Sonntag, 26. Januar 2020
DIE LIEBE IST WIE DAS MEER
Die Falle in Bezug zu einem anderen Wesen ist meist:
In einem Zustand verweilen wollen.
Du findest ein Du und es ist eine Offenbarung.
Du fühlst dich endlich gesehen, erkannt, geliebt.
Alles in dir und im Außen scheint zu strahlen, sich auszudehnen.
Immer sicherer und entspannter wird dein Umgang mit dem anderen.
Du bekommst Bestätigung, fühlst dich begehrt und wohl in deiner Haut.
Es macht
so große Freude, mit dem anderen zu sein,
und du willst nichts anderes mehr.
Nur:
Dieser paradiesische Zustand bleibt nicht so, wie er ist.
Das Leben will sich weiter entwickeln und neue Erfahrungen entdecken.
Es geht ihm nicht darum, dass wir in einem Zustand verweilen
und uns darin
bequem einrichten.
So ruft es uns auf zu Entwicklung...
Diesen Ruf vernimmt oft erst einmal einer von beiden - die
Seele,
die gerade mehr vorangehen soll.
Diese wird als Erstes etwas unruhig,
stellt vielleicht den Status Quo in Gedanken in Frage
oder fühlt sich ein
bisschen gelangweilt oder eingeengt.
Im Grunde jedoch vernehmen den Ruf immer beide Seelen,
nur
will meist einer im Bekannten verweilen.
Erst einmal drückt es deshalb nur einer von beiden
auf irgendeine Weise aus,
ist vielleicht gedanklich weg
oder nimmt die eigenen Hobbys wieder auf …
Es geschieht unweigerlich.
Wie es dann weitergeht, ist für die Beziehung entscheidend.
Hat der andere Part so viel Stabilität in sich,
dass er nicht in Verlustangst
kommt, klammert, Vorwürfe macht
und in dem alten Emotionssumpf versinkt?
Könnt ihr mit den Wellen tanzen?
Denn Beziehungen sind wie das Meer,
wie Ebbe und Flut,
ein ewiges Hin- und Her
von Nähe und Distanz,
Abhängigkeit und Eigenständigkeit,
von überfließenden
Gefühlen und ernüchternder Gleichgültigkeit,
grenzenlosem Verstehen und
abwehrender Wertung.
Versuchst du, eine Welle zu vermeiden,
wirst du viel Wasser
schlucken
und manchmal auch gänzlich untergehen.
Denn es gibt unweigerlich
diese Momente,
wo der andere etwas anderes möchte als du,
dir widerspricht,
nicht mit allem bedingungslos einverstanden ist
oder seine Ruhe will.
Dann klopft die andere Seite an und ruft:
Komm hierher, schau, das Tor zur Nicht-Liebe ist offen.
Wollen wir ein bisschen miteinander tanzen?
Tritt ein, lern den anderen Weg kennen.
Trau dich, Grenzen zu setzen, zu dir zu stehen.
Hab Mut, den anderen sein zu lassen!
Wenn du die Wellen annehmen kannst,
ohne Panik vor Verlust
entsteht eine hohe Qualität im Miteinander,
eine Achtsamkeit und Werschätzung,
die in eine völlige Entspanntheit mündet.
Liebe...
Auszug aus unserem, Anfang Februar erscheinenden Buch:
RUF DER LIEBE - Begleitung in ein heilsames Miteinander
EVA DENK - CHRISTOPHER AMRHEIN - SALIMUTRA
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