wenn wir diese Entscheidungen treffen.
Doch es lohnt sich, zu saturnischen Zeiten mal ganz generell zu prüfen, wie wir es handhaben mit der Unter(Ordnung). 
Bekommst du häufig Knöllchen wegen Verkehrsdelikten? Suchst du dauernd nach wichtigen Unterlagen? Verlierst du den Überblick auch in kleinen Dingen? Glaubst du oft, dich widersetzen zu müssen? Oder glaubst du im Gegenteil, nie “nein” sagen zu dürfen? Gilt dein Gehorsam Systemen, die du eigentlich ablehnst? Widerstrebt es dir im Grunde, deinen Platz darin einzunehmen? Suchst du nach einer größeren Ordnung, in der du den dir gemäßen Platz findest? Möchtest du zu einem System gehören, um nicht jeden Tag von Neuem deine Entscheidungen ganz allein zu treffen? Oder möchtest du im Gegenteil ausbrechen, weil du die Vorschriften der Ordnung, in der du lebst, nicht mehr erträgst? Es gibt viele mögliche Perspektiven auf das Thema Ordnung, Ein-Ordnung und Gehorsam.
Von Saturns Berührung direkt betroffen sind mit Saturn in Schütze jetzt die Schütze-Geborenen. 
Ein Saturn-Transit dauert ungefähr ein Jahr. 
Wer also zu den Anfang Schütze-Geborenen zählt (Geburtstage ungefähr vom 21. bis 26. November), erlebt 2015 als ein besonderes saturndominiertes Jahr. 
Auch die ersten Zwillinge (ca. 20.-25. Mai) und die ersten Jungfrauen (22.-27. September) sowie die frühen Fischegeborenen (18. bis 23. Februar) werden einiges davon spüren.
 Jeder natürlich in dem eigenen Lebensbereich, der sich aus deinem ganz persönlichen Sonnenstand im Horoskop ergibt. Und alle späteren Schützen erleben dies dann entsprechend später in den kommenden drei Jahren. 
Möglicherweise stehen in deinem Geburtshoroskop aber auch andere Planeten auf null bis fünf Grad Schütze und bekommen jetzt Besuch von Saturn. 
Details erfährst du, wenn du selbst nicht astrologisch versiert bist, 
von deiner Astrologin oder deinem Astrologen, der dies aus deinem Geburtshoroskop genau herauslesen kann.
www.pixabay.com
Ein Jahr lang wirst du einen Reifungsprozess durchlaufen, gegen den du dich nicht wehren solltest. Je früher du ihn annimmst und akzeptierst, umso leichter wird es für dich. Du erlebst nur alle ca. 29-30 Jahre diesen gleichen Saturn-Übergang. Wenn etwas für dich ansteht im kommenden Jahr, dann schau mal ca. 29-30 Jahre zurück. Was war da bei dir? Ich habe bei dem letzten Saturnübergang über meinen Neptun vor ca. 30 Jahren Abitur gemacht – früher nannte man es auch die “Reifeprüfung”. Wie passend. In der Schweiz heißt es auch heute noch “Matura”, lateinisch für “Reife”. Neptun herrscht über mein neuntes Haus – das Haus der höheren Bildung. Damals erwarb ich mir mit Saturn die Bildungsreife für die Universität. Ich erinnere mich noch genau an meine mündliche Abiturprüfung und das Kommittée, das aus dem Schulrektor und den “gefürchtetsten” Lehrern unserer Schule bestand. Unter Saturns Übergang 29 Jahre später, 2014, habe ich eine andere Art von Reife erworben, die mich zum Erwerb eines rein geistlichen höheren Wissens befähigt. Interessanterweise fällt in diese Zeit jetzt auch der Abschluss für den “Coach für The Work” – ebenfalls eine Reifeprüfung. Wie auch in der Astrologie ist der Coach für The Work nichts, was man sich mal einfach in ein paar Wochen aneignen kann. Es ist eine Lebenshaltung.
Welche Lebenshaltung steht bei dir zur Weiterentwicklung an? Das Zeichen Schütze färbt die zu durchlaufenden Prüfungen natürlich auch ein. Es ist das Zeichen des Wissens und der Weisheit. Schütze ist der Sinnsucher im Tierkreis. Und auch der Moralist, der Ethiker und der Gesetzestext. Wenn Saturn und Schütze gemeinsame Sache machen, werden durchaus strengere Maßstäbe angelegt. Da wird aufgeräumt mit Lauheiten und Wischiwaschi. Saturn hat es gern klar, Schütze möchte es richtig machen. Das kann schon auch einen Hauch von Dogmatismus bekommen. Es könnte auch Erneuerung in Schul- und Bildungssystem bringen. Vielleicht möchten hier einige Menschen strengere Regeln aufstellen und suchen klarere Vorgaben. Auch in religiösen Zusammenhängen ist mit “(Neu)ordnungen” zu rechnen. Als Traditionalist entdeckt Saturn hier womöglich alte Gesetze neu für die kommenden Jahre. Auch in der zivilen und strafrechtlichen Gesetzeslandschaft könnte der Wunsch nach mehr Klarheit und Ordnung aufkommen. Und nicht zu vergessen, dass Saturn auch als “Grenzzieher” bekannt ist. Wenn Schütze jedoch die Weite, die Ferne, das Fremde und Exotische symbolisiert, wird Saturn mit seinen engen Grenzen gewisse Freiräume einschränken wollen.
Vergessen wir nicht, dass es, trotz meiner Formulierungen oben, niemals “Saturn” ist, der etwas tut. Sondern wir als Menschen sind es, die tun. Bewogen von bestimmten Gedanken und Gefühlen. Oder von Zeitströmen und kollektiven Bewegungen. Doch wir sind es, jeder Einzelne, der mitbestimmt, wo es langgeht. Ich wünsche uns allen daher, dass wir unsere persönlichen Reifungsprozesse ernst nehmen und sie nicht vorzeitig und ausschließlich nach außen verlagern, indem wir diese Reife von anderen erwarten statt sie selbst zu entwickeln.
Uns allen wünsche ich ein gutes und erfülltes, besonnenes neues Jahr!

Sabine