Freitag, 3. Juli 2015

Die sexuell in sich selbst ruhende Frau

(Bild: Jossif)
 
Sie ist sinnlich, geerdet und verbunden 
mit ihrer eigenen Quelle der Kraft. 
Sie schreitet mit dem Vertrauen und der Anmut einer sexuell souveränen Frau, verbunden mit der Tiefe des Göttlichen.
Sie sucht nicht nach einem Mann, der sie vervollständigen könnte: 
Sie ist eine ganze Frau, sie ist bereits vollständig.
Sie öffnet sich einem neuen Weg ihn zu lieben, ihren Liebhaber, ihr Mann, weil sie sich jetzt selber liebt. 
Sie ist frei, weil sie sich daran erinnert,
 dass nicht er die Quelle ihrer Liebe ist. 
Sie weiß, das Göttliche ist ihre Quelle.
Sie ist frei von Scham, sie liebt ihren Leib, wie er ist:
 ihre üppigen Kurven, ihre vollen Brüste. 
Sie ehrt ihren weichen Bauch und ihre Gebärmutter als Quelle ihrer Lebenskraft, heilendes Feuer. 
Ihr Körper ist ihr Tempel, ihr Gefäß für das Göttliche. 
Sie nährt und ölt ihren Körper und bewegt ihn jeden Tag bis in die Extase hinein.
 Sie ist eine Frau, deren Zentrum ihre Gebärmutter ist, 
und sie lebt geleitet von ihrem instinktiven Wissen.
Sie ist eine tief fühlende Frau. 
Sie erinnert sich daran, dass ihre Verwundbarkeit ihre Stärke ist 
und daran, dass die Liebe ihre Kraft ist.
Sie hat sich mit ihrem verwundeten Selbst angefreundet, 
sie umarmt ihre Schatten ebenso wie ihr Licht. 
Wenn er ihre Wunden berührt, macht sie nicht ihn dafür verantwortlich
 noch bittet sie ihn, sie zu retten oder zu verändern – 
sie erinnert sich und betet zur Göttlichen Mutter, ihr zu helfen beim Fühlen und sie zu halten, während sie sich durch ihren Schmerz hindurchfühlt. Wenn sie fühlt, dann tut sie es mit dem Mut einer Löwin, 
und fühlt für sich selbst und zum Wohle der ganzen Linie ihrer Familie.
Er hat sie beansprucht und sie hat ihm ihr Herz übertragen
 und ihren Körper für ihn geöffnet. 
Trotzdem wird sie nicht sein Besitz oder sein Eigentum und sie weiß,
 auch sie besitzt oder eignet ihn nicht. 
Sie lernt zu lieben auf Wegen, 
so dass er sich frei fühlt.
 Wenn sie ihn umarmt, sind ihre Handflächen geöffnet 
und ihre Arme gleich Flügeln. 
Sie fällt nicht mehr in die Liebe hinein: 
sie fliegt, sie steigt auf in die Liebe.
Wenn sie Liebe machen, ruft sie das Heilige hinein in ihre Verbindung, 
und sie umarmt ihn als ihren Geliebten. 
Sie verkörpert ihre göttliche Katze und lässt ihre wilde Lebenskraft lebendig werden; mit rauher Leidenschaft und Gegenwärtigkeit trifft sie ihren Mann in seinem Ursprung. 
Sie weiß, wie sie ihrer beider Feuer bändigen kann durch ihren Atem, 
und sie sammelt sich in ihrem Herzen, wo sie alle Empfindungen des sexuellen Feuers umarmt und eins wird mit ihm und eins wird mit allem.
Wenn sie Liebe machen, schmelzen nach einiger Zeit ihre Herzen und Körper, die Spannung im Solar Plexus entweicht, und sie lassen sich treiben in den See ekstatischer, orgasmischer Glückseligkeit.
Da ist keine Trennung mehr, 
kein sie und kein er, 
ihre Körper ein Gefäß für die heilige Dreieinigkeit. 
Er, sie und Gott macht drei.
Die Vergangenheit ist aufgelöst im See der Liebe…
Sie liebt ihn, sie vertraut ihm, sie vergibt ihm.
 Er liebt sie, er vertraut ihr, er vergibt ihr.
Sie lieben das Leben, sie vertrauen dem Leben…