was können wir von der
Krise lernen?
Was macht sie mit uns?
Mit uns in den Familien,
mit uns in
unserem Leben als Kind,
als Eltern,
als Kollegin,
Freund und Bürger eines
Landes,
als Mensch auf diesem Planeten.
Ist sie tatsächlich eine Chance dafür,
das eigene Weltbild
zu überdenken?
Die eigenen Wahrheiten zu hinterfragen
und welche meiner
Charakterzüge hat meine Persönlichkeit
in den letzten Wochen bevorzugt?
Und
welche Einsichten werde ich weiter pflegen
und welche gleich wieder loslassen
und verdrängen,
wenn alles wieder in eine alltägliche Normalität zurückkehrt?
Für mich habe ich beobachtet:
Überall dort,
wo für einander Verständnis gelebt wurde,
sind
wir zusammengerückt.
Überall dort,
wo dämonisiert wurde,
ist noch mehr Angst
entstanden.
Überall dort,
wo wir Schuld suchten,
wurde vorwiegend
Ohnmacht geboren
und überall dort,
wo wir einen respektvollen Sinn erkannten,
ist die Lebensfreude geblieben.
Wir durften erkennen,
wer den Preis für unseren Luxus
bezahlt.
Wir durften uns bewusstwerden,
wer wir sind, wenn die
Existenz zusammenbricht.
Wir durften den Wert unserer Liebe auf engstem Raum
überprüfen
und feststellen, wem, was oder wie wir vertrauen.
Und wozu?
Manche durften erkennen,
dass sich ihr Leben längst schon in
einer Krise befand.
Auf Grund von Mangelbewusstsein, von Verlustängsten,
von
fehlendem Selbstwert und der Verweigerung,
sich bedingungslos zu lieben.
Und manche durften erkennen,
wie es sich anfühlt im sicheren
Hafen seines Herzens zu sein.
In der Zuversicht, im Miteinander, im Urvertrauen.
Also was dürfen wir aus der Krise lernen?
Sie spiegelt uns.
Sie spiegelt das was wir sind.
Persönlich, individuell.
Sie spiegelt uns unsere Sicht auf die Welt.
Sie spiegelt uns unser tiefsten Überzeugungen.
Denn wir sind ein Teil von allem.
Wir sind das Kind am Fließband in der Fabrik, irgendwo in
Indonesien.
Wir sind der Walfänger, der Soldat und der Händler an der
Börse.
Wir sind der Mönch in Tibet und der Frachter mit tausenden
Containern.
Wir sind auch „Ärzte ohne Grenzen“, „Greenpeace“
und
„Amnesty International“.
Wir sind Nobelpreis, wir sind „Nachbar in Not“ und
Klimaschutz.
Wir sind Erfinder, Entdecker, Beschützer, Bewahrer,
Alltagshelden,
Mütter und Väter.
Wir sind die Vielfalt von allem was möglich und unmöglich
ist.
Wir sind die Schöpfer.
Also was dürfen wir aus der Krise lernen?
Das wir sie erschaffen haben …
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