- Wir
besorgen uns eine stärkere Peitsche.
- Wir
sagen: „So haben wir das Pferd schon immer geritten”.
- Wir
gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
- Wir
besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
- Wir
erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
- Wir
bilden eine Task-Force, um das Pferd wiederzubeleben.
- Wir
kaufen Leute von außerhalb ein, die angeblich tote Pferde reiten können.
- Wir
schieben eine Trainingseinheit ein um besser reiten zu können.
- Wir
stellen Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
- Wir
ändern die Kriterien, die besagen, dass ein Pferd tot ist.
- Wir
schirren mehrere tote Pferde gemeinsam an, damit wir schneller werden.
- Wir
erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, das wir es nicht mehr reiten
können.”
- Wir
machen eine Studie, um zu sehen, ob es bessere oder billigere Pferde gibt.
- Wir
erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist als
andere Pferde.
- Wir
bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung von toten Pferden zu
finden.
- Wir
richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
- Wir
vergrößern den Verantwortungsbereich für tote Pferde.
- Wir
entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde.
- Wir
erstellen eine Präsentation in der wir aufzeigen, was das Pferd könnte,
wenn es noch leben würde.
- Wir
strukturieren um damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.
- Wir
senden jemandem das tote Pferd als Geschenk. Geschenke darf man nicht
zurücksenden.
Sonntag, 18. Februar 2018
WARUM WIR TOTE PFERDE REITEN UND WANN DU ABSATTELN SOLLTEST
Das tote Pferd ist eine Metapher dafür,
dem Unausweichlichen
doch irgendwie
ausweichen zu wollen.
Viel zu oft bleiben wir im Sattel,
obwohl das Pferd uns keinen Meter weiterträgt.
Ich bin gespannt, ob du dich
hier wieder erkennst
und es letztendlich aus dem Sattel schaffst.
Erklärst du manchmal jemanden für verrückt,
weil er Dinge
anders angeht als du?
Weil er oder sie Alternativen erkannt und
für Veränderungen gesorgt hat?
Ist denn nicht eigentlich der verrückt,
der die gleiche
Sache immer und immer wieder macht?
Noch verrückter ist es doch,
wenn dann noch
andere Ergebnisse erwartet werden, oder?
Wenn wir etwas zum wiederholten Male machen,
dann verengt
sich unsere Sichtweise so sehr,
dass wir keine Alternativen mehr erkennen.
Schnell folgen wir dann einem Trott, nur um zehn Jahre später aus der Ohnmacht
aufzuwachen und festzustellen,
dass etwas in unserem Leben ziemlich falsch
gelaufen ist.
Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt:
„Wenn Du
entdeckst,
dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”
Ob diese Weisheit tatsächlich von einem Sioux-Stamm kommt
oder nicht,
sei dahingestellt.
Die Metapher passt jedoch hervorragend auf die
Menschen,
die jeden Tag frustriert ins Büro pendeln,
an einer
schlecht laufenden Beziehung festhalten
oder sich in ihrem Umfeld einfach
nicht mehr wohlfühlen.
Anstatt sich aus diesem Trott zu befreien,
werden dann
Ausreden erfunden, die das Leben erträglicher machen sollen.
Es wird
sich dem Schicksal ergeben und versucht,
das tote Pferd wieder zu beleben.
Die folgenden Alternativen zum Absteigen aus dem Sattel
kommen dir
im übertragenen Sinne aus dem Berufsleben
(aber auch aus dem
Bildungssystem oder gesellschaftlichen Kontext)
ganz bestimmt bekannt vor:
“Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest,
sorge
für einen bequemen Sattel –
es könnte ein langer Ritt
werden!” –
©Frank Menzel
Wahrscheinlich hast du gerade herzlich gelacht
und dich
vielleicht auch selbst ertappt.
Etwas Selbstironie schadet ja auch nicht.
Sobald der Sarkasmus aber zum dauerhaften Schmerzmittel
gegen Unzufriedenheit wird, solltest du dir Gedanken machen.
Natürlich ist es schwer sich von dem Pferd zu trennen,
das
dir jahrelang so treu zu Diensten stand.
Aber sobald der Puls versagt,
musst du der Wahrheit ins Auge blicken und umsatteln,
anstatt
dir weiß machen zu wollen,
dass du deinen treuen Gefährten wieder zum
Leben erwecken kannst.
Sorge dafür, dass dein Pferd eine angemessene Beerdigung
bekommt
und suche dann nach Alternativen.
Ein neues Pferd?
Ein Auto?
Vielleicht
auch mal ein Stück zu Fuß gehen?
Um neue Blickwinkel zu erlangen
und deine derzeitige
Situation rational bewerten zu können,
braucht es vor allem eines:
Abstand.
Nur
mit dem nötigen Abstand von deinem Job,
deinem Alltag und deiner gewohnten
Umgebung,
bist du empfänglich für neue Sichtweisen.
Meine Bitte an dich ist Folgende:
lache nicht nur über diesen
Artikel,
sondern denke darüber nach.
Denke darüber nach, welche Pferde du schon
viel zu lange geritten hast,
obwohl sie dich nicht weitertragen?
Der erste Schritt zur Veränderung ist immer die Akzeptanz.
Es ist keine Schwäche, sich Eingeständnisse zu machen und etwas aufzugeben.
Ganz im Gegenteil.
(Wenn du Probleme mit dem Loslassen hast, dann schau mal
in diesen
Artikel rein.)
Wenn du dein totes Pferd benannt hast,
dann musst du agieren,
anstatt immer nur zu reagieren.
Laufe deinem Leben nicht hinterher,
sondern
gib selbst die Richtung vor.
Auch musst du nicht der Allgemeinheit folgen,
sondern solltest den Mut aufbringen, deinen eigenen Weg zu gehen.
Erkläre dich nicht selbst für verrückt,
nur weil du nicht
den Konventionen deines Umfelds folgst.
Am Ende ist nur der verrückt,
der nicht von seinem toten Pferd absteigt.
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